Chromjuwelen sind eine Oi-Streetpunk´n`Roll-Combo aus Göttingen, die mit „Rockig & Rollig“ ihr Debutalbum veröffentlicht haben.

 

Hallo Nik, für alle die Euch noch nicht kennen, stell die Band bitte kurz vor.

Nik: Wir sind die Chromjuwelen aus Göttingen, bezeichnen unsere Musik selbst als Oi!Streetpunk’n’Roll.

Ich, Nik: Gesang, Benni: 2. Gesang & Rythmusgitarre, Dave: Sologitarre, Don Sack: Bassgitarre, Milan: Trommel

 

Bevor Ihr 2009 als Band starten konntet, hast Du zusammen mit Deinem Bandkollegen Benni noch ein Jahr lang Mitglieder gesucht. Wieso hat es solange gedauert?

Nik: Weil wir tatsächlich gar nicht gesucht haben, also uns gar nicht gekümmert. Das war alles nur „Fun“ für uns selbst, erst mit mehreren Bandmitgliedern kamen dann auch die Wünsche nach Veröffentlichungen und Gigs usw…

 

Milan: Göttingen ist überschwemmt von Bands und es sollte was neues sein. Wir kennen uns alle schon lange als Freunde und sind als Musiker zusammen aufgewachsen! Deshalb war es letztendlich eine Frage der Zeit bis alle breitgeschlagen waren!

 

Du hast bis 2001 bei Stomper 98 gesungen. Was hast Du bis 2008 gemacht, bevor Du die Chromjuwelen ins Leben gerufen hast?

Nik: Also Musikalisch gar nix, ich hatte ja keinen Bock mehr auf die Touren und Bandproben. Ferner noch kamen meine Texte bei manchen Bandmitgliedern nicht so gut an, dann war bei mir schnell die Luft rau. Es war mir damals auch nicht entspannt genug, gab ständig Streitereien und Meinungsauseinandersetzungen, Endlosdiskussionen mit ehemaligen Bandmitgliedern. Während wiederum die Proben mit den Juwelen immer riesen Partys sind mit Kumpelz, Spaß und allem.

 

Wie kam der Gedanke, dass Du eine neue Band gründen wolltest? Hat Dir das Singen bzw das Schreiben der Texte gefehlt?

Nik: Bin ja schon ewig mit Benni befreundet und der hat musikalisch auch immer Projekte laufen gehabt. Da wir beide ja Stusstexte und Brachial-Humor zu schätzen wissen, hab ich ihn halt mal gefragt ob wir nicht so ein bisschen lustige Lieder für uns machen wollen. So nahm das dann Gestalt an und es kam ein Mitglied nach dem anderen dazu, aus anderen mit uns befreundeten Bands. So sind wir ein bunt zusammengewürfelter Haufen, was ich so auch sehr gut finde.

 

Euer Debutalbum „Rockig & Rollig“ ist im September 2011 erschienen. Bitte gib uns einen kleinen Einblick.

Nik: Bei dieser Veröffentlichungen sind noch fast alle Texte von mir (Ausnahmen: „Vorhautm.“ > Milan, „Wir haben mehr“ & „Pechsträhnen“ > Benni. „Wanna drink“ haben wir mal alle auf die schnelle zusammengemacht). Bei der nächsten geplanten Veröffentlichung wurd Benni auch kreativer und sie sollte auch ein wenig ernsthafter werden als der Vorgänger wo wir uns nochmal richtig ausgetobt haben. Sind aber jetzt schon Hits vertreten wie wir selbst finden….lasst euch überraschen.

Bei „Kotstein“ kam mir der Gedanke, als ich mal auf Toilette musste, wie ja so ein Diamant entsteht und das man dann einen ausscheißen würde hehe fand ich sehr lustig.

Bei „Drunkappeal“ dacht ich so, was Sexappeal? Ich hab Drunkappeal. Oh da lässt sich doch ein Text drüber machen. Gefällt mir persönlich auch sehr gut, andere aus der Band flasht das jetzt nicht so.

„Creme de la Chrom“; da hat mich Kumpel ständig gefragt was das überhaupt heissen soll, Chromjuwelen. Da fielen mir prompt die Klöten ein, liegt ja nahe, also gabs flugs ne Hymne zum Namen. Allerdings sollte noch erwähnt sein, dass ich, als mir der Bandname einfiel, keinesfalls an die Eier gedacht habe, sondern einfach nur nen Namen haben wollte, der Rock’n’Rollig klingt und sich nicht sofort in ne Kategorie einordnen lässt wie bei anderen Bands, wo man dann sofort erahnt was die für Musik machen ohne sie je gehört zu haben.

