Label: Randale Records
Veröffentlichung: 02.07
„Wir wollen keine Vorzeige- oder Kultband sein, das können andere besser“, so steht es im Booklet des neuen Vortex-Albums „Und was wollt ihr?“. Und ich muss sagen, ihrem Anspruch wird die Band aus Hameln allemal gerecht. Denn was Vortex hier abliefern, ist alles andere als kultig und geht bestimmt besser. Zunächst kurz zur Band: Vortex gehörten mit zur ersten Welle der deutschen Skinhead-Bands und brachten Mitte der 80er zwei Platten („Gladiator“ & „Laut und Lustig“) auf dem berühmt-berüchtigten Rock-o-Rama Label raus. Die Texte der Band waren aus der heutigen Sicht nicht unbedingt immer das, was man politisch korrekt nennt. Aber hier soll es erstmal nur um die neue Vortex-Platte gehen, nicht um eine generelle Bewertung der Band. Nach knapp 20 Jahren Funkstille melden sich die Hameler nun also zurück, haben aber nicht wirklich viel Neues zu erzählen. Ein Teil der zwölf Songs dreht sich natürlich um die eigene Bandhistorie und deren Deutung, andere – wie sollte es anders sein – um Freundschaft, Lügen und das harte, harte Leben. Auch der obligatorische „Wir sind zurück“-Song darf natürlich nicht fehlen. Okay, es gibt sicher viele andere Bands, die sich ebenfalls fast ausschließlich aus dieser Themenkiste bedienen. Bei Vortex hat man jedoch permanent das Gefühl, das Alles irgendwo anders schon tausendmal gehört zu haben und zwar wesentlich origineller verpackt. Musikalisch setzt die Band auf einen bodenständigen Rock-Sound, der einen auch nicht wirklich vom Hocker haut, aber eben das Gesamtbild des Albums „abrundet“. Vor 20 Jahren hätte das vielleicht noch begeistert, aber heute… Fazit: Mögen die frühen Releases von Vortex für manche wahre Kultalben sein, die neue Scheibe hätte man sich getrost sparen können. Auf „Und was wollt ihr?“ fällt mir nur eine Antwort ein: ausschalten.
Wertung: 0=2 Sterne