Label: I Scream Records
Veröffentlichung: 17. August 2007
Oftmals wird heutzutage das Wort „Legende“ viel zu schnell in den Mund genommen. Doch im New York-Hardcore gibt es drei, denen diese Bezeichnung mehr als zusteht: Agnostic Front, Sick Of Ot All und Madball. Letztere sind nun mit ihrem neuen, inzwischen schon sechsten Studioalbum, zurück. Produziert wurde es von Zeuss, der auch mit Agnostic Front, Terror, Stigma und The Disasters zusammen gearbeitet hat. Zu sagen, das Album wäre gut, wäre untertrieben. Die Scheibe ist nahezu genial. Noch nie hat die New Yorker Band ihre Kreativität und ihre Technik so meisterhaft auf eine Platte gebracht. Sie vervollständigen ihre meisterhaften Basics aus ihrem erprobten Katalog mit einer ganz neuen Tiefe, einem Wahnsinnstempo, das direkt in die Birne kracht und einer zunehmenden, wenn auch nicht herausstechenden Vielfalt. Die Innovation und Originalität bleibt ein bisschen auf der Strecke, doch die musikalische Weiterentwicklung ist gelungen. Hier trifft die alte HC-Schule auf technisch einwandfreie Gitarrenriffs und einem druckvollen Schlagzeug. Es gibt immer noch diesen Rhythmus, diesen Beat, der eindeutig Madball ist, aber es ist noch mehr. Es klingt, als sei Madball auf ein noch höheres Level gestiegen. Die Durchschlagkraft der Band ballert von der ersten bis zur letzten Minute, so dass kein HC-Fan auch nur eine Minute still sitzt. Natürlich bleiben die Experimente im kleinen Rahmen. Hauptsächlich spielen Madball den straighten New Yorker Oldschool-HC. Doch da gibt es immer wieder diese kleinen, unterschwelligen Neuerungen wie etwas melodischere Refrains und die ausgfeilten Riffs von der Klampfe Matt Hendersons. Die Groove-Parts, Singalongs und die Mischung aus rapartigem Gesang und Moshpit-Gebrüll haben eindeutig Ohrwurmpotential und Wiedererkennungswert. „Unsere Musik ist ehrlich“, erklärt Sänger Freddy Cricien zu diesem Album „Und die Texte sind direkt und auf den Punkt genau.“ Das trifft es genau. Der Blickwinkel wurde zwar weiter und fokussiert sich nun nicht mehr nur auf das Geschehen auf der Straße, sondern lässt auch einen Blick auf das Weltgeschehen zu. Trotzdem treffen die Texte immer direkt ins Schwarze. Der Sound ist fett, die Wucht enorm und die Authentizität kaum zu überbieten. Madball at its best. Mehr kann man zu dieser Band eigentlich nicht hinzufügen.
Wertung: 0=6 Sterne