Bandhistorie:
Die Band wurde 1965 in Sarstedt von Gitarrist Rudolf Schenker und Schlagzeuger Wolfgang Dziony im Zuge der Beat- und Rockära als Amateurband zunächst unter dem Namen Nameless gegründet, da man sich auf keinen geeigneten Namen einigen konnte. Ein Jahr nach der Gründung nannte sich die Band schließlich Scorpions, laut Rudolf Schenker deshalb, weil es sich dabei um einen Namen handelt, der sowohl national als auch international verstanden werden könnte. Von 1965–67 gaben sie in ganz Norddeutschland Konzerte und traten auch im Vorprogramm von Bands wie den Lords, Searchers oder Dave Dee auf. In dieser Zeit übernahm Rudolf Schenker auch den Gesang.
1967 kam der Sänger Werner Hoyer dazu und machte die Band zum Sextett. Nur sechs Monate später löste sich die Band auf, da der damalige Leadgitarrist Karl-Heinz Vollmer zur Bundeswehr eingezogen wurde. Rudolf Schenker und der damalige Schlagzeuger Wolfgang Dziony gründeten in dieser Zeit eine Soul-Band, die aber mit der Einberufung Rudolf Schenkers zur Bundeswehr zerbrach. Im Herbst 1968 ließ Schenker die Scorpions in der Besetzung Rudolf Schenker, Gitarre, Wolfgang Dziony, Schlagzeug, Lothar Heimberg, Bass, Ulrich Worobiec, Leadgitarre und Bernd Hegner, Gesang wieder aufleben.
Ende 1969 wurden Sänger Hegner und Gitarrist Worobiec entlassen und es stießen Sänger Klaus Meine und Rudolfs jüngerer Bruder Michael Schenker von der Band Copernicus zu den Scorpions. In den kommenden Monaten widmeten sich die Scorpions verstärkt Eigenkompositionen. Im Unterschied zu anderen Bands ihrer Zeit schrieben die Scorpions ihre Liedtexte von Beginn an auf Englisch, da sie von Anfang an das internationale Hard-Rock-Business erobern wollten. Ihr Ziel war es, irgendwann zu den größten Rock-Bands der Welt zu zählen – was ihnen letztendlich auch gelang. Unerschütterlicher Motor der Band ist dabei stets Rudolf Schenker. Er übernahm die Lebensphilosophie seines Vaters, dass nichts unmöglich ist, solange man daran glaubt. Für den Anti-Drogen-Film Das Kalte Paradies spielten sie 1971 drei Lieder ein. Bei den Aufnahmen lernten sie Conny Plank kennen, Produzent ihres ersten Albums „Lonesome Crow“. Dieses wurde 1972 in der Besetzung Rudolf Schenker (Gitarre), Michael Schenker (Gitarre), Klaus Meine (Gesang), Wolfgang Dziony (Schlagzeug) und Lothar Heimberg (Bass) eingespielt und veröffentlicht. Das Album öffnete der Band den Weg zu einer internationalen Karriere. Sie spielten auf einer Deutschlandtournee als Vorgruppe von Rory Gallagher, Uriah Heep und UFO. Da der Gitarrist von UFO nicht nach Deutschland einreisen konnte, bat sie Michael Schenker um Hilfe, der die gesamte Tour als deren Aushilfsgitarrist spielte und anschließend die Scorpions verließ, um endgültig bei UFO einzusteigen. „Lonesome Crow“ wurde auch von einer lokalen Plattenfirma in Chicago, USA, veröffentlicht und verkaufte sich dort etwa 25.000-mal. Die Scorpions spielten im Jahr 1972 über 130 Konzerte. Nachdem Michael Schenker mit UFO nach England ging, stiegen auch Wolfgang Dziony und Lothar Heimberg aus, da sie für sich keine Zukunft in der Band sahen.
Es fanden sich jedoch neue Mitstreiter: Die Mitglieder der Band Dawn Road, Uli Jon Roth (Leadgitarre), Francis Buchholz (Bass), Jürgen Rosenthal (Schlagzeug) und Achim Kirschning (Keyboards) bildeten mit den verbliebenen Scorpions Klaus Meine und Rudolf Schenker die neue Band. Gemeinsam unterzeichneten sie einen Plattenvertrag mit RCA Records und nahmen 1974 das zweite Album, „Fly to the Rainbow“, auf. Im Herbst des Jahres gingen sie mit Casey Jones auf Deutschland-Tour.
