Das Karlsruher Start-Up Klangio veröffentlichte gestern sein neues Produkt Piano2Notes. Das Programm ermöglicht die vollautomatische Transkription von Klavierstücken zu Notenblättern. Somit können Musizierende auf der ganzen Welt vollautomatisch Transkriptionen ihrer Lieblingsstücke oder ihre eigenen Kompositionen durchführen.

Die Welt der Musik mit den neuen Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz zu vereinen – das ist das Ziel von Klangio, dem Unternehmen, das sich der vollautomatischen Transkription von Audiodateien widmet. Um dies zu erreichen, programmierten die beiden Gründer Sebastian Murgul und Alexander Lüngen einen KI-Algorithmus, der genau dies ermöglichen soll. Was als kleine Idee im Studentenzimmer anfing, ist inzwischen eine Geschäftsidee, von der Musizierende von Hobbymusikern bis hin zu professionellen Pianisten profitieren.

Mit unserer KI geben wir den Leuten das perfekte Werkzeug an die Hand, um sich musikalisch zu verwirklichen

erklärt Gründer Sebastian Murgul.

Die Idee zu Klangio rührt eigentlich aus einer netten Geste des Gründers Sebastian Murgul. „Meine Schwester wollte gerne einen eingespielten Song auf ihrem Keyboard nachspielen. Daher habe ich die Noten mittels eines Oszilloskops einzeln gemessen und transkribiert. Das hat sowohl Zeit, aber auch Nerven gekostet, weshalb ich mich fragte, ob dies nicht auch einfacher ging“.

Damit ist die Idee zu Klangio geboren, einem Unternehmen, dass sich Produkten rund um die Transkription von Audiodateien verschrieben hat.

Piano2Notes ist dabei speziell zur Transkription von Klavierstücken entwickelt worden und erlaubt deren detailgenaue Transkription. „Das Klavier oder auch das E-Piano sind die am weitesten verbreiteten Instrumente. Daher war es naheliegend sich zuerst mit der Transkription von Klavierstücken zu beschäftigen“, so Alexander Lüngen.

Damit ist Piano2Notes das erste Produkt, das für ein einzelnes Instrument ausgekoppelt wird. Die KI, die hinter dem Programm steckt, ist speziell für die Erfassung von Audiodateien ausgelegt. Die KI erfasst und erkennt die jeweiligen Noten, verarbeitet diese und gibt sie in Form eines Notenblatts aus. Im Vergleich zur manuellen Transkription braucht das Programm nur wenige Minuten und spart dadurch Zeit und Nerven.

Zur Anwendung wird keinerlei musikalisches Vorwissen benötigt. Neben dem Aushängeprodukt Piano2Notes stehen in naher Zukunft weitere Produkte rund um die Musiktranskription aus, die das volle Potenzial der KI ausschöpfen sollen.

Was als kleine Idee im Studentenzimmer begann, entwickelte sich schnell zu einer Geschäftsidee, die Gründer Sebastian Murgul und Mitgründer Alexander Lüngen neben ihrem Studium weiter ausbauen und stetig perfektionieren. Damit wurden nicht nur das Fachwissen der Studiengänge Elektrotechnik und Informatik, sondern auch die Begeisterung und die Neugier hinsichtlich der Technik in der Musik miteinander vereint. Klangio startete dabei zunächst unter dem Namen Melody Scanner und diente der vollautomatischen Transkription diverser Instrumente – von der Gitarre bis hin zum Saxophon. Auch Audiodateien können eingespielt werden. Da der Algorithmus viel größeres Potenzial hat, wird Melody Scanner Anfang 2021 zu Klangio, einem Unternehmen, dass sich der Verarbeitung rund um Audiodateien widmet.

Beide Produkte von Klangio im Überblick

Piano2Notes

Piano2Notes wurde speziell für die Transkription von Klavierstücken ausgelegt. Durch diese gezielte Verarbeitung mittels des KI-Algorithmus wird eine bessere Genauigkeit der Notenerfassung, aber auch ein feinerer Detailgrad der generierten Notenblätter erreicht. Ein besonderer Fokus liegt zudem auf der Spielbarkeit der Transkription. Beispielsweise erfolgt die optimale Trennung zwischen linker und rechter Hand. Zudem ist eine Mehrstimmigkeit von bis zu vier Stimmen möglich. Gleichzeitig detektiert der Algorithmus die Dynamik der Töne. Damit ermöglicht Piano2Notes eine detailgenaue Transkription, die so in keiner Form erhältlich ist.

Melody Scanner

Melody Scanner ist das erste Programm, das die vollständige Transkription von Musikstücken zu Notenblättern ermöglicht. Das Programm ist universell einsetzbar und wurde zur Transkription verschiedenster Instrumente programmiert. Von Gitarre bis hin zum Saxophon verarbeitet der KI-Algorithmus die unterschiedlichen Töne und generiert die zugehörigen Notenblätter. Es besteht zudem die Möglichkeit, die Transkriptionen an verschiedene Instrumente anzupassen, um so einen hohen Detailgrad der Transkription zu ermöglichen.

Foto von Maksym Kaharlytskyi on Unsplash

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