Opeth

Bandhistorie:

Vor der Gründung von Opeth spielten Sänger Mikael Åkerfeldt und Schlagzeuger Anders Nordin mehrere Jahre in der Black-/Death-Metal-Band Eruption. Obwohl die Band sich nach ihrer Gründung zunächst weigerte, Demoaufnahmen einzuspielen, entstanden im Zeitraum von 1991 bis 1994 mehrere Demo-, Proberaum- und Promotionsaufnahmen. Im Jahr 1991 spielte die Band ihr erstes Konzert mit Therion, Excruciate und Authorise, doch Nick und Anders verließen Opeth vorzeitig. Kim Pettersson und Johan DeFarfalla wurden angefragt, ob sie an diesem Auftritt die beiden anderen Musiker ersetzen würden. Sie sagten zu. Nach diesem Konzert verließ Johan Opeth schon wieder für einige Zeit, doch Kim blieb für ein weiteres Konzert. Ende 1991 hatten sie dann ihr drittes Konzert, wozu sie noch einen Bassisten brauchten, welchen sie in Peter Lindgren fanden. Nach diesem Auftritt verließ Kim die Band wieder und Peter spielte sein ursprüngliches Instrument, Gitarre. Nach einiger Zeit wurde in Stefan Guteklint ein neuer Bassist gefunden, welcher ungefähr ein Jahr bei Opeth blieb.

Nachdem die Band einen Plattenvertrag mit Candlelight Records bekam, verließ Stefan die Band wieder und Johan kam zurück für die Aufnahmen von „Orchid“, er blieb aber danach Mitglied von Opeth. Nach der Veröffentlichung des Debütalbums bekamen sie die Chance, einige Konzerte in Großbritannien zu spielen.

Im Frühling 1996 wurde das zweite Album, „Morningrise“, in den schwedischen Unisound Studios aufgenommen und vom Betreiber Dan Swanö produziert. Nach dem Erscheinen gingen sie auf ihre erste Europa-Tournee mit Cradle of Filth. Nach der Tour wurde Johan gefeuert. Anders beschloss nach einem Urlaub in Brasilien, dort zu leben, und verließ ebenfalls die Band. Die Arbeiten an dem Album wurden durch den Tod von Åkerfeldts Großvater überschattet. Mikael litt sehr darunter und schrieb daraufhin das Lied „The Night and the Silent Water“.

Die Zeit, als das Album „My Arms,Your Hearse“ erschienen ist, war ein Tief der Band und Mikael überlegte sich, ob dies das Aus von Opeth bedeuten sollte. Doch er gab den Mut nicht auf und fand mit Martin Mendez und Martin Lopez, die beide aus Uruguay stammen, zwei neue Bandmitglieder. Lopez trommelte vor Opeth bereits bei Amon Amarth. So wurde im Herbst 1997 dieses dritte Album aufgenommen und anschließend wieder getourt. Es ist das erste von bisher zwei Konzeptalben und erzählt in neun Liedern die Geschichte eines verstorbenen Mannes, der als Geist auf die Erde zurückkehrt. Er schaut bei seiner Beerdigung zu und will versuchen seine Frau zu sich zu holen. Am Ende entscheidet sich aber doch alles gegen ihn. So bleibt er für immer allein.

Mit dem Album „Still Life“ von 1999 zeigten sich Opeth eher von der ruhigen melancholischen Seite. Auch dieses Album hat wieder ein Konzept. Aus mehreren Interviews mit Åkerfeldt ist folgendes dazu zu lesen:

„Melinda ist einer der Hauptcharaktere des Konzepts von Still Life. Die andere Hauptperson ist ein als Christ geborener und erwachsen gewordener Kerl. Im Laufe der Jahre beginnt er diese Religion zu hinterfragen, da er keine Zeichen erfahren hat, dass sein Glauben wirklich eine Grundlage besitzt und sich in seinem Leben nichts geändert hat. Die anderen Leute beginnen ihn als Gotteslästerer und Ketzer zu beschimpfen und jagen ihn aus der Stadt. Die Handlung, die wir in Still Life beschreiben, beginnt, als er nach einigen Jahren wegen Melinda zurückkehrt. Sie ist seine Freundin, fast schon Frau, gewesen und er kommt zurück, um sie mitzunehmen. Face of Melinda ist das erste Zusammentreffen der beiden in der Geschichte. Sie stimmt zu, mit ihm zu kommen, aber vorher passieren natürlich noch eine Reihe ungewöhnlicher Dinge. Ich wollte eine Handlung über Gut und Böse schreiben, jedoch aus umgekehrter Sicht. Im Volksglauben sind die Christen immer die Guten und alle Nichtgläubigen die Bösen, in unserer Geschichte ist es genau andersherum. Das machte die Sache für mich interessanter.“

