Ende November erschien mit „Perceptions“ das Debutalbum der bayerischen Band Farewell To Arms. Eben noch auf den deutschen Bühnen als Support auf der „Misery Escape“ Tour mit The Sorrow, stehen uns die fünf sympathischen Jungs im Interview Rede und Antwort.
Erst einmal vielen Dank, dass ihr euch Zeit für uns genommen habt. Würdet ihr unseren Lesern zu Beginn einen kurzen Überblick darüber geben, wer ihr seid, wo ihr herkommt, wie ihr als Band angefangen habt und wie ihr eure Musik selbst definiert?
Yo, wir sind Farewell To Arms aus Landsberg, Bayern. Das Projekt haben wir im Sommer 2007 gestartet und sind seitdem ziemlich viel rumgekommen. Unsere Musik ist definitiv eine Mixtur aus Metal, Deathmetal, Thrash, Progressive und Hardcore. Aber genau kann man es nicht sagen, da wir beim Schreibprozess uns da keine Limitierungen durch irgendwelche Genre-Grenzen setzen lassen. Einfach selber reinhören und sich selber einne Meinung bilden. Das ist dann doch immer das Beste!
Lasst uns über euer Debüt-Album „Perceptions“ sprechen, welches seit dem 23.November auf dem Markt ist. Wie könnte man die Thematik des Albums in ein paar Worten zusammenfassen? Und warum genau dieser Titel fürs Album?
Also „Perceptions“ befasst sich mit dem Thema, wie viel ein einzelnes Leben unterm Strich wert ist. Also stell dir vor, du stehst vor der Himmelspforte, bietest dem Typen da dein Leben im Tausch gegen etwas anderes an. Was glaubst du, was du dafür bekommen würdest? Anders ausgedrückt: stell dir eine Waage vor. Auf der einen Seite dein Leben und was bräuchte man auf der anderen Seite, um die Waage in ein Gleichgewicht zu bekommen?
Perceptions, also Wahrnehmungen, sagt einfach, dass es bzgl. diesen Themas mehrere Meinungen gibt, viele Interpretationsansätze etc..Wir haben auch mit Absicht ein wenig Spielraum für eigene Interpretationen gelassen. Aber es ist definitiv ein spannendes Thema, aber auch die verschiedenen Meinungen sind interessant anzuhören!
Mit „Perceptions“ seid ihr Kritiklieblinge der Musikmagazine und habt durchweg positive Reaktionen bekommen, macht euch das stolz? Wie ist das, wenn man auf die Reviews für sein erstes Album wartet? Ist man da tierisch aufgeregt oder seht ihr das eher gelassen?
Kritiklieblinge? Haha, geil! Aber ja, stimmt, die Kritiken sind echt alle der Wahnsinn, was uns ungemein freut und natürlich auch mit Stolz erfüllt. Alles andere wäre gelogen! Klar ist man am Anfang nervös. Wie nehmen die Leute die Platte an? Wie kommt sie bei den Leuten an? Das ist immer ein spannender Moment, nicht nur beim Debüt-Album, sondern jedes Mal, wenn man was neues veröffentlicht, denke ich.
Bei „Rejected“ unterstützt euch Mätze von The Sorrow stimmgewaltig mit seinen Cleanvocals. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?
Wir haben die Jungs ja schon Ende 2010 zweimal supported und haben uns da echt gut miteinander angefreundet. Den Kontakt haben wir dann über die Zeit immer gehalten und haben auch über eine gemeinsame Tour geredet.
Als wir dann „Perceptions“ geschrieben haben, wollten wir auf einem Song ein cooles Featuring haben und da ist uns natürlich Mätze in den Sinn gekommen und kontaktierten die Jungs sofort. Die waren da auch total Feuer und Flamme von der Idee und ja…so kam das dann zustande.
Video: „Farewell To Arms – Rejected (feat. Mätze from The Sorrow)“
Ihr wart bis vor kurzem auch auf der „Misery Escape“ Tour mit The Sorrow. Wie war das für euch?
Die Tour war der absolute Knaller! Wir haben dort so sau viele Sachen erlebt, Neues gelernt und vor allem vieles an Erfahrung mitgenommen. Deswegen geht hier gleich nochmal an dieser Stelle ein großes Danke an die Sorrows und ihre Crew raus!
Außerdem war die Tour halt geil, weil es ja praktisch unsere Album Release Tour war und wir somit die Platte echt super promoten konnten. Wir hatten ja, wie vorhin besprochen, das Featuring mit den Sorrows und dass wir dann noch zusammen die Tour hatten war dann natürlich noch das I-Tüpfelchen der ganzen Story! War eine riesen Erfahrung für uns und freuen uns jetzt schon auf die nächste Tour.
Habt ihr irgendein Ritual, bevor ihr auf die Bühne geht?
Ein gemeinsames Ritual haben wir nicht wirklich. Das eigentlich nur, wenn was wirklich großes oder wichtiges ansteht. Dann nimmt man sich schon mal gegenseitig in den Arm und wünscht sich eine gute Show.
Ansonsten hat jeder so ein eigenes persönliches Ritual. Aufwärmen vor der Show ist hier ein sehr sehr großes Stichwort!
