Label: Bandworm Records
Veröffentlichung: 20.02.2009
Los Krachos – so könnte zwar auch der Name einer Gruppe Lärmbetäubender Guggenmusiker zur Fasnacht lauten. In unserem Falle aber gehört er zu einer Krach-Punk-Kapelle aus Rostock. Die Band versucht sich selbst im Promo-Schreiben ihres Albums „Gegenwind“ gegenüber anderen Genrevertretern O-Ton mit dem „peinlichem Phrasen-Gedresche verwirrter Teenager oder bierseligem Kirmes-Rock“ loszusagen.
Allerdings gelingt es nicht mir die „zynische explosive Offenbarung“ zu verkaufen. Ein Album, dass zu Beginn mit einer Textzeile wie „Ich sauf“ am liebsten im Sitzen / Und tu‘ beim kacken schwitzen / Ich rauche wie ein Schlot / Trotzdem hab ich festen Kot“ überzeugen will, lässt zweifelsfrei die Frage offen, ob diese Art der Selbstbeschönigung wirklich Ernst gemeint sein soll.
Um die Ohren gibt’s eine 16-Stückige geschmackliche Herausforderung mit Titeln wie „Leitkultur“, „Freiheit in Ketten“ oder „Heul doch“ die heruntergebrochen immerhin auf stolze 42 Minuten kommen. Natürlich macht es sich auf einer Punkscheibe immer gut in Songs wie „Nichts-Nutz“ oder „Konsum“ den Gesellschaftskritiker heraushängen zu lassen, kommt dann aber nicht über Plattitüden a la „Konsum – weil ich nichts bin / Das was ich mir kaufe, gibt mir Lebenssinn“ und „Ich hasse alle Spiesser / Die sollen zu Hause bleiben / Ich geh lieber einen saufen“ hinaus. Das ist in etwa soweit von einem Gegenwind entfernt wie Hansa Rostock von der 1. Liga.
Wertung: 0=1 Sterne