Ist Rock’n’Roll tot? – Mia’s Rock-Revolte

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Ist Rock'n'Roll tot? - Mia's Rock-Revolte

Ist Rock’n’Roll tot? Diese Frage geistert durch die Köpfe vieler Musikliebhaber, als würden wir versuchen, das Geheimnis des Bermuda-Dreiecks zu lösen.

Einige behaupten, der Rock ’n‘ Roll sei am Ende, als hätte er eine Ladung Fliegenpilze gegessen. Andere hingegen schwören darauf, dass der Rock ’n‘ Roll lebendiger ist als ein springender Floh auf einer heißen Herdplatte. Ja, vielleicht hat der Rock ’n‘ Roll nicht mehr dieselbe strahlende Aura wie ein glitzernder Discoball, aber das bedeutet nicht, dass er auf dem Musikfriedhof begraben liegt. Er könnte vielleicht nur ein Nickerchen machen, um neue Energie zu tanken. Schließlich hat selbst der härteste Rockstar mal einen Tag, an dem er sich fühlt wie eine Gitarrensaite nach einem wilden Solo – ein bisschen abgenutzt und verstimmt.

Betrachten wir mal die Geschichte des Rock ’n’ Roll

Der Begriff „Rock and Roll“ hat seine Wurzeln in der afroamerikanischen Musiktradition des frühen 20. Jahrhunderts. Schon damals wurde er als umgangssprachlicher Ausdruck für das Tanzen und die sexuelle Bewegung verwendet, insbesondere im Kontext von Blues- und Jazzmusik. Die Begriffe „rocking“ und „rolling“ wurden häufig in Songtexten als Metaphern für das Bewegen des Körpers und für sexuelle Handlungen verwendet.

In den 1940er Jahren begann der Begriff „Rock and Roll“ in der Musikszene aufzutauchen, besonders im Zusammenhang mit dem aufkommenden Rhythm and Blues. Dieser Musikstil war von lebhaften Rhythmen, starken Betonungen und einer Tanzbarkeit geprägt, die das Publikum in Bewegung versetzte. Afroamerikanische Künstler wie Big Joe Turner, Wynonie Harris und Louis Jordan waren Pioniere dieses Stils und trugen dazu bei, ihn populär zu machen.

Während der 1950er Jahre erlebte der Begriff „Rock and Roll“ einen explosionsartigen Aufstieg in der Musikwelt, vor allem durch Künstler wie Chuck Berry, Little Richard und Elvis Presley. Diese Musiker brachten eine einzigartige Mischung aus Rhythm and Blues, Country, Gospel und anderen musikalischen Einflüssen mit, die zu einem neuen und aufregenden Sound führte, der die Jugendlichen in den USA und später auf der ganzen Welt begeisterte.

Die Popularität des Rock and Roll ging Hand in Hand mit einer gesellschaftlichen Revolution, die von Jugendlichen geführt wurde, die nach Freiheit, Rebellion und Selbstausdruck strebten. Die Musik wurde zu einem Symbol für die Auflehnung gegen die Normen und Werte der älteren Generation und markierte den Beginn einer neuen Ära der Jugendkultur.

Rock’n’Roll vs. Rockmusik: Ein Unterschied?

2024 soll der Rock ’n‘ Roll also angeblich das Zeitliche gesegnet haben?
Wenn man sich die aktuellen Charts anschaut, ist Rock ’n‘ Roll vielleicht nicht unbedingt der heimliche Chef, aber dafür ist Rockmusik am Start, als hätte sie gerade einen Energy-Drink geschlürft. Doch halt mal! Ist Rock ’n‘ Roll wirklich dasselbe wie Rockmusik? Oder ist das so, als würde man behaupten, ein Einhorn sei dasselbe wie ein Pferd mit einem Spitzhut?

Kommen wir zu den Fakten:

Obwohl der Begriff „Rock and Roll“ oft synonym mit „Rockmusik“ verwendet wird, gibt es zwischen den beiden Begriffen einige Unterschiede. Künstler wie Elvis Presley, Chuck Berry und Little Richard prägten den Stil von Rock and Roll und trugen zur Popularisierung des Rock and Roll bei.

