Label: X-Cell Records
Veröffentlichung: 24. August 2007

Zur Einstimmung erstmal eine kurze Geschichte zum neuen Album der H-Blockx: Der Sound der Platte hatte einen Zwist zwischen der Plattenfirma und der Band ausgelöst. Die Band wollte, dass die Plattenfirma das Album so annimmt, wie es ist. Doch diese waren skeptisch. Nach endlosen Streitgesprächen kam es dann zu einer Wette: Wenn die Band es nicht schafft, dass das Video zur ersten Single „Countdown To Insanity“ 100 000 Visits auf Youtube erreicht oder dass sie die Top Ten entert, muss sie die Kosten für die Produktion übernehmen, falls doch, übernimmt die Plattenfirma die Kosten. Natürlich gewannen die H-Blockx die Wette und die Plattenfirma muss jetzt zahlen. Soweit die amüsante Story. Ob sie wirklich wahr ist oder nur ein Promo-Gag, darf sich jeder selbst überlegen. Jetzt wollen wir lieber einen Blick auf diesen umstrittenen Sound werfen. Dieser ist nach Henning Wehland „zu 100% H-Blockx! Die Platte ist genau so geworden, wie wir es wollten. Jeder Song, jeder Text ist ein Teil von mir. Es ist, als hätte sich ein Kreis geschlossen. Ich fühle, dass wir menschlich und musikalisch angekommen sind.“ Beim ersten Hören fällt auf: die Vorab-Single, um die so heiß gestritten wurde, ist symptomatisch für den Rest des Albums: es ist soft, es wird nicht mehr ganz so hart gerockt, aber trotzdem sind die Hooklines eingängig. Die Band hat immer noch die Fähigkeit, mit ihren Melodien Massen zu begeistern und ich bin mir sicher, dass sie in Stadien das gesamte Publikum zum Hüpfen animiert wird. Es gibt stampfende Beats, grölende Gitarren, einprägsame Melodien, emotionsgeladene Rock-Balladen. Leider lassen sie damit ihre Crossover-Vergangenheit hinter sich und tendieren mehr hin zum Mainstream. Deutlich wird das bei Liedern wie „Yesterday“, denen einfach die alte Spritzigkeit fehlt. Zwar gibt es eingängigere Melodien, aber irgendwie kamen im Laufe der Zeit Dynamik und Energie verloren. Insgesamt bin ich doch positiv überrascht, ich hatte, ehrlich gesagt, mit schlimmeren gerechnet. Das beste Album der H-Blockx ist es nicht, dafür ist es mir ein bisschen zu sehr 08-15 und MTV-Rock. Aber schlecht ist es in keinem Fall und reinhören lohnt sich. Ohrwürmer sind jedenfalls garantiert.

Wertung: 0=4 Sterne