Label: Sunny Bastards
Veröffentlichung: 22.01.2010
Die Band Melanie & the Secret Army sind durch ein „Geburtstagsgeschenk“ eines guten Freundes der Musiker entstanden. Im Februar 2006 hatte man sich dann dazu entschieden, gemeinsam weiterhin als Cock Sparrer Coverband zu musizieren. Das erste Album „Cock Sparrer – We love you“ kam darauf hin im März 2007 auf den Markt. Die Songs sind eng an die Stücke Cock Sparrer’s angelehnt, mit der unverwechselbaren Stimme von Melanie. Nach vielen Konzerten und einigen Besetzungswechseln steht seit 2008 die bis heute gültige Bandbesetzung fest. Melanie (Gesang), Marcel (Gitarre), Daniel (Gitarre&Gesang), Samson (Bass) und Stoffel (Schlagzeug).
Nachdem 2008 und 2009 viele weitere Shows mit großen Bands gespielt, unter anderem mit Discipline, Argy Bargy oder Cock Sparrer selber, die das Tribute Album natürlich auch sehr gut fanden. Im Sommer 2009 wurde dann intensiv komponiert und geprobt um das neue Album, ihr eigentliches Debutalbum „Wahre Lügen“ am 22.01.2010 zu veröffentlichen. Das Ganze unter dem Namen MSA, denn so nennen sie sich ab jetzt.
Kein Cock Sparrer mehr, nur noch eigene Texte über das Leben, die Gesellschaft, Skinheads, Party und Freundschaft. Los geht es mit dem Song „MSA„, eine Hymne an die eigene Band. Man macht klar, dass Cock Sparrer nicht mehr da ist, sondern dass man eigene Songs geschrieben hat, voller Schmerz und Freude, Liebe und Hass. Im nächsten Song „Eure Gesellschaft“ wird davon gesungen, dass nur noch eins zählt, und zwar das, was man besitzt. „Ihr rennt umher wie kleine Irre, mein Haus, mein Boot, mein Kind / Am Ende ist doch eins nur wichtig, dass wir am Leben sind„. Man soll sein Leben in Schall und Rauch leben und Stolz darauf sein.
Das Stück „Alter Freund“ erzählt von einer tiefen und innigen Freundschaft, die nach jahrelangem Zusammensein beendet wird. „Doch die Zeit sie ist vorbei machs gut auf Wiedersehen / Jeder muss jetzt seinen Weg ganz alleine gehen / Freundschaft die hält ewig, über den Tod hinaus / Den letzten Gang geh ich mit dir, weil du mich einfach brauchst“. Der nächste Song „Engel“ ist ein Liebesschwur an Melanie’s Tochter. Kein anderer Mensch wird die eigenen Kinder jemals so lieben, wie die Eltern.
Die Party geht los mit Song Nummer 5. „Freitag Abend“ läd zum Trinken ein. Hoch die Gläser und mitsingen ist angesagt. Eine weitere Liebeserklärung ist der Song „Kein Weg zu lang„. „Für dich ist mir kein Weg zu lang, kein Abgrund mehr zu tief / Ich liebe dich für immer, darum sing ich dieses Lied„.
Der siebte Song „All the lessons“ ist ein Coversong von Rose-Tattoo, bei dem die Band Unterstützung von Walls of Jericho Sängerin Candace bekommt. Er zählt die Regeln auf, die man im Leben aufgesagt bekommt und sich trotzdem nicht dran hält. „Gewalt erzeugt oft Gegengewalt, nur so kann man gewinnen„. „Held der Tastatur“ erzählt von den Menschen, die ihr Leben größtenteils vor ihrem Rechner verbringen und ihr Zeit damit verbringen andere im Schutze der Anonymität zu diffamieren und Lügen zu verbreiten. Wer kennt sie nicht, die Foren-Trolle und Unruhestifter, die noch nie eine Band live erlebt haben und im Internet meißt nicht informiert oder schlecht recherchiert nur Schlechtes über sie schreiben. Der vorletzte Titel trifft den Nagel in Punkto Freuanlästereien recht gut auf den Kopf.
In „Wie schön dich heut zu sehen“ wissen die Frauen nicht, was sie sein sollen – Heute Punk, morgen Renee und übermorgen Rock ’n‘ Roll, hauptsache der Style passt. Worum es wirklich geht, haben sie nicht gecheckt. Der Schlusssong „Tag für Tag“ geht um den Kommerz und dass es bei der heutigen Musik nur noch um das Geld geht. Musik machen sollte Spaß machen und man sollte jedesmal Glücksgefühle bekommen, wenn man an die nächste Tour denkt.
Mein Fazit ist, dass das Album sehr gut geworden ist. Es ist, wenn man es ganz genau nimmt, dass offizielle Debut der Band. Super gespielte Musik mit klasse Texten, aus der Sicht einer Frau in einer Männerdomäne, die ihren Weg geht: Mutter, Ehefrau, Renee, aber auch der gute Kumpel. Gitarrensolos, Chöre und Melodien, die sich hören lassen können. 10 klasse Oi-Punk Songs plus Outro aus der ersten Reihe mit Rock und Metal – Einflüssen. Mit dieser Veröffentlichung legen MSA die Latte gleich am Anfang des Jahres hoch an.
Review von Florian Puschke
Wertung: 0=5 Sterne