Zu „Blindate“ könnt ich noch erwähnen, dass ich mal ein normales Date hatte und dann vorher die Toilette geschrubbt hab, sie aber nie kam, hehehe. Es war aber keine Trümmerlotte wie in dem Lied besungen und hiess auch nicht Sybille.

 

Tipp: CD-Review „Chromjuwelen – Rockig & Rollig“

 

Neben Songs über das Leben und den Alltag befinden sich auch Titel über die Skinhead-Szene auf dem Album. Was bedeutet die Szene für Euch und weshalb ist sie Euch noch heute wichtig?

Nik: Bin ja selbst seit 25 Jahren in der Szene und davon 20 Jahre in der Skinheadszene, so blieb das nicht aus. War für mich immer wichtig und wird es auch immer sein. Ist für mich immer die Beste gewesen neben der Punk & Hardcoreszene. Aber als Punk rumzulaufen, hätte ich persönlich halt in meinem Alter keine Lust mehr. Die Ode war eines der ersten Lieder die wir überhaupt hatten, deshalb haben wir sie auch mit reingenommen.

 

Milan: Wir alle lieben Punkrock und ein Teil der Skinheadbewegung ist damit ja auch verbunden, deshalb blickt es in unseren Liedern auch immer mal wieder durch. Wir machen was ganz neues, Punkrock mit einem bisschen von jedem.

 


Der Spaß kommt auf dem Album auch nicht zu knapp und Ihr beweist eine gehörige Portion Selbst-Ironie. Sind Euch die kuriosen Ereignisse, wie sie in den Songs „My big fat greek Edding“ (Hitler-Bart aufgemalt) und „Alltägliche Pechsträhnen“ (kein Toilettenpapier, Freundin mit dem Namen der Ex angesprochen, getarnter Hasenkot als Müsli serviert) beschrieben werden, selbst passiert?

Nik: Nein mir selbst eigentlich gar nicht so, aber zum Beispiel bei „My big fat greek Edding“; wer wird denn nicht ständig angekritzelt bzw. ich hab auch schon meine Kumpels vollgemalt, wofür braucht man Feinde wenn man Freunde hat. 😉

„Alltägliche Pechsträhnen“ stammt ja wie bereits erwähnt von Benni und dem sind die meisten Sachen davon passiert. Zum Schluss gingen die Ideen aus und da haben wir dann Sachen hingeschrieben die anderen schon passiert sind. Freundin mit Namen der Ex angesprochen (ist mir auch schon passiert, wem nicht?) Pics vom Prengel verschickt (allerdings bekam es nicht die Mutter), Kumpel von mir hat mal versehentlich mit ner Transe geknutscht (Ihr aber nicht wie im Lied, zwischen die Beine gepackt). Ja und dem Rest ist dem guten Benni alles schon passiert was er aber mit Humor nimmt und sich drüber freut.

 

Milan: Jedem aus der Band sind viele dieser oder ähnlicher Pannen schon einmal oder öfters passiert. Wir legen wert auf Ehrlichkeit und finden gerade diese Pannen gehören zum Spaß am Punkrock dazu und machen das Leben schön.


Was sind Eure nächsten Pläne?

Nik: Also wir sind alle noch voll motiviert, Proben regelmässig und machen auch ständig neue Lieder. Material haben wir genug. Wollen dann auch bei Randale bei der sympatischen Diana bleiben. Müssen jetzt halt erstmal ein wenig bekannter werden und mehr Gigs spielen aber das wird schon alles. Die nächsten sind dann wohl in Hildesheim mit Riot Company, in Immenhausen siehe Flyer und in Kiel mit Cracks & Scars + Barroom Heroes.

 

Milan: Punkrock machen, ganz viel! Und Bühnen rocken! Studio, Studio, Studio! Pleite gehen!

 

Vielen Dank für Eure Zeit, die letzten Worte gehören Euch.

Nik: Ja hat mich gefreut, dass du ein Interview mit den Chromjuwelen gemacht hast. Besucht uns auf unserer HP: www.chromjuwelen-oi.de
Oder bei Facebook, bei MySpace sind wir kaum noch aktiv.
Und noch Werbung, wer unsere CD oder Split-EP kaufen möchte, einfach bei mir melden oder beim Label.

 

Milan: Jeden Cent, den wir übrig haben, fließt in unsere Musik. Wir sind dauerpleite, aber das ist es voll wert. Wir lieben Punkrock!

 

Interview von Florian Puschke im Februar 2012

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