Wild as Her - Country Bandfoto 2022
Wild as Her - Country Bandfoto 2022

Country, made in Germany! WILD AS HER im Gespräch über die Inspiration hinter ihrem Debütalbum „Off The Leash“ und ihre Leidenschaft zur Countrymusik.

Die Band „Wild as Her“ hat im Jahr 2022 bereits für Aufsehen gesorgt und wir konnten im Pressure Magazine mehrfach über ihre ersten Song-Veröffentlichungen berichten. Die aufstrebende Country-Band erobert die Musikszene im Sturm und lässt auf weitere spannende Entwicklungen hoffen.

Das Country-Duo Caro von Brünken und Chris Kaufmann sprach mit Marcus vom Pressure Magazine über ihre Lieblingssongs auf dem Album, den Entstehungsprozess und die Herausforderungen bei der Produktion. Aber das ist noch nicht alles, denn im Interview wird auch der emotionalste Moment während der Arbeit am Album besprochen und wie es war, mit verschiedenen Musikern zusammenzuarbeiten. Ihr wollt mehr über diese aufregende neue Band und ihr neues Album erfahren? Dann lest unbedingt weiter!

Wie würdet ihr eure Musik beschreiben und welche musikalischen Einflüsse habt ihr?

Wir spielen moderne Country Music, die sich traut immer mal wieder in die verschiedenen Genres zu schielen. Auch unser Album ist stilistisch sehr breit aufgestellt, weil wir Spaß daran haben, uns auszuprobieren. Als unsere Einflüsse können wir ganz klar bestimmte Bands und Künstler nennen, wie z.B. Brothers Osborne, Lainey Wilson, Morgan Wade, Chris Stapleton, aber auch Lanco und manchmal sogar Black Stone Cherry.

Eure Songs auf dem neuen Album „Off The Leasherzählen Geschichten aus dem Leben. Was inspiriert euch bei der Songwriting- und Kompositionsarbeit?

…das Leben. Wir erzählen tatsächlich Geschichten, die wir persönlich oder unmittelbar erlebt haben, Themen, die uns bewegen, manchmal sind es auch nur kleine Szenen einer Geschichte, die in einem der Köpfe rumschwirrt und dann ganz oft durch den Filter des anderen zu einem Song werden.

Eure Musik hat eine breite Stilvielfalt. Welcher Song auf dem neuen Album ist euer persönlicher Favorit?

Caro: Es fällt mir schwer einen klaren Favoriten beim Debut-Album zu benennen, da in jedem Song so unglaublich viel Herzblut und Stolz steckt.

Good Girl“ ist allerdings schon eine ganz klar Top-list Favoriten Nummer, da ich bei dem Instrumental einfach nicht still sitzen kann. Die Art wie Drums, Bass und Gitarre ineinander greifen und mit dem Groove einfach mal die Welt auf Reset drücken, macht unglaublich Spass.
Aber auch an „If It Ain’t Hurtin“, „Beautifully Broken“ und „Queen Of Hearts“ hängt mein Herz sehr…

Chris: Ich habe verschiedene Favoriten, bei dem einen ist es die Geschichte, beim anderen Song das Musikalische…ein Song ist in meinen Augen der beste, insofern man das sagen kann: Queen of Hearts. Diese Idee kam aus dem Nichts und hat sich praktisch selbst geschrieben, wir waren in meinen Augen nur der Kanal, den sich dieses Lied gesucht hat, auf diese Welt zu kommen.

Wie war der Entstehungsprozess des Albums und welche Herausforderungen gab es dabei?

Wir wollten uns und die Art wie wir Musik machen austesten, deshalb haben wir verschiedene Produktionsweisen gewählt, d.h. manche Songs entstanden im Studio von Chris mit Hilfe von grandiosen Musikern, andere haben wurden ganz oldschool live eingespielt, ohne Overdubs, wie in den 70ern. Einen Titel haben wir zusammen mit Doug Romanow im Blackbird Studio in Nashville aufgenommen. Wir waren per Videocall zugeschaltet und haben mit den Musikern und dem Produzenten vor Ort am Song arbeiten können. Da wir beide seit Jahren sehr viel im Studio und auch als Dienstleister im musikalischen Sinne gearbeitet haben, war es anfänglich sehr schwer einen Schlussstrich zu ziehen und Songs abzuschließen. Für manche Songs wurden mehrfach Vocals aufgenommen, drei bis vier Mal die kompletten Gitarren neu gemacht usw.

