Label: Nix Gut Records
Veröffentlichung: 04.05.2007
Irgendwo habe ich gelesen, daß sich „Kollateralschaden“als Abenteuerpunk bezeichnen. Vorher hatte ich immer die Betitelung „Emo-Punk“in Verbindung mit dieser Band im Kopf. Passen würde jedenfalls beides. Für alle, die von den Jungs noch gar nichts gehört haben: Kollateralschaden ist eine bessere Punkband aus München, die sich allein durch ihre Texte schon abheben vom Großteil der restlichen Punkschiene -und vor allem auch von den anderen Bands, die ihre Platten auf Nix Gut Records veröffentlichen. Irgendwie paßt die Band schon zu dem Label. Deutschpunk, ausgefallener Bandname und musikalisch wie auch gesanglich trashig angehaucht -aber eben besser als die meisten ihrer Kollegen. Gerade der Gesang ist interessant. Rauh, jung, dreckig, punkig, rotzig -einfach passend. So richtig rund läuft der Gesang dann, wenn der Chor mit rein kommt. Erinnert an viele frühe Punkbands. Aber hier wird das ein- oder andere Fläschchen Tegernseer Bier sicher auch seinen Teil mit beigetragen haben, die stimmlichen Qualitäten zu erhöhen. Mir gefällt es jedenfalls ganz gut, weil sich Punk so anhören sollte. Energiegeladen und grundehrlich, so könnte man das Gesamtpaket bezeichnen. Wenn man mal die ganzen Nix Gut Brandings wegläßt, kann sich das Artwork der CD auch sehen lassen. Geile Zeichnungen, die die Phantasie anregen, machen das Digipack zu dem bisher besten, welches ich bisher von Nix Gut gesehen habe. Schade ist nur, daß es sich hierbei um ein Mini-Album handelt, also um sechs Songs bei einer Spielzeit von knapp 20 Minuten. Aber lieber nur sechs Lieder, die durchweg was taugen, als zehn oder mehr, die man gleich in die Tonne treten kann. Aufgenommen wurde das Ganze übrigens wieder bei Jakob (Failure Records) in München, der ja mittlerweile schon regelrecht legendär ist mit seiner Arbeit für die Szene. Dies macht sich jedenfalls wieder bemerkbar, wenn man etwas auf die Aufnahmequalität achtet. Kein Proberaum-Schrott (den Nix Gut ja auch gerne mal veröffentlicht). Hier kriegt man Qualität, wenn auch wenig Quantität. Aber darauf kommt es ja nicht unbedingt an. Live durfte ich die Knaben jetzt schon zweimal bewundern und auch da liefern sie eigenständige Arbeit ab. Durchweg kann ich Kollateralschaden nicht empfehlen, man muß den Stil der Band schon mögen, von daher am besten erst einmal rein hören, bevor man blind was kauft. Aber hierfür gibt ja die offizielle Webseite der Band einiges her.
Wertung: 0=4 Sterne