Die Band Serum 114 veröffentlichen mit Die Nacht mein Freund ihr neues Studioalbum. Innerhalb von acht Jahren handelt es sich dabei um das fünfte Album der Frankfurter Punkrocker und es erscheint abermals auf dem bandeigenen Label.
Das vorliegende Werk dürfte für Fans der Band in etwa das sein, was „Hard Times & Nursery Rhymes“ für die Social Distortion Fraktion gewesen ist – eine harte Bewährungsprobe und somit wegweisend, diese Scheibe „gut“ oder „scheiße“ zu finden. Denn genau hier scheiden sich wie so oft bei neuen Alben von Bands, die sich musikalisch weiterentwickeln wollen, die Geister. Ob dieser Ritt in diesem Fall gut gegangen ist, erfahrt ihr in der nachfolgenden Songanalyse:
Der gleichnamige Titelsong „Die Nacht mein Freund“ knüpft zweifelsohne an die Vorgängeralben an und ist eine lebensfrohe und vor allem autobiografische Lobeshymne an die zahlreichen ereignisreichen Nächte, die Geschichte geschrieben und eine bleibende Erinnerung hinterlassen haben. Ein sehr gelungener Song, der mit einer stilistisch frischen Art nach vorne geht und einprägsam rockig ins Ohr geht.
Mit dem sommerlichen Hit „Wilde Zeit“ setzen die Hessen gleich zu Beginn Akzente und legen damit das Aushängeschild des Albums sowie Meilenstein der musikalischen Schaffensphase fest. Der Song ist ein Blick in die Vergangenheit und spiegelt Freundschaft, Schmerz, Liebe, Trauer, Freude und Vergänglichkeit, wie kaum ein anderer Titel wider. Ganz großes Kino und schon jetzt eine legendäre Nummer!
Bei „Mein Leben meine Wahl“ handelt es sich um eine typische Eschweiler-Komposition.
Der Sänger mit stets unbequemer Attitüde, eine Charakter-Type mit Ecken und Kanten, großer Klappe und auch was dahinter. Der Song wirkt wie ein Appell an sich selbst, sich nicht mit der Norm zufrieden zugeben, sondern den Arsch hoch zu bekommen, das Leben in die eigene Hand zu nehmen und Entscheidungen zu treffen. Mantra-artig heißt es hier lautstark: „Lass uns all die Fehler selber machen, egal was man uns sagt“. Macht Spaß und geht locker-flockig nach vorne mit treibenden Drums und tollem Gitarrensound.
In unverkennbarer Serum-Art liefert „Ich sehe Rot“ ein wichtiges und vor allem lautstarkes antifaschistisches Statement und schafft eine obendrein beklemmende Atmosphäre zum Nachdenken voller Wut und Widerstand unter Beifall von Sirenen und Wasserwerfern. Grandioses Songwriting und eine gnadenlose Hook, die einschlägt, wie ein Gewitter und sich manifestiert in den Gehörgängen.
„Der Rosenkrieg“ überrascht mit seichten Klängen von Violinen und stilistischem Tango-Rhythmus. Er handelt von erloschenen Gefühlen einer vergangenen Liebe. „Das schlechte in uns hat gesiegt, keiner gewinnt den Rosenkrieg“. Eine musikalische Inszenierung, die definitiv Vorlage für einen Film beziehungsweise in diesem Falle ein weiteres Musikvideo bieten würde. Ein „Happy End“ klingt angesichts des Inhaltes wahrlich anders…
Eine Stadionhymne mit Gänsehautgarantie liefern die Herrschaften mit dem Song „Lia“, der gleich mit mehrchörigen Gesängen und tollen Gesangparts daherkommt. Ob wir je erfahren werden, um welche geheimnisvolle Schönheit es sich dabei handelt?
Fazit: Natürlich war früher (fast) alles besser, aber umso schöner ist es doch, eine junge und hungrige Band, wie Serum 114 bei ihrem Entwicklungsprozess zu beobachten und das Tanzbein zu solch vielseitig rockigen und stets bissigen Songs zu schwingen. Wir vom Pressure Magazine jedenfalls ziehen an dieser Stelle den Hut vor dem Engagement und dem Willen der Band Serum 114, die sich immer wieder selbst zu erfinden, um ihre Fans auf positive Weise musikalisch mit ihren Tonträgern, wie auch künstlerisch mit sehr anspruchsvollen und hochwertigen Musikvideos zu überraschen. Abzüge in der B-Note gibt es für die Songs „Wie lange noch“ und „Schlaflos“, die einfach nicht so recht zünden wollen sowie auhch für die äußerst unpersönliche Album-Booklet, das mit Fotos von Frankfurter Hinterhöfen aufwartet, aber die Band selbst leider komplett außen vor lassen.
Albumkritik von Marcus Liprecht
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Teilnahmeschluss ist der 07.05.2016 um 23:59 Uhr