Irgendwann muss man aber einfach zum Punkt kommen und sagen, dass es “jetzt” gut ist und abschließen.

Welcher Moment war der emotionalste während der Arbeit am Album und warum?

Wow… fangen wir mal von vorne an. Im Entstehungsprozess von unserer ersten Single „If It Ain’t Hurtin‘“ flossen einige Freuden- und „was passiert hier bitte?“-Tränen. Bis hin zum Moment, in dem wir realisiert haben, dass wir diesen Song nicht an andere Künstler anbieten, sondern ein eigenes Projekt gründen – Gänsehaut pur.

Dann gab es immer wieder Momente der absoluten Sprachlosigkeit, weil wirklich alle Musiker, mit denen wir zusammengearbeitet haben so unglaublich auf den Punkt verstanden haben, was wir mit unserer Musik ausdrücken wollen und mit ihren Takes unsere Songs immer wieder auf neue Levels angehoben haben.

Tja und bis zu dem Moment als wir sagten „wir haben unser Album fertig“, das erste Mal das eigene „Baby“ in der Hand zu halten…
Und jetzt damit auf Tour zu sein. Ich glaube, wir haben die Gefühlsachterbahn gerade 24/7 gepachtet.

Wie war es, mit den verschiedenen Musikern zusammenzuarbeiten, die auf eurem Album spielen?

Wir haben das Glück, dass wir wirklich ganz tolle Musiker und vor allem Menschen um uns haben, mit denen wir an unserer Musik arbeiten dürfen. Darunter sind Alex Höffken, Björn Werra, Nick Flade, Armin Rainer, um nur ein paar zu nennen… Alle haben wirklich Bock auf dieses Projekt und auf diese Band und das freut uns und erfüllt uns auch mit einem gewissen Stolz.

Wir hatten das Glück auch mit ein paar wirklich tollen First Call Musikern aus Nashville arbeiten zu dürfen, auch dies war eine sehr spannende Erfahrung und es war ein wirklich spezieller Moment als im Blackbird Studio in Nashville unser Demo lief, das wir vorbereitet hatten. Eine besondere Freude war es, mit Jenee Fleenor zusammenzuarbeiten. Jenee ist schon mehrfach als “CMA Musician Of The Year” ausgezeichnet worden und die wahrscheinlich beste Fiddlerin der Welt. Sie hat neben unserer letzten Weihnachtssingle auch auf dem Song Tequila Therapy gespielt und wir werden permanent darauf angesprochen, wer denn diese unfassbare Fiddle spielt.

Hier ein kleiner Überblick aller Musiker auf dem Album (aus dem Presskit):
Die Musiker, mit denen wir auf unserem Album gearbeitet haben, sind keine Unbekannten – weder in der deutschen, noch in der internationalen Szene: am Schlagzeug waren Alex Höffken (u.a. Gregor Meyle, Alice Merton, Ilse DeLange), Sönke Reich (u.a. BAP, Stoppok, Anna Loos), Miles McPherson (u.a. Jon Pardi, Kip Moore, Chris Young, Eli Young Band), am Bass Björn Werra (u.a. Alice Merton, The Baseballs, Kelly Rowland), die Gitarren hat Chris Kaufmann mit einer Ausnahme selbst gespielt, beim Song High On Country teilt Chris sich diesen Job mit keinem geringeren als Jerry McPherson (u.a. Lee Brice, Nashville Cast, Faith Hill), die Pianos und Keyboards wurden vom wunderbaren Nick Flade (u.a. Max Mutzke, Willy Astor) und bei If It Ain’t Hurtin’ von Alex Komlew (Filmkomponist u.a. „The Mopes“, „Landauer – Der Präsident“) gespielt. Dass man so manches Fiddle-Lick wiedererkennt, ist kein Zufall, denn Jenee Fleenor hat den Geigenbogen geschwungen. Jenee ist mehrfach als CMA Musician of the Year gekürt und tourt regelmäßig mit Blake Shelton durch die USA, außerdem ist sie der absolute First Call, wenn in Nashville eine Geige gebraucht wird. Auch für die Steel Guitar konnten einige Hochkaräter gewonnen werden: Dan Dugmore, Dietmar Waechtler und Jeff Rady. Gemischt wurde Off The Leash in Südtirol von Armin Rainer und gemastered wurde von Sascha “Busy” Buehren in Berlin, bzw. von Andrew Mendelson (u.a. Brothers Osborne, Lady A., Eric Church) in Nashville.             

