Label: Aggressive Noise
Veröffentlichung: 2002
Das Kruzefix Fanzine wurde in München ins Leben gerufen, als die dortige Punk-Szene gerade im Stillstand lebte – ohne aber am Ende gewesen zu sein. Jene Szene hat eine lange Tradition und auch zahlreiche Bands können vorgewiesen werden. Das Kruzefix Fanzine hat sich bewußt, gerade zu Beginn, darauf fixiert, die Münchner Szene weiter zu fördern und auch zu durchleuchten. Als Zusatz in den ersten Ausgaben gab es jeweils eine Vinyl Single als Bonus – auch hier waren wiederum viele Münchner Bands vertreten. Und das waren nicht nur bekannte Bands, sondern auch manche, die ausschließlich auf diesen Singles eine Veröffentlichung vorzuweisen hatten. Schnell gab man diese Zugabe auf, da die Stimmen lauter wurden, lieber eine CD mit beizulegen, da man keinen Plattenspieler besitzt. Diese Bitte wurde nachgegangen und zum Dank an allen Bands und als Möglichkeit für alle Leser ohne Plattenspieler, die Musik trotzdem hören zu können, hat man den Kreizkruzefix Sampler ins Leben gerufen, der 20 Songs der erschienenen Singles beinhaltet. Der Unterschied zu anderen Samplern und gleichzeitig das, was mich am meisten an dieser Veröffentlichung fasziniert ist, daß ausschließlich hörenswerte Bands vorhanden sind und das musikalische Angebot sehr abwechslungsreich ist. Dies rührt u.a. auch daher, daß das Kruzefix Fanzine seiner Zeit Motto Platten hatte. Z.B. gab es eine Single, die nur Lieder von Frauen-Bands intus hatte. So geben sich Punkmusik, Oi!-Musik, Hardcore und Ska die Klinke in die Hand. Neben Englischen und Deutschen Texten gibt es auch ein paar barische Lieder, die auch für nicht-Bayern absolut hörenswert sind. Hier hat man die Möglichkeit, zahlreiche neue Bands kennenzulernen. Dies sollte eigentlich immer so sein bei Samplern – aber in diesem Falle macht das richtig spaß, weil keine richtigen Aussetzer vorhanden sind. Das absolute Herzstück des Samplers ist das Beiheft. Hier wird sehr detailliert über das Fanzine berichtet. In München wird halt noch etwas für den Kult und die Kultur getan. Ein Zeitdokument!
Wertung: 0=6 Sterne