CD-Review jetzt lesen: Farewell To Arms – Perceptions
Wie entstehen eigentlich eure Songs? Wer übernimmt die Kompositionen, wer das Songwriting und woher stammen die Ideen für die Lyrics?
Das Songwriting machen wir alle zusammen. Zuerst entsteht ein Gitarrenriff. Wenn das cool ist und jedem taugt, bzw. Potential hat, wird das weiterausgebaut. Meist schreibt Manu dann ein Song Arrangement/Struktur zusammen, mit dem wir dann den Song auf den Gitarren ausarbeiten. Danach schreibt Manu seine Drums dazu, danach Roli den Bass und Domme macht zum Schluss dann die Vocals. Unsere Lyrics sind meist vom Leben selbst inspiriert. Generelles, Erlebnisse uvm. Eine große Bandbreite also.
Eure Musik ist eine perfekte Mischung aus Thrash, Metal und Melo-Death. Wird das genau abgewogen oder ergibt sich das einfach so?
Teils teils. Wir haben schon einen gewissen Faden, der sich durch unser Songwriting zieht und wie F2A klingen soll, bzw. was die Band ausmachen und verkörpern soll. Aber aufs Milligramm genau wird nichts abgewogen. Das ist eine hundertprozentige Gefühlssache.
Wie seht ihr euren Sound und was ist euch bei einer Produktion eurer Band wichtig?
Uns ist vor allem eins wichtig: die Produktion muss einfach derb in die Eier kicken! Auch dieses mal haben wir im Studio wieder wahnsinnig viel dazu gelernt, was wir bei der nächsten Platte definitiv mit berücksichtigen werden. Es ist alles ein lebenslanger Lernprozess, aber eben das ist ein großer spannender Faktor, der dazugehört und den wir lieben!
Ihr steht bei MASSACRE RECORDS unter Vertrag. Wie seid ihr zu diesen Labelvertrag gekommen?
Wir haben ja letztes Jahr auf dem Summer Breeze gespielt und nur kurze Zeit drauf hatten wir dann Emailkontakt mit dem Label. Als wir uns dann gut unterhalten hatten kam es dann zu einer Zusammenarbeit. Keine Ahnung, ob die Breeze Sache ausschlaggebend war oder nicht. Ist ja im Prinzip auch egal. Der Kontakt mit MASSACRE ist einfach zustande gekommen und wir haben uns super verstanden. Das ist einfach das wichtigste: das man auf einem Level ist und professionell miteinander zusammenarbeiten möchte.
Welche Musik hört ihr eigentlich privat an? Wenn man oft probt, hört man da in der heimischen Wohnung gerne mal softere Töne?
Alles mögliche. Also klar, Metal, aber auch noch vieles anderes. Funk, Jazz, Metal, Punk, Hip Hop, Südamerikanisches und vieles vieles mehr. Die Welt der Musik ist so groß und vielfältig, es wäre langweilig nur Metal Mucke zu hören. Wenn man viele verschiedene Sachen hört erweitert das definitiv der musikalischen Horizont, was sehr wichtig für uns ist.
Für die Musiker unter den Lesern wäre noch interessant, welches Equipment ihr nutzt. Gibt es da bestimmte Hersteller die ihr bevorzugt bzw. selbst spielt?
Also Roli hat sich extrem in Sandberg Bässe verliebt, haha. Manu schwört seit langem nur noch auf Tama, Zildjian, Evans, DW Hardware und Vic Firth Sticks. Hannes und Gordi haben natürlich mehrere Gitarrenmarken am Start, aber auf der Bühne bevorzugen sie ihre Ibanez. Amp technisch spielen beide mit einem Axe FX und Orange Boxen. Für detailliertere Infos würde das hier jetzt zu weit ausschweifen. Wenn jemand daran interessiert sein sollte und Bock auf Nerd-Gear-Talk hat, soll er uns einfach anschreiben, haha…
Wenn ihr euren Kalender für die nächsten Monate aufschlagt – was erwartet euch da so?
Wir wollen auf jeden Fall noch weitere Touren und auch Fesitvals spielen. Wir können aber noch nichts offizielles verkünden, da es noch in der Planungsphase ist. Aber es kommt einiges, so viel ist sicher. 2013 wird ein tolles Jahr!
Vielen Dank, dass ihr uns Rede und Antwort gestanden habt. Das letzte Wort habt ihr: Gibt es irgendetwas, was euch unter Nägeln brennt und ihr schon immer mal loswerden wolltet? Dann raus damit!
Am wichtigsten ist uns, dass die Leute da draußen jedem von uns erzählen. Zeigt all euren Freunden unsere Mucke, sagt euren Veranstaltern, dass ihr uns bei euch haben wollt etc. Somit könnt ihr uns so unglaublich viel helfen! 🙂 Ansonsten natürlich ein großes Dankeschön für all den Support – wir wissen das sehr zu schätzen!
Des weiteren ist unser Debüt-Album „Perceptions“ seit dem 23.11. erhältlich. Also ab zu eurem Händler des Vertrauens und holt euch das Ding! Und zu guter Letzt: Danke Nicole, für dieses nette Interview!
Ich danke euch und wünsche euch viel Spaß und Erfolg für 2013.
Interview von Nicole Wille im Dezember 2012