Label: True Label
Veröffentlichung: 31.05.2008
Als Süddeutscher denkt man, dass Nordlichter und Emotionen so zusammenpassen wie Österreich und Fußballbegeisterung. Aber wie das so ist: Es gibt bei jedem Sprichwort bzw. Klischee immer einige Ausnahmen, die die Regel bestimmen. Im konkreten Fall heißt diese musikalische Ausnahmeerscheinung Small Town Riot, die sich mit einer hochexplosiven Mischung aus Streetpunk und direkten Texten alles andere als emotionslos anhören. Dass die vier Hamburger bereits vor vielen namhaften Bands wie Sham 69 oder Toy Dolls auftraten und selbst beim Force Attack dabei waren, das spricht für sie und für ihre Musik. Und genau da knüpft die Band bei ihrem neuen Album wieder an, indem sie 17 Punkhits hintereinander wegrotzt. Harte Gitarrenriffs, wütende drums, schnörkelloser Bass-Einsatz sowie die in den Hardcore abrutschende Stimme des Sängers führen dazu, dass man Small Town Riot zwar in eine musikalische Schublade stecken kann, diese aber nicht das ganze Album über geschlossen bleibt. So wird das 17. Lied Günni nur mit der Akustikgitarre vorgetragen und der letzte (rein instrumentale) Song Elbestrand Rocker, der mir persönlich gut gefällt, wird im Surfpunk-Stil vorgetragen. Weniger gut gefällt mir diese klischeehafte Darstellung der Bandmitglieder auf der Rückseite des Covers, da hier mal wieder mit dem Mittelfinger posiert wird. Wie aufregend, so den harten Junge wieder demonstrieren zu können. Gähn. Ebenso ermüdent empfinde ich in meinem gesetzten Alter die immer gleichen faden Parolen über die Vorzüge der eigenen Szene. 6 Punkte für die Musik, 2 für die Texte und Gestaltung ergeben 4 insgesamt. Mathe: 1. Setzen!
Wertung: 0=4 Sterne