Eure Musik ist im Bereich des Country zu Hause. Was denkt ihr, macht die Country-Musik so besonders und zeitlos?

Country kann so vieles sein: eine Gitarre, eine Stimme, eine gute Story.
Oder aber auch fette Drums, fette Gitarren, sowie Banjos und Fiddles dazu. Country Music hat das “Verstaubte” und “Alte” schon längst hinter sich gelassen und bewegt sich in einer stilistischen Breite, welche wirklich sehr einzigartig ist. Das fasziniert uns sehr und deshalb macht es auch sehr viel Spaß, sich in diesem Genre auszutoben.

Wie wichtig sind Texte und Geschichten in der Country-Musik im Vergleich zu anderen Musikgenres?

Im Country zählt und erzählt man über jedes kleinste Detail, aber auch die Geschichte vom großen Traum nach Freiheit steht oft im Vordergrund. Man scheut sich nicht von der Farbe seines Trucks oder davon zu singen, wie schnell die letzte Flasche Whiskey leer war. Es sind die Geschichten vom einfachen Leben, vom Alltäglichen, mit dem sich jeder identifiziert.

Geschichten im Country sind Geschichten und Texte über dich und mich. Ok und über viele Gitarren, Boots, Trucks und den ein oder anderen Barfight…


Welche Ziele habt ihr mit eurem Debüt-Album und wie möchtet ihr eure Musik in der Zukunft weiterentwickeln?

Wir haben im Schaffensprozess des Albums schon gemerkt, wie sich Art und Weisen verändert haben. Wir haben die 11 Songs in einem Zeitraum von ca. 10 Monaten geschrieben und am Anfang war es ganz ungestümes drauflos-schreiben und “mal alles rauszuhauen”, danach wurden die Visionen schon klarer; auch schon im Moment, als manche Ideen durch den Kopf gingen. Wir mussten uns austesten, wir mussten verstehen, was uns gefällt und wie wir zu dahin kommen.

Da wir zum Glück sehr fähige und kreative Musiker in unserem Team haben, wurden sehr viele Gespräche geführt über stilistische Mittel und dementsprechend auch viele Experimente gemacht. Diesem Weg möchten wir noch weiter vertrauen und sehen, wohin er uns musikalisch bringt, denn es geht uns nicht darum “zu klingen wie”, sondern unsere eigene Stimme zu finden.

Könnt ihr uns etwas über eure bevorstehende Tour und eure Live-Show erzählen?

Wir haben das Glück, mit unserem Release am 05.05.2023 auch unsere Boots&Guitars Tour zusammen mit Nik Wallner starten zu können. Wir werden in 10 Clubs in Deutschland unsere Musik auf die Bühne bringen und dazu zahlreiche Gäste aus der deutschen Country-Szene einladen.

Wir werden den Abend in verschiedene Blöcke teilen, es wird Wild As Her und Nik Wallner pur geben und natürlich jeden Abend einen anderen Gast. Darunter sind: Fabian Harloff, Uwe Lost (EX-Truck Stop), Joshville, Yvonne Gabriel die im Duett mit Gunter Gabriel, moderne Technik macht’s möglich, singen wird, Rainer Bach (Ur-Sänger von Truck Stop), Linda Feller, Louis Thomass, More Than Words und Vera Klima. Wir haben eine tolle Band dabei und freuen uns auf jedes einzelne Konzert!
Infos gibt es unter www.bootsandguitars.com

Das Interview mit ‚Wild as Her‘ führt Marcus Liprecht im Mai 2023

Live Termine: Boots & Guitars Tour 2023

05. Mai in Hamburg – Nochtspeicher
06. Mai in Kellinghusen – Pep Kulturverein
09. Mai in Oberhausen – Zentrum Altenberg Schlosserei
10. Mai in Ingolstadt – Eveenthalle
11. Mai in Regensburg – Alte Mälzerei
12. Mai in Köln – Yard Club
13. Mai in Dortmund – Piano
14. Mai in Soest – Alter Schlachthof
15. Mai in München – Drehleier
16. Mai in Berlin – Privatclub

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