Body Count – Carnivore (Album Review)

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Anfang der 90er Jahre galt die Band „Body Count„, das Metal-Crossover-Projekt des Rap-Pioniers Ice T, als eine der umstrittensten Bands des Planeten.

Angeheizt durch den Mord an der 15-jährigen Latasha Harlins im Jahr 1991 und die Verprügelung von Rodney King, schrieben und veröffentlichten Body Count den berüchtigten Song „Cop Killer“ als Antwort auf die Brutalität und den Rassismus der Polizei in ihrer Heimatstadt Los Angeles. Das Lied löste Empörung und einen nationale Welle der Empörung aus, die sogar US-Präsident George Bush zum einschreiten veranlasste.

Fast 30 Jahre später wurde Ice T von der Liste der Nationalen Bedrohung des FBI gestrichen. Themen, wie Rassismus, soziale Ungerechtigkeit und systemische Unterdrückung sind allerdings noch nicht vom Tisch und werden auch heute noch, auf dem mittlerweile siebten Album von Body Count besungen. „Carnivore“ ist eine in Lieder verpackte Ohrfeige und eine Ermahnung dafür, wie wenig sich in 30 Jahren geändert hat und wieviel Arbeit nun wirklich noch vor uns liegt.

Auch das vergangenen Body Count Album „Bloodlust“ aus 2017, befasst sich u.a. mit Polizeibrutalität oder dem American-Football-Spieler Colin Kaepernick und dessen Umgang mit der NFL. Daraus resulitierten damals schon Songs, wie „No Lives Matter“ und „Civil War“.

Diese Themen werden im Song „Point The Finger“ auf der aktuellen Platte erneut aufgegriffen, wo Riley Gale von der Metalband „Power Trip“ einen Gastauftritt spielt.

„Die Cops schossen und sagten, er habe nach einer Waffe gegriffen. Sie schießen zuerst und stellen die Fragen danach.“ rappt Ice T in ‚The Hate Is Real‘ und prangert mit seinem Text erneut an, dass dass sein Land „eine lange und schmerzhafte Geschichte hat, in der scharze MItbürger auch heute noch zu spüren bekommen, dass sie nicht dazu gehören“.

„Bum Rush“ kam kürzlich bereist mit einemeigenen Musikvideo daher und verschaffte einen Vorgeschmack auf den neuen „Carnivore“ Sound. Der Song nimmt Donald Trump und die Flint Water Krise ins Kreuzfeuer und geht mit Vollgas nach vorne. Gitarrist Ernie C behandelt sein INstrument betont boshaft und holt auch auch die höchsten Töne aus jeder Saite heraus.

Nicht zuletzt sorgt eine einer Hommage für Aufsehen, denn auf jeder Body Count Verffentlichung hatte die Band bisher einen Song eines Band aufs Korn genommen, die sie im laufe ihrer Karriere musikalisch inspiriert haben. Somit findet sich diesmal „Ace of Spades“ von keiner anderen Band, wie MOTÖRHEAD auf diesem Album. Aufgabe mit Bravour gelöst und in eine wirklich tolle Coverversion verwandet

Body Count demonstrieren mit „Carnicore“ nicht nur, dass sie es noch können, sondern, dass sie damals, wie heute ihre Stimme erheben werden, wenn Ungerechtigkeit zu Tage tritt.