Im Laufe der Zeit hat sich der Begriff „Rockmusik“ zu einem Überbegriff entwickelt, der eine Vielzahl von Stilen und Subgenres umfasst, die von der ursprünglichen Form des Rock and Roll abgeleitet sind. Dies schließt Hard Rock, Heavy Metal, Punk Rock, Alternative Rock, Indie Rock und viele weitere ein. Rockmusik ist im Allgemeinen durch eine dominante Verwendung von Gitarren, Schlagzeug und Bass sowie durch eine vielfältige künstlerische Ausdrucksweise gekennzeichnet. Und schauen wir jetzt nochmal genauer hin. Rockmusik hat sich also nicht etwa in die Rentner-WG zurückgezogen und strickt jetzt Pullover – nein, sie rockt immer noch und das nicht nur in den staubigen Archiven vergangener Zeiten. In den Charts ist sie auch zu finden, zwischen dem Geschrei von Metalcore-Bands, also denjenigen, die nicht singen können, aber trotzdem auf der Bühne stehen wollen und dem düsteren Gebrüll des Black Metal, bei dem man sich fragt, ob die Sänger gerade ein Katzenduell austragen. Denn bei Rockmusik gibt es etwas, was anderen Genres oft fehlt: echte Sänger, die tatsächlich singen können. Musik, die ins Ohr geht.

Ich frage euch: Hand aufs Herz, habt ihr je einen Ohrwurm von Lorna Shore gehabt? Oder habt ihr eure Nachbarn genervt, indem ihr Dimmu Borgir in Dauerschleife gehört habt, weil der Song einfach so abging und euch ein gutes Gefühl gegeben hat? Ich jedenfalls nicht. Und das ist keine Diskretisierung dieser anderen Musikrichtungen, es ist einfach nur die Realität. Denn Rockmusik ist nach wie vor im Rennen. Es gibt genug Nachwuchsbands, die den Geist des Rock am Leben halten. Schaut euch nur mal Untamed an, ein Augsburger Trio, das ganz frisch in der Musikbranche ist und sich der Rockmusik verschrieben hat. Hier gibt es Gitarren, Bass und Schlagzeug – und die Songs gehen direkt ins Ohr. Und, Leute, ganz wichtig: Die Jungs singen auf Englisch. Denn Rockmusik ist nicht Deutschrock – allein schon das Wort „Deutschrock“ lässt einen Schauer über den Rücken laufen. Aber das ist ein Thema für einen anderen Tag.

Also, ist Rock’n’Roll wirklich tot?

Diese Frage scheint uns hartnäckiger zu verfolgen als eine Horde aufdringlicher Paparazzi! Doch halt mal meine Sonnenbrille fest – Rock and Roll ist alles andere als tot. Er ist zeitlos und unzerstörbar, wie eine dieser alten Vinylplatten, die trotz Kratzern immer noch die besten Sounds liefern. Rockmusik mag heute vielleicht der moderne Ausdruck des Punk sein – eine Bühne für diejenigen, die sich nicht der Norm anpassen wollen und ihre Stimme erheben, auch wenn sie dabei ein wenig heiser klingen.

Echter Rock ist vielleicht einfach die Stimme der Ausgestoßenen, der Rebellen, der Träumer und der Liebenden – derer, die nicht nur lippenbewegende Popstars sind, sondern wirklich echte Töne von sich geben können. Denn Rockmusik ist definitiv nicht tot, sie ist einfach nur für diejenigen reserviert, die wirklich etwas draufhaben. Sie lebt in den Herzen und Seelen derjenigen, die die wahre Kraft der Musik verstehen und schätzen. Also rockt weiter, ihr wahren Rocker und Rockstars – die Bühne gehört euch!

Welche Rockhymne bringt euer Leben zum Beben? Ist es der unvergessliche Sound von Elvis Presley oder der unverwechselbare Beat von Chuck Berry? Vielleicht fühlt ihr euch auch eher wie die wilden Rolling Stones oder seid ihr mehr die rebellischen Untamed-Fans? Oder seid ihr von der dunklen Atmosphäre von Dimmu Borgir beeindruckt – ach nein, das waren ja die anderen. Lasst es mich wissen und zeigt, dass wahre Rocker und Rockstars so lebendig sind wie eine Tüte Popcorn in der Mikrowelle!

Text von Mia Lada-Klein

Der nächste Kolumnenbeitrag erscheint am 2. Mai

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Mia’s Rock-Revolte: Die rebellische Seele der Rockmusik – alle zwei Wochen im Pressure Magazine.

MIA’S ROCK-REVOLTE: DIE REBELLISCHE SEELE DER ROCKMUSIK

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