TENSIDE - „Come Alive Dying“ - VÖ: 19.01.2024
TENSIDE - „Come Alive Dying“ - VÖ: 19.01.2024

Einen Tag vor der Veröffentlichung ihres neuen Studioalbums „Come Alive Dying“ geben Tenside einen weiteren Vorgeschmack mit der Single „Pretty Lonesome„. Doch nun zum Album selbst.

Stellarer Produktionsprozess

Für die Produktion ihres neuesten Albums holte sich Tenside eine eigene Crew ins Boot. Großteils im bandeigenen Studio in München aufgenommen, wurde das Album in Zusammenarbeit mit Co-Producer Christoph von Freydorf und Kristian „Kohle“ Kohlmannslehner produziert. Die Mischung übernahm Joseph McQueen in Los Angeles und das Mastering erfolgte in Nashville durch Ted Jensen.

Inhalte von „Come Alive Dying“

Inhaltlich reflektiert das Album das Spannungsfeld zwischen Leben und Tod. Frontmann Daniel Kuhlemann erklärt, dass es eine Hymne an den Tod und das Leben zugleich ist. Das Album thematisiert persönliche Verluste, den Umgang mit dem Tod und die Suche nach Authentizität.

Hier ist eine detaillierte Analyse der Tracks:

1. „Come Alive Dying“

  • Der titelgebende Opener legt gleich intensiv los. Kein langes Intro, stattdessen ist es ein kraftvoller Start. Die Lyrics reflektieren existenzielle Ängste, die Angst vor dem Tod und die Selbstreflexion. Metaphorische Elemente wie Spiegelbilder und die Vorstellung von Göttern in Verkleidung unterstreichen die Dualität zwischen Leben und Tod, Licht und Schatten.

2. „Shadow to Shine“

  • Dieser Track, bereits am 3. August veröffentlicht, beschreibt eine transformative Reise, geprägt von körperlichem und emotionalem Schmerz sowie inneren Kämpfen. Der Text ermutigen dazu, die Vergangenheit loszulassen und Veränderungen herbeizuführen. Die metaphorische Sprache, insbesondere die Worte „revenge, you can be the change, kill the emptiness,“ betont die Notwendigkeit, aktiv gegen Leere und Schmerz vorzugehen.

3. „Pitch & Gold“

  • Ein atmosphärischer Kontrast, der eine emotionale Achterbahnfahrt beschreibt. Die Lyrics reichen von Traurigkeit und Schwäche bis zu einem Gefühl der Stärke und Befreiung. Metaphorische Elemente wie das Übergeben der Krone und die Darstellung von Hochs und Tiefs verleihen dem Track eine tiefgründige Bedeutung. Der Song betont, dass der Tod nicht als Feind betrachtet wird.

4. „Darkness To Blight“

  • Ein Song, der durch den Wechsel zwischen cleanem Gesang und Growls auffällt. Hier wird mit starken Kontrasten gearbeitet, was dem Track eine besondere Vielschichtigkeit verleiht. Musikalisch und textlich ein starkes Stück.

5. „Impending Doom“ (feat. John Blakemore Henry)

  • Diese Kollaboration mit John Blakemore Henry von Darkest Hour betont eine drängende und düstere Botschaft über die sich verschlechternde Weltlage. Die Lyrics weisen auf die Ignoranz hin, die zu einem Zustand des Verfalls führt. Ein kraftvoller Song mit einer alarmierenden Stimmung.

6. „Aim For Paradise“

  • Der Track widmet sich den Themen Krieg, Gewalt und dem tiefen Verlangen nach Frieden. Die Lyrics betonen, dass es wichtig ist, historische Fehler nicht zu wiederholen, während gleichzeitig die Hoffnung auf eine Welt ohne Leid zum Ausdruck kommt.

7. „Deadweight“

  • Die Lyrics dieses Songs thematisieren das Scheitern der Menschheit und die Unvernunft in einer sich verändernden Realität. Der Text kritisiert den Verkauf von Hoffnung und Träumen, der letztendlich zu Verrat führt. Eine kritische Haltung gegenüber gesellschaftlichen Idealen und Autoritäten wird hier klar kommuniziert.

8. „Pretty Lonesome“

  • Der Track, der einen Tag vor dem Album-Release erschien, beschreibt einen inneren Konflikt, begleitet von Selbstzweifeln und dem Verlust der Identität. Die Lyrics vermitteln die intensive emotionale Reise von inneren Konflikten, Selbstzweifeln und dem Verlust der eigenen Identität. Die Zeilen „A thousand cuts, a thousand wounds“ symbolisieren den schmerzhaften Prozess der Selbstzerstörung.

9. „Silence Is Betrayal“

  • Dieser Song thematisiert Einheit und Gerechtigkeit, während er auf die Bedeutung des Widerstands gegen Stillschweigen und Verrat hinweist. Die Lyrics setzen ein starkes Statement gegen das Schweigen angesichts von Ungerechtigkeit und Verrat. Der Track betont den Ruf nach Aufmerksamkeit und das fortwährende Engagement für Gerechtigkeit.

10. „Transcend“

  • Der Song ermutigt dazu, Unsicherheiten hinter sich zu lassen und sich selbst anzunehmen. Die Lyrics betonen die Überwindung von inneren Konflikten und die Bereitschaft, Schmerzen zu akzeptieren, um persönlich zu wachsen. Eine Botschaft der Selbstakzeptanz, des Durchhaltevermögens und des Willens, sich selbst zu übertreffen.

11. „Dust Of The Bereaved“

  • Dieser Track, bereits vor zwei Jahren erschienen, wirkt trotzdem neu. Die Lyrics reflektieren das Gefühl der Gefangenschaft in der Gesellschaft und den Mangel an Luft zum Atmen. Der Song spricht Tragödien an, die vermieden hätten werden können und betont die Veränderlichkeit des Lebens. Eine Botschaft des Überlebens und der Einigkeit über Hindernisse hinweg wird hier vermittelt.

12. „Vengeance“

  • Der Abschluss des Albums beschreibt die Geburt aus Dunkelheit und Schmerz. Die Lyrics betonen den inneren Konflikt und die Selbstzerstörung. Der Song reflektiert die Idee, dass das, was einen nicht tötet, oft zu stärkerer Verachtung führt. Eine düstere, aber entschlossene Botschaft von Selbstkonflikt und Wiedergutmachung.

Fazit:

„Come Alive Dying“ bietet eine vielschichtige Reise durch existenzielle Themen, verpackt in kraftvoller Musik. Die Zusammenarbeit mit renommierten Produzenten und Gastmusikern zeigt die Ambitionen von Tenside. Das Album unterstreicht, dass die Band ihre künstlerische Weiterentwicklung fortsetzt und dabei eine ausgewogene Balance zwischen Härte und Emotionalität findet. Visuell abgerundet durch das Artwork von Phil Radford und die Videoproduktionen von Mirko Witzki, präsentiert sich Tenside als Gesamtkunstwerk auf hohem Niveau. Der Erfolg von „Glamour & Gloom“ (2020), da erreichten sie Platz 45 in den deutschen Top 100 Album Charts, stellt zwar eine hohe Messlatte dar, aber „Come Alive Dying“ hat definitiv das Potenzial, sich als ein weiteres Highlight in der Bandgeschichte zu etablieren.

Album-Review von Mia Lada-Klein

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Tenside – PRETTY LONESOME (Musikvideo)

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