Label: Abacus
Veröffentlichung: 27.10.06
„Business as usual“ – von wegen! Auch wenn der Titel uns das glauben machen will, beim neuen Righteous Jams-Album ist leider nicht sehr viel beim Alten geblieben. Mit „Rage of Discipline“, dem 2004er Debüt, hat die Bostoner Straight Edge-Combo eine Granate rausgeballert, bei der einfach alles gepasst hat: Hohes Tempo, ein ordentlicher Batzen Wut und dabei ein derart grooviger Sound, dass man einfach abgehen musste. Zwei Jahre später erscheint nun der heiß erwartete Nachfolger auf Abacus – doch selbst nach mehreren Durchläufen kann mich „Business as usual“ nicht so recht begeistern. Sänger Joey C versucht die neun Songs (Nummer 10 ist eigentlich ein verstecktes instrumentales Outro) möglichst dreckig und angepisst zu singen, klingt dabei manchmal jedoch eher wie ein heiserer Freddy C von Madball. Was das Tempo angeht, so hat die Band einige Gänge runtergeschaltet. Der neue Righteous Jams-Sound bewegt sich meist im Midtempo-Bereich, ist teilweise ziemlich rockig und trotz der noch vorhandenen groovigen Elemente auch nicht mehr so eingängig wie auf dem Debüt. Stellenweise hat man das Gefühl, die Jungs sind mit angezogener Handbremse unterwegs. Righteous Jams wollten ihren Sound „weiterentwickeln“ und das haben sie eindeutig auch, aber „weiter“ bedeutet eben auch nicht immer „besser“! Vielleicht sollten die Jungs ihr nächstes Album „Back to the Roots“ nennen, aber dann auch dem Titel gerecht werden. Fazit: „Business as usual“ ist ein an sich solides – jedoch auch kein allzu besonderes Album. Fans von rockigem Midtempo-Hardcore könnte es gefallen. Wer allerdings die „Rage of Discipline“ zuhause stehen hat, der wird wahrscheinlich enttäuscht sein.
Wertung: 0=3 Sterne