Label: Nix Gut Records
Veröffentlichung: 2006
Wieder ein Werk aus dem Hause Nix Gut Records. Und wieder eine Besprechung, die nicht sehr positiv ausfallen wird. Diesmal handelt es sich um die Band Freibeuter AG aus meiner Heimatregion Franken. Die Jungs spielen Punk – also so richtigen Punk – und das ohne Rücksicht auf Verluste. Schön zu sehen, daß es noch Bands gibt, die sich anhören, als würden sie frisch aus den Westdeutschen Proberäume der 80er Jahre kommen, aber in diesem Falle hätten sie dort auch noch eine Weile bleiben sollen. Denn das, was aus den 80er Jahren der Nachwelt überlassen wurde hatte auch den entsprechenden Charme. Es war eine Pionierarbeit die ihren ganz eigenen Flair hatte. Die Musik von damals, die ihre Zeit überdauert hat, war Musik die neben dem 80er Flair auch Spielfreude vorzuweisen hatte und viele, viele Ideen. Bei Freibeuter AG kann ich dies, mal abgesehen von einer Hand voll ansehnlichen Gitarrenparts, nicht finden. Im Gegenteil. Eintönigkeit und ab und an ein verkrampfter Versuch, Abwechslung in das Ganze rein zu kriegen, bestimmt diese Scheibe. Da ist man froh, wenn die knappe halbe Stunde vorbei ist. Der Sänger wirkt in meinen Augen auch ein bißchen fehl am Platz und selbst der Chor macht dies nicht wet. Bei der Art und Weise wie die Jungs von Freibeuter AG ihre Musik rüber bringt, schafft man es nur ganz schwer auf die Inhalte zu achten. Bei einem Blick ins Beiheft, welches glücklicherweise alle Texte führt, merkt man aber, daß die Texte, für eine Polit-Punkband, gar nicht so übel sind. Inhaltlich geht es natürlich, wie bei vielen, vielen, vielen anderen Punk-Bands um Bonzen, Nazis, Bundeswehr und Partys. Rein Optisch bietet das Album ansonsten nicht sehr viel. Auf der letzten Seite im Beiheft hat sich (bei meiner Version jedenfalls) noch einmal ein fetter Presswerkfehler eingeschlichen, denn dort ist zur hälfte noch einmal eine Seite des Nix Gut Warenbestands abgedruckt, die andere Hälfte ist weiß geblieben. Fazit: Für Freunde des unterirdischen Punks sicher ein schönes Album (gerade bei einem Preis von 3 EUR!), alle anderen sollten sich lieber echten Punk aus den 80ern zulegen. Da fragt man sich, warum so viele ein Label haben und Talente wie die Fettsoi keins kriegen… Ich hör jetzt wieder meine Dödelhaie. Prost!
Wertung: 0=2 Sterne