Donnerstag, April 18, 2024

Eastside Boys – The Boys are back in Town

Die Eastside Boys sind zurück! Nicht mit einem Knall, aber dafür mit ihrem längst überfälligen dritten Longplayer. „The boys are back in town“ heißt das Album und bietet absolut alles, was die Eastside Boys zu einer der besten deutschsprachigen Streetpunk-Bands macht: Originelle und intelligente Texte kombiniert mit der nötigen Portion Humor und der Fähigkeit, sich selbst nicht immer allzu ernst zu nehmen. Das Ganze verpacken die Jungs dann noch in einen satten Sound mit reichlich Melodien und Chören – schon hat man 13 abwechslungsreiche Songs und ein verdammt starkes Album. Neben den eher spaßigen Liedern wie „HKHC“, einer Anti-Vegetarier-Nummer im Bollo-Hardcore-Stil, dem fast schon szenekritischen „Pfeffi macht den Punk kaputt“ oder der Tough Guy-Verarsche „Everybody likes us“ finden sich natürlich auch ernste bis nachdenkliche Songs auf der Scheibe. Das englischsprachige „Waiting“ und „Wettlauf mit der Zeit“ handeln davon, wie man eines Tages feststellen muss, dass man zu etwas geworden ist, das man eigentlich nie sein wollte. „Tanzen auf dem schmalen Grat“ ist fast schon eine kleine Hymne für Leute, die unbeirrt ihr eigenes Ding durchziehen. In „Viva la Reunion“ rechnen die Eastside Boys mit jenen Bands ab, die vor Jahren großartig waren und heute eigentlich nur noch unterwegs sind, um auch das letzte bisschen ihres Ruhmes zu zerstören. Das braune Pack und seine Sympathisanten bekommen in „Scheiße schwimmt nicht immer oben“ ihr Fett weg. Doch nicht nur das Album an sich ist stark, das Drumherum macht ebenfalls was her. Das Coverartwork stammt von Sammy von den Broilers und sieht recht cool aus – Häuserfront-Collagen mit Blitzen scheinen zurzeit schwer im Trend zu liegen. Die CD kommt im Digipack mit gesticktem Aufnäher, die Platte (auf Bandworm Records) kommt mit Poster und 250 mal in buntem Vinyl. Fazit: Die Eastside Boys beweisen mit „The Boys are back in town“ erneut, dass sie in der deutschen Streetpunk-Liga ganz weit vorne mitspielen. Wer auf diese Art Musik steht, aber keinen Bock auf die immer gleichen Phrasen und Posen hat, der kommt an den Eastside Boys nicht vorbei.

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