Mit den Aufnahmen zum nächsten Album, „In Trance“, begannen sie ihre erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Produzenten Dieter Dierks, der für die nächsten vierzehn Jahre die Alben der Band produzierte. Mittlerweile saß Rudy Lenners am Schlagzeug. Auf der Platte zierte erstmals das noch heute verwendete Logo des Scorpions-Schriftzugs die Plattenhülle. Das Album stieg zum bestverkauften RCA-Album in Japan auf und machte die Scorpions dort sehr bekannt.
1975 absolvierten die Scorpions ihre erste Europatournee und traten im Vorprogramm von The Sweet auf. Im Februar 1975 veröffentlichten sie unter dem Pseudonym „The Hunters“ eine Single mit deutschen Coverliedern der Sweet-Hits „Fuchs geh‘ voran“ (Fox on the Run) und „Wenn es richtig losgeht“ (Action).
Mit ihren Auftritten im durch die Beatles bekannt gewordenen Liverpooler Cavern Club (1975) und im Londoner Marquee Club (1975/76) machten sie sich in Großbritannien einen Namen. Zwei Wochen lang tourten sie im Oktober 1975 durch die Clubs des Landes. 1976 tourte die Band wieder durch Großbritannien und spielte dort 30 Konzerte. Im selben Jahr tourte sie als Vorgruppe von KISS durch Deutschland.
Das Album „Virgin Killer“ aus dem Jahr 1976 sorgte in der Öffentlichkeit für einen Skandal, da das Cover, das ein kindliches nacktes Mädchen hinter einer gesprungenen Glasscheibe zeigte, von vielen Leuten als pornografisch empfunden wurde und teilweise mit Kinderpornografie in Verbindung gebracht wurde. Die Diskussionen halten bis heute an. So wurde etwa von britischen Providern vorübergehend der Zugriff auf den Artikel der englischen Wikipedia zu dem Album gesperrt, da dieser das Originalcover zeigt. Die Freiwillige Selbstkontrolle Multimediadienstanbieter hat bei der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien eine Indizierung des Albumcovers angeregt. Mit einer geänderten, unverfänglichen Hülle brachte das Album später die erste Goldene Schallplatte der Scorpions in Japan. Es erhielt außerdem in Deutschland die Auszeichnung „LP des Jahres“.
Für das 1977 veröffentlichte Album „Taken By Force“, das in Japan ebenfalls vergoldet wurde, übergab Rudy Lenners das Schlagzeug an Herman Rarebell, da Lenners kurzfristig erkrankte. Nach Auftritten in Europa absolvierten die Scorpions anschließend eine Tournee durch Japan (dem zweitgrößten Musikmarkt der Welt). Bereits bei ihrer Ankunft am Tokyoter Flughafen wurden sie gefeiert. 120.000 Zuschauer kamen zu den fünf Konzerten in Tokio, Osaka und Nagoya. Lead-Gitarrist Ulrich Roth verließ nach der Tournee die Band, da er sich künstlerisch bei den Scorpions nicht mehr ausreichend gefordert fühlte. Höhepunkt und Abschluss der Ulrich-Roth-Jahre der Scorpions ist die bis heute weltweit als Insider-Tipp bekannte Doppel-LP „Tokyo Tapes“ (1978), die während der Taken-By-Force-Tour am 24. und 27. April in der Sun Plaza Hall, Tokio aufgezeichnet wurde. Roth gründete derweil mit Electric Sun seine eigene Formation.Um einen Nachfolger für Roth zu finden, inserierte Francis Buchholz im englischen Musikmagazin Melody Maker. So testeten die Scorpions in London etwa 140 Gitarristen, entschieden sich aber schließlich für den aus Hannover stammenden Matthias Jabs, der früher Mathematik-Nachhilfeschüler von Buchholz gewesen war.
