Im ersten Jahr kamen gerade mal 800 Musikfans zusammen. Zuletzt wurden 85.000 Besucher gezählt – und es ist kein Ende in Sicht.
Der eigentliche Startschuss fiel 1989, als sich die jungen Wackener Holger Hübner und Thomas Jensen in einer Ortskneipe zusammensetzten und ein neues Festival planten. Damals dominierten die eintägigen Musik-Events wie das Mannheimer Super Rock und das englische Monsters of Rock, ohne Möglichkeit zum Camping. Diesmal sollte ein Rock- und Metal-Festival entstehen, das zum gemeinsamen Zelten einlädt und so die Szene noch ein gutes Stück enger zusammenschweißt. 1990 war es dann so weit, am ersten Augustwochenende kamen in Wacken etwa 800 Leute zusammen, um so richtig abzurocken. Das war der Grundstein zu einer Legende, die bis heute lebt.
Einwohner von Wacken dürfen kostenfrei rein
Ganz zu Anfang kostete ein Ticket gerade mal 12 DM, das sind nach alter Umrechnung 6 Euro. Heute kostet jede einzelne Eintrittskarte ungeheure 220 Euro, und die Leute reißen sich geradezu darum. Zusätzlich gilt eine feste Regel: Jeder, der nachweislich in Wacken wohnt, darf das Gelände kostenlos betreten. Das ist wohl der Grund dafür, warum von 85.000 Besuchern nur 75.000 tatsächlich bezahlt haben. Wahrscheinlich stellt diese Regel eine hervorragende Methode dar, die Anwohner für den ganzen Stress zu entschädigen.
Pokern auf Wacken: ein Angebot für Spielfreudige
Einige Jahre lang gab es neben Musik, Tanz und ganz viel Schlamm auch die Möglichkeit zum Pokern auf Wacken: Beim sogenannte Full Metal Poker ging es zuletzt richtig heiß her – und das eben nicht auf der Bühne, sondern in einem voll ausgestatten Extra-Zelt. Als Spielvariante wurde Hold’em No Limit ausgewählt, die bekannteste Form der Sportart, die es Anfängern ermöglicht, nach ein paar Minuten Übung direkt einzusteigen. Berichte besagen, dass dieses interessante Angebot gut angenommen wurde und für viele spannende Stunden sorgte.
Beachtliche Zahlen, die Wackens Größe zeigen
Diese Zahlen sind wirklich beachtlich: Das heutige Festivalgelände umfasst 2,4 Quadratkilometer, ausgerechnet platziert neben neben einem beschaulichen 1800-Seelen-Ort. Die innere Zone rund um die Hauptbühne ist immerhin 43.000 Quadratmeter groß, 40 Kilometer Bauzaun sorgen für eine geordnete Einteilung in verschieden große Parzellen. Den Besuchern stehen mehr als 1000 WCs und ungefähr 500 Duschen zur Verfügung. Im Jahr 2016 schafften die Müllmänner nach Ende des Festivals etwa 1000 Tonnen Müll vom Platz.
Bierkonsum erreicht Rekordwerte – Pipeline gelegt
Auf einem Wacken Konzert werden durchschnittlich mehr als 400.000 Liter Bier konsumiert. Im Jahr 2011 beziffert Statista den Pro-Kopf-Verbrauch der Festivalbesucher auf 5,1 Liter. Rock am Ring brachte es im selben Jahr auf „nur“ 3,1 Liter Bier je Gast. Inzwischen sorgt eine Bier-Pipeline dafür, dass den durstigen Musikfans nicht der Saft ausgeht. Zu den einzelnen Theken führen Bier-Rohre, die den Strom niemals versiegen lassen. Jetzt müssen nicht ständig große Bierlaster hin und her kurven, damit niemand verdurstet.
Friedlich feiern mit Tausenden von Metalheads
Metalheads stehen nicht unbedingt im Ruf, friedlich und zuvorkommend zu sein. Dass dieses Klischee nicht immer zutreffend ist, beweist die Kriminalstatistik von Wacken. 2018 musste sich die Polizei vor allem um den doch recht zähen Fahrzeugverkehr bei der An- und Abreise kümmern, statt um hunderte von Schlägereien. Einige Besucher konnten es sich nicht verkneifen, alkoholisiert zu fahren und insgesamt kam es zu 270 Verkehrsverstössen. Körperverletzungen hingegen gab es mit 8 vergleichsweise wenige, wobei es im Vorjahr noch 20 gewesen waren. Alles in allem sinkt die Kriminalität also von Jahr zu Jahr.
Wacken Open Air auf bargeldloses Zahlen umgestellt
Natürlich darf jeder Besucher weiterhin einen ganzen Geldbeutel von Bargeld zum Verpulvern mitbringen, doch gibt es nun eine Alternative: Das sogenannte „Cashless Payment“ System macht das Bezahlen auf Wacken sehr viel sicherer. Wer zum Feiern anreisen will, der richtet sich zuerst einen entsprechenden Geld-Account online ein und lädt ein Guthaben auf. Wenn er dann in Wacken ankommt, erhält er eine Karte für all seine Festival-Transaktionen. An den Kassenterminals lässt sich das Guthaben auch nachträglich erneuern, auch online ist das möglich.
„Night to Remember“ – Ode an die großen Helden
Donnerstags steht bei Wacken immer die „Night to Remember“ auf dem Plan. Sie ist hauptsächlich den alten Helden des Metal gewidmet, wie zum Beispiel den Scorpions, Iron Maiden, Rammstein, Judas Priest und Deep Purple. Zu diesem Zweck bauen die Veranstalter die Open-Air-Zwillingsbühnen Faster & Harder auf, die als Kulisse für lange, nostalgische Stunden dienen. Hier hatte auch der unvergessene Ronnie James Dio seinen letzten großen Auftritt. Die restliche Party Stage gehört den jüngeren Bands und ihrem modernen Programm.
Wacken Open Air, das ist viel mehr als Musik, sondern ein ganzes Lebensgefühl. Viele kleine Puzzlesteine fügen sich dabei zu einem großen Ganzen zusammen. Und das Ergebnis begeistert immer wieder neu, finden wir!
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