Freitag, April 26, 2024

Opeth – Heritage

Label: Roadrunner Records
Veröffentlichung: 16.09.2011

Wenn man “Opeth hört, denkt man an Progressive Death Metal. Doch wer die Albengeschichte kennt, weiß auch, dass sich Opeth zwar treu bleiben, aber vor neuen musikalische Ideen nicht zurückschrecken. Ob nun My Arms Your Hears (1997) oder die beiden gegensätzlichen und sich gegenseitig ergänzenden Alben Deliverance (2002) und Damnation (2003)Opeth haben sich gewandelt und ihr Können unter Beweis gestellt. Die Fans mussten das zweite Mal in Folge geschlagene 3 Jahre auf das neue Album der Schwedenband warten. Nach Ghost Reveries (2005) über Watershed (2008) zum jetzigen Heritage (2011) kann man die Richtung schon erahnen, die die Jungs eingeschlagen haben und wahrscheinlich weiterhin verfolgen werden. Das Gerücht um ein growlfreies Album hat sich ebenso bestätigt, wie der starke Einfluss der 70er Jahre.
Ob Opeth nun immer noch Metal spielen? Death ist es in diesem Fall alle Male nicht. Progressive? – Ja. Progressive-Klänge hat es durchaus immer noch. Und zwar Progressive-Rock im klassischen 70er Jahre Stil. Von Metal so gesehen keine Spur mehr.

Was nicht zwingenderweise bedeutet, die Musik sei nun schlechter als sonst. Nein. Sie ist nur anders. Und doch wieder nicht. Opeth macht was Besonderes aus, ob nun gegrowlt wird oder nicht, man erkennt Opeth immer.

Auch auf Heritage klingen sie zwar nach eigenen Angaben “back to the roots” (das haben wir in diesem Jahr schon von so einigen Bands gehört), aber nicht nach den Anfängen von Opeth, sondern eher nach ihren Vorgängern, die eben die Bandmitglieder so geprägt haben.

Als Opeth Anhänger hat man dennoch wieder etwas düsteres erhofft und wird sich beim ersten Durchhöhren der Scheibe denken, ob das denn jetzt schon kommen musste – die Entwicklung dahin konnte man beobachten und sie wurde ebenfalls von Mikael erwähnt. Aber dass dies dann doch jetzt schon ausgelebt wird, damit wollte wohl keiner so recht rechnen.

3 Jahre nach dem letzten Album – davon 2 Jahre Tour – erwartet man eben ein einschlägiges Opeth Album. Die Band versteht darunter nicht unbedingt harte Sounds. Heritage beginnt mit einem gemächlichen gleichbenannten Klavierstück und geht in ein progressives The Devil’s Orchard, welches von einem vom Teufel besessenen handelt über und erinnert dabei an das Album Damnation verknüpft mit Bands wie Black Sabbath und Deep Purple. Famine, zeitgleich das längste Stück auf der Platte, klingt eben nach gleicher 60er-70er Jahre Heavy Metal Band, ein starker Klang nach den Wurzeln des Metals, etwas schwer und melancholisch, wenn nicht gar düster.

Somit ist der Auftackt für die 70er Jahre hervorragend geschaffen – ebenso durch das frühere 70er Jahre Sound geprägte Album von 2003.

I Feel The Dark erinnert mit ihren zarten sich wiederholenden Gitarrenriffs und dem geisterhaften Synthiesounds wieder sehr stark an die 8 Jahre alte Scheibe. In der Mitte des Stückes verbirgt sich ein stark progressiver schon an Metal heranreichender Sound. So geht es dann in Slither über und verspricht eventuell etwas härteren Klang erinnert aber gleichzeitig wieder sehr stark an Deep Purple Synthesizer.

Nepenthe lässt ein wenig die Seele baumeln und den Gedanken freien Lauf, bis es zu einer richtig jazzigen Partie kommt. So wander man mit dieser Scheibe gedanklich zwischen dem guten alten Rock und Metal und den klaren Klängen von Opeth.

Für wahre Fans ein Muss, für Liebhaber des Progressive Death Metals findet sich hierauf leider nicht vieles, aber dafür für die, die immer noch gerne in den 70ern schwelgen, aber nach neuem Sound suchen: dafür eignet sich diese Scheibe ideal.

Review von Maja Trumpfheller

OPETH – Heritage Trackliste

01. „Heritage“      –   2:05
02. „The Devil’s Orchard“   –     6:40
03. „I Feel the Dark“  –   6:40
04. „Slither“    –   4:03
05. „Nepenthe“   –  5:40
06. „Häxprocess“    –  6:57
07. „Famine“    –   8:32
08. „The Lines in My Hand“  –  3:49
09. „Folklore“   –   8:19
10. „Marrow of the Earth“  –   4:19
11. „Pyre“ (bonus track) (Åkerfeldt, Fredrik Åkesson)  –  5:32
12. „Face in the Snow“ (bonus track)    –   4:04

News: Opeth haben WACKEN 2012 bestätigt. Weitere Tourdaten findet ihr hier.

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