Ende 1978 spielten die Scorpions noch ein paar Konzerte mit Jabs, bevor sie mit den Aufnahmen für das „Lovedrive“-Album begannen. Während der Aufnahmen meldete sich Michael Schenker zurück, der soeben UFO verlassen hatte. So wurde der eben erst engagierte Jabs wieder entlassen und Michael Schenker nahm seinen Platz ein. Michael Schenker spielte gemäß „offiziellen““Angaben Lead-Gitarre bei drei Liedern des Lovedrive-Albums: „Lovedrive“, „Another Piece Of Meat“ und „Coast To Coast“. Wie später bekannt wurde, spielte er aber auch die Lead-Gitarre bei „Holiday“ sowie (zumindest teilweise) bei „Loving You Sunday Morning“.
Aufgrund von Alkohol- und anderen Problemen brach Michael Schenker aber bereits nach wenigen Konzerten während der Deutschlandtournee im Winter 1979 zusammen. Die Scorpions konnten Jabs daraufhin überreden, bei den verbleibenden Deutschlandkonzerten als Ersatz für Michael Schenker zu spielen. Auf der Frankreichtournee 1979 erlitt Michael Schenker jedoch erneut einen Zusammenbruch und musste abermals durch Jabs ersetzt werden. Da sich die restlichen Scorpions zu jenem Zeitpunkt eingestehen mussten, dass sie mit Michael Schenker definitiv nicht mehr arbeiten konnten, boten sie Jabs an, fortan fix bei der Band zu bleiben. Dieser sagte – nach drei Monaten Bedenkzeit – während der Japantournee im Juni 1979 zu. Jabs’ Virtuosität und Spielfreude trägt bis heute noch entscheidend zum Erfolg der Band bei.
Mit dem Album „Lovedrive“ wurden die Scorpions auch in den USA aktiv. Der erste US-Auftritt fand 1979 vor etwa 60.000 Zuschauern in Cleveland beim World Series Of Rock-Festival zusammen mit Bands wie Thin Lizzy, Aerosmith, Ted Nugent und AC/DC statt. Danach begleiteten die Scorpions Ted Nugent, Rainbow und AC/DC als Vorgruppe auf deren USA-Tourneen und spielten dort auch eigene Konzerte. In England spielten die Scorpions als Headliner beim Reading-Rock Festival und zum Abschluss der Hallentour durch Großbritannien im Hammersmith Odeon von London. Das Cover des Albums erhielt einen Preis als bestes Artwork des Jahres.
Die Platte „Lovedrive“ stieg bis auf Platz 55 der Billboard-Charts. Die Musikzeitschrift Melody Maker bezeichnete es als eines der besten Heavy-Metal-Alben des Jahres. Die Scorpions-Mitglieder zu dieser Zeit waren die „klassische“ Besetzung (1978 – 1992): Klaus Meine (Gesang), Rudolf Schenker (Gitarre), Matthias Jabs (Gitarre), Francis Buchholz (Bass) und Herman Rarebell (Schlagzeug). Lovedrive erreichte schließlich Goldstatus in den USA, was den Durchbruch für die Scorpions bedeutete. Das nächste Album, „Animal Magnetism“ (1980), konnte den Status der Band ausbauen. Die Cover der beiden Alben wurden von dem britischen Designer Hipgnosis gestaltet. Mit „Don’t Make No Promises“ ist auch Jabs’ erstes eigenes Lied auf dem Album vertreten. Während der anschließenden Welttournee traten die Scorpions auch zum ersten Mal beim Monsters of Rock-Festival in Castle Donington auf und spielten vor den Headlinern Rainbow und Judas Priest. In den USA gaben sie u. a. mit Judas Priest und Def Leppard im Package Konzerte.
2008 gab Rudolf Schenker in einem Interview an, dass von jeher größter Wert auf die Covergestaltung gelegt wurde. So wäre es in den 1980ern fast zu einer Zusammenarbeit mit dem Pop-Art-Künstler Andy Warhol gekommen. Dieser setzte seinen Lohn allerdings derart hoch an, dass die Band absprang, was Schenker rückblickend als Fehler bezeichnete.
