Machine Gun Kelly – Mainstream Sellout (Album Review)

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Das sechste Studioalbum von Machine Gun Kelly wurde von Travis Barker produziert und enthält Gastauftritte von Landon Barker, blackbear, Bring Me The Horizon, Iann Dior, Gunna, Lil Wayne, Willow und Young Thug.

Machine Gun Kellys Verwandlung vom Rapper mit Pop-Sensibilität zum Vertreter des Punk, welche mit seinem 2020 erschienenen Album Tickets to My Downfall begann, setzt sich mit seinem sechsten Album Mainstream Sellout voller Tatendrang fort. Mainstream Sellout, bei dem erneut Travis Barker von Blink-182 als Produzent und Schlagzeuger mitwirkt, geht sogar noch weiter als das letzte Album, indem es Kellys Sound als eine Annäherung an die Art von melodischem, aber wütendem Punk, den Barker und seine Kollegen zu Beginn der Achtziger Jahre machten, umgestaltet. Am deutlichsten wird dies in Songs mit großen, verzerrten Gitarren, simplen, aber eingängigen Hooks und Barkers kraftvollem, bissigem Schlagzeugspiel.

Das Willow-Duett „Emo Girl„, das hektische und harmoniebetonte „Born with Horns“ und „Drug Dealer“ (einer von zwei Tracks mit Gastauftritten von Lil Wayne) orientieren sich alle an der Art von Pop-Punk der 2000er Jahre, der aufregend genug war, um ein Gefühl von Rebellion und Angst hervorzurufen, aber nicht zu aggressiv, damit es für das Radio-Airplay ausreicht.

Kelly verwischt jedoch nicht alle Spuren seiner kommerziellen Rap-Vergangenheit, und Tracks wie „Make Up Sex“ (mit Blackbear) und „Die in California“ – ein Album-Highlight mit Beiträgen von Gunna und Young Thug – enthalten entweder packende Rhythmen, flotte Rap-Flows oder andere bekannte Elemente der Rap-Produktion.

Während Kellys Wiedergeburt als Punk mit seinen Gitarren ein Novum war und auf Tickets to My Downfall durch eine Reihe brauchbarer Songs unterstützt wurde, nutzt sich diese Masche auf Mainstream Sellout schnell ab. Einfallslose Emo/Pop-Punk-Tropen nach Schema F tauchen auf, bis zu dem Punkt, an dem die Songs miteinander verschwimmen oder sich eher zufällig zusammengesetzt als geschrieben anfühlen. Zusätzlich zu diesen uninspirierten Momenten sind mehrere Tracks konfuse Experimente, die nicht funktionieren und nicht zum Rest des Albums passen.

Das Hardcore-lastige, 72 Sekunden lange „WW4“ fühlt sich sperrig und unnötig an, und der wässrige Emo-Trap-Track „Ay!“ legt sich nicht ausreichend auf eine seiner stilistischen Richtungen fest und gibt Lil Wayne wenig, womit er arbeiten kann, während er einen abgelenkten, Auto-Tune-überladenen Vers abliefert. Während „Tickets to My Downfall“ wie ein etablierter Rockstar rüberkam, der im Namen der Selbstfindung Risiken mit seinem Sound eingeht, fühlt sich „Mainstream Sellout“ eher wie ein mittelmäßiger Versuch an, sich weiter in Richtung Pop-Punk zu bewegen, diesmal mit weniger Ideen und Zusammenhalt.

Albumkritik von Marcus

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Machine Gun Kelly - Mainstream Sellout (2022) Albumkritik, Album Review

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