Wenn man vor einigen Jahren einem Punkrocker seine Punker-Ehre absprechen und ihn so richtig beleidigen wollte, nannte man ihn einfach „Britpopfan“. Aber es war wohl auch ein bisschen Neid dabei, denn immerhin hatten Britpopfans sehr häufig hübsche Freundinnen, während man selbst zu oft nur sein eigenes Bierglas küssen durfte… Na ja, die Zeiten sind ja glücklicherweise vorbei und aus dem Vereinigten Königreich kommen mittlerweile Rockbands wie The Pigeon Detectives, mit deren Sound sogar ich mich anfreunden kann. Erwähnenswert ist, dass die Band vor einem Jahr sage und schreibe 300.000 Alben ihres Debüts „Wait for me“ allein in Großbritannien verkaufen konnte. Und ähnlich erfolgreich wird wohl auch das aktuelle Album „Emergency“ werden, wenn ich den musikalischen Geschmack unserer Freunde auf der Insel und den unsrigen richtig einschätze. Klar, es gibt auch diesmal keine großen Sound-Innovationen, was dazu führen wird, dass sich keines der 13 Lieder zum richtigen Evergreen entwickeln kann. Macht aber nichts, denn The Pigeon Detectives produzieren leichte Songs für das „Hier und Jetzt“ und scheren sich einen Dreck um die Langlebigkeit ihrer Alben. Wenn in einem Jahr keiner mehr Emergency hören will…so what? Dann wird eben ein neues Album eingespielt! So einfach geht das und es funktioniert sogar. In Großbritannien wie in Deutschland. Meine persönlichen Anspieltipps sind „She´s gone“ und „Don´t you wanna find out“, alle anderen Songs sind zwar auch ok, sie werden von mir aber wohl nicht mehr so oft angespielt werden.
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