Während der Aufnahmen zum Album „Blackout“ verlor Meine 1981 seine Stimme und wollte sogar die Band verlassen. Über die Jahre hatten sich bei ihm Verhärtungen auf den Stimmbändern gebildet. Doch die unerschütterliche Freundschaft zwischen Rudolf Schenker und Klaus Meine und der enge Zusammenhalt innerhalb der Band ließen Meine nach einer langwierigen Gesangstherapie und zwei Stimmbandoperationen bei einem Wiener Facharzt, der auch Opernsänger behandelt, das Trauma überstehen. Und nicht nur das: Wie neugeboren steigerte Klaus Meine 1982 seinen Stimmumfang. Für ihn gehört „Blackout“ zu einem der drei wichtigsten Alben der Band. Es gilt als bestes Hard-Rock-Album des Jahres. Das Cover der LP wurde von dem österreichischen Zeichner Gottfried Helnwein gestaltet. Das Album „Blackout“ erreichte die Top Ten der amerikanischen Charts. Das Lied „No One Like You“ stand eine Woche auf Platz 1 der Mainstream Rock Tracks-Charts in den USA und war dort das meistgespielte Lied im Radio des Jahres 1982. 1984 wurde „Blackout“ in den USA mit Platin ausgezeichnet. Zudem drehten sie zu dem Lied „No One Like You“ auf der Gefängnisinsel Alcatraz das erste Musikvideo der Bandgeschichte.
Es folgte im Jahr 1982 eine Tournee mit 150 Konzerten rund um die Welt, auf der über eine Million Besucher die Band erlebten. Auf der US-Tour fungierte die britische Heavy-Metal-Band Iron Maiden, die gerade mit ihrem Album „The Number of the Beast“ große Erfolge feierte, als Vorgruppe.
Im Jahr 1983 spielten die Scorpions auf dem US-Festival im San Bernadino Valley zusammen mit unter anderem Mötley Crüe, Ozzy Osbourne und Van Halen als vorletzte Band vor über 300.000 Zuschauern. Kurz vor dem Beginn des Auftritts beim US-Festival jagten fünf Jets der US-Luftwaffe über die Zuschauermenge und sorgten zusammen mit den gleichzeitig gezündeten Feuersäulen für einen spektakulären Showauftakt. Am 17. und 18. Dezember 1983 spielten sie in der Dortmunder Westfalenhalle bei einem Rockfestival unter anderem zusammen mit Def Leppard, Ozzy Osbourne, Krokus und Iron Maiden.
Das folgende Album, „Love At First Sting“, kletterte nach Veröffentlichung im Jahr 1984 auf Platz 6 der amerikanischen Billboard Charts und bekam am Tag der Veröffentlichung Platin und wenige Monate später Doppel-Platin in den USA. Mitte der 1990er wurde das Album mit Dreifach-Platin in den USA ausgezeichnet. Die Singles „Rock You Like A Hurricane“ und „Still Loving You“ trugen einen großen Teil dazu bei. Die Zeitschrift Rolling Stone bezeichnete die Band als Heavy Metal Latest Heroes und MTV nannte die Scorpions in dieser Zeit The Ambassadors of Rock. Bei der Gestaltung des Cover arbeitete die Band mit einem weiteren Künstler zusammen. Das Coverfoto stammt von dem Akt- und Modefotografen Helmut Newton. Alleine in Frankreich wurden von „Still Loving You“ 1,1 Millionen Singles verkauft (laut Rudolf Schenker im Buch Rock your life über 2 Millionen) . Die Band Bon Jovi trat 1984 bei der USA-Tour im Vorprogramm der Scorpions auf. Im gleichen Jahr spielte die Band, mit Bon Jovi im Vorprogramm, als erste deutsche Rock-Band dreimal hintereinander im ausverkauften Madison Square Garden in New York vor über 60.000 Fans. Erst im Dezember 2010 gelang es mit Rammstein einer Deutschen Band den Madison Square Garden wieder auszuverkaufen. Rammstein hatten dort ihr erstes Konzert in den USA seit dem Jahr 2001 gespielt.
