Agent Kooper – Agent Kooper

Label: Fuzzorama
Veröffentlichung: 08.02.2008

Getragener, englischsprachiger, massentauglicher Rock scheint es wie Sand am Meer zu geben. Entsprechend vorsichtig konsumieren viele Käufer diese Musik. Blindkäufe gehen häufig nach hinten los, da greift man lieber wo zu, was man kennt. Doch gute Bands müssen auch erst kennen gelernt werden. Agent Kooper ist so eine Band, die es verdient hat, kennen gelernt zu werden. Anfangs mit spitzen Fingern angefasst, bei genauerem Hinhören war ich dann doch eher positiv überrascht über den Output der Schweden. Oberflächlich betrachtet kriegt man hier nichts serviert, was nicht tausende andere Bands in ihrem Repertoire haben. Genauer betrachtet merkt man aber sehr schnell, dass die Musik eine Seele hat. Der Sound von Agent Kooper ist ruhig, herzlich und von Grund auf ehrlich. Irgendwie gemütlich, keineswegs langweilig. Es wird freilich auch gerockt. Doch auch die ruhigen Töne werden passend und authentisch angeschlagen. Man fühlt sich wohl inmitten dieser Musik. Agent Kooper hat dieses Album frei von langweiligen und platten Rock’n’Roll-Attitüden aufgenommen. Der Rock und der Roll sind nunmehr Stilmittel, die verwendet werden, einfach um das auszudrücken, was den Musikern auf der Seele liegt. Vergleichbare Bands gibt es viele, Vergleiche würden der Musik aber nicht gerecht werden. Der Gesang ist rau und trotzdem angenehm. Ehrlich – nicht perfekt. Das gibt der Musik eine unbezahlbare Authentizität. Die Musiker scheuen sich beispielsweise nicht, ein Klavier und einen Gospelähnlichen Chor einzubauen, der dann in ein rockiges Gitarrensolo mündet. Eigentlich müsste so etwas aufgesetzt und platt beim Hörer ankommen, man spürt aber in diesem Fall, dass es einfach so sein soll bei diesen Songs. Es passt. Fazit: Agent Kooper macht Spaß und geht ins Ohr. Das Album kann man vielseitig im Alltag einsetzen. Minuspunkte gibt es eigentlich keine. Es bleibt am Ende nur der Wunsch nach mehr von dieser Musik und das komische Gefühl, dass die Band letzten Endes noch mehr aus der Platte hätte herausholen können. Mit 11 Titeln bei einer Spielzeit von über 40 Minuten ist man aber schon einmal gut bedient. Eine Steigerung ist sicherlich noch drin. Ich bin gespannt auf weiteren Output der Band. Agent Kooper hat Potential.

Wertung: 0=5 Sterne

Pressure Magazine
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