Im Jahr 2000 wechselte die Band das Label und unterschrieb einen Vertrag mit Music for Nations. Vor dem Erscheinen von „Blackwater Park“ im Jahre 2001 tourten Opeth zum ersten Mal in den Vereinigten Staaten. Da Mikael schon immer ein Fan progressiver Musik war, nahm er Kontakt zum Porcupine-Tree-Mastermind Steven Wilson auf. Wilson war sofort begeistert von der Musik und beschloss ihr nächstes Album zu produzieren, das schließlich den Bekanntheitsgrad der Band nach oben katapultierte.

Im Jahr 2002 nahmen Opeth, wieder unter der Regie Wilsons, die beiden Alben „Deliverance“ und „Damnation“ auf. Ersteres ist ein hartes Death/Black Metal Album, das andere sehr ruhig und instrumental ohne harten Gesang. Eigentlich wollte die Band ein Doppelalbum daraus machen, aber das Label hielt es für besser, zwei Alben zeitlich versetzt zu veröffentlichen. Trotz der zeitlich gleichen Aufnahme sind „Deliverance“ und „Damnation“ zwei eigenständige Alben. „Deliverance“ erschien im November 2002 und „Damnation“ im April 2003. Nach jedem Album folgte eine Tour. In den Vereinigten Staaten tourte die Band zusammen mit Porcupine Tree. Im Februar 2004 brachten Opeth die DVD „Lamentations – Live at the Shepards Bush Empire“ heraus. Auf dieser ist das Konzert in London zu sehen, wie auch ein Making of der beiden letzten Alben „Deliverance“ und „Damnation“.

Am 29. August 2005 erschien das Album „Ghost Reveries“. Die Band wechselte zuvor das Label von Music For Nations zu Roadrunner Records. Zudem wurde der Keyboarder Per Wiberg, der auf vorherigen Live-Auftritten bereits zur Besetzung gehörte, nun fest in die Band integriert. Auf diesem Album kombinierten Opeth wieder Progressive-Rock- und Death-Metal-Elemente, wobei der Death-Metal-Anteil zugunsten experimenteller Parts, die an Tool oder Krautrock erinnern, zurückgeschraubt wurde. Im Vergleich zu den Vorgängeralben war Mikael Åkerfeldt auch nicht mehr ganz alleine für die Kompositionen verantwortlich, sondern hat Ideen der ganzen Band mit einfließen lassen.

Im Mai 2006 verließ Schlagzeuger Martin Lopez die Band aus gesundheitlichen Gründen. Seinen Platz als festes Mitglied übernahm kurz darauf Martin „Axe“ Axenroth, welcher zuvor bei Bloodbath spielte und bereits vorher bei Opeth-Konzerten am Schlagzeug ausgeholfen hatte. Im Mai 2007 veröffentlichte Peter Lindgren einen offenen Brief, in dem er bekannt gab, dass für ihn das Leben mit der Band zu schwer wird, unter anderem wegen der sehr langen Tourneen. Als Ersatz für ihn trat Fredrik Åkesson in seine Fußstapfen, der vorher bei Bands wie Arch Enemy und Krux gespielt hatte.

Im Mai 2008 wurde das neunte Studioalbum „Watershed“ veröffentlicht.

Im April 2011 gab Opeth auf ihrer offiziellen Webseite bekannt, dass Keyboarder Per Wiberg die Band im beiderseitigem Einvernehmen verlassen hat. Dieser wurde später durch Joakim Svalberg, welcher zuerst nur live als Ersatz spielte, ersetzt. Die Keyboard-Parts auf dem im September 2011 erschienenen Album „Heritage“ wurden jedoch noch ausschließlich von Per Wiberg gespielt.

Besetzung:

Mike Akerfeldt – Gesang, Gitarre

Martin Mendez – Bass

Martin „Axe“ Axenrot – Schlagzeug

Fredrik Akesson – Gitarre

Diskografie:

1995 – Orchid

1996 – Morningrise

1998 – My Arms, Your Hearse

1999 – Still Life

2001 – Blackwater Park

2002 – Deliverance

2003 – Damnation

2005 – Ghost Reveries

2007 – The Roundhouse Tapes

2008 – Watershed

2010 – In Live Concert at the Royal Albert Hall

2011 – Heritage

Webseiten:
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