Die Scorpions waren 1984 rund vier Monate auf Nordamerikatour und gaben dort in dieser Zeit mehr als achtzig Konzerte, z. B. spielten sie zweimal hintereinander in der Veranstaltungshalle The Forum von Los Angeles vor jeweils mehr als 16.000 Besuchern, und dreimal hintereinander im Rosemont Horizon (heute Allstate Arena) in Chicago. Die Band Fastway begleitete die Scorpions bei einem Teil der Nordamerikatournee. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich mit „Love At First Sting“, „Blackout“ und „Animal Magnetism“ drei ihrer Alben in den amerikanischen Charts. In Japan spielten sie sechs Shows mit Whitesnake, MSG und Bon Jovi, unter anderem im Seibu Stadion von Tokio. Auch in Europa war die Tour sehr erfolgreich, sie traten z. B. in Paris im Palais Omnisports de Paris-Bercy vor 15.500 Zuschauern auf. In Deutschland spielten die Scorpions 1984 zwölf Konzerte, darunter in der Olympiahalle München. Bei vielen der Europa-Konzerten der Band trat Joan Jett im Vorprogramm auf. 2,2 Millionen Konzertbesucher zählte die Love at First Sting-Tournee im Jahr 1984. Das Album verkaufte sich in den Jahren 1984/85 über sechs Millionen Mal. Bis heute zählt „Love At First Sting“ zu den erfolgreichsten Rock-Alben aller Zeiten.
1985 spielte die Band gleich zwei Konzerte als Headliner vor jeweils über 470.000 Fans bei der ersten Ausgabe des Rock in Rio-Festivals. In Stevanage, England spielten sie 1985 mit Bands wie Deep Purple und UFO auf dem Knebworh Festival. Während der Love At First Sting Tour kamen 1985 100.000 Zuschauer in den NIPPON BUDOKAN von Tokio und 60.000 Besucher in die Castle Hall von Osaka, Japan. Sie spielten als Headliner Konzerte im Stadion von Oakland, USA mit Victory, Yngwie Malmsteen, Metallica und Ratt und im Cotton Bowl Stadium von Dallas, USA mit Deep Purple, Ted Nugent, Bon Jovi und anderen. Die im gleichen Jahr veröffentlichte Live-LP „World Wide Live“ unterstrich den neuen Superstarstatus der Band. „World Wide Live“ entwickelte sich weltweit zum zweitmeist verkauften Livealbum nach „Frampton Comes Alive“ und steht heute noch, weltweit gesehen, an dritter Stelle der erfolgreichsten Live-Alben aller Zeiten.
Im Jahr 1986 traten sie als Co-Headliner vor Ozzy Osbourne und nach Bands wie Def Leppard oder Motörhead beim berühmten Monsters of Rock-Festival in Castle Donington (England) auf. Bei den europäischen Monsters of Rock-Festivals in Budapest, MTK Stadion, in Nürnberg auf dem Zeppelinfeld, sowie auf dem Maimarkt Gelände von Mannheim hatten die Scorpions Headliner-Status. Ozzy Osbourne, MSG, Bon Jovi, Def Leppard und Warlock traten vor den Scorpions auf der bis dahin in Deutschland größten Open-Air-Bühne auf. Insgesamt waren die Scorpions rund 2 Jahre mit dem Album „Love at First Sting“ weltweit unterwegs und spielten über 200 Shows.
1988 erschien mit „Savage Amusement“ das letzte Album, das von Dieter Dierks produziert wurde. Das Album erreichte Platin in den USA. Eine große Tournee mit rund 150 Konzerten durch Europa, Nordamerika und Japan folgte. Vom 27. Mai 1988 bis zum 30. Juli 1988 traten die Scorpions in Nordamerika mit Van Halen bei einer Stadiontour, u. a. im Giants Stadium, New Jersey, auf. Die Bands Kingdom Come (hier spielte zu dieser Zeit der heutige Scorpions-Drummer James Kottak), Metallica und Dokken waren Vorbands, die Scorpions traten direkt vor Van Halen auf. Die Bands Kingdom Come und Winger waren danach Vorbands bei den weiteren Hallenkonzerten der Scorpions in den Vereinigten Staaten und Kanada. Im gleichen Jahr spielten die Scorpions als zweite westliche Hard Rock Band (die erste war Uriah Heep) in der Sowjetunion und spielten zehn Konzerte im damaligen Leningrad, heute St. Petersburg.
Gleich dreimal hintereinander traten sie im Februar 1989 im Londoner Hammersmith Odeon auf. In Deutschland traten sie z.B in der Dortmunder Westfalenhalle vor 23.500 Zuschauern auf. In die Frankfurter Festhalle kamen 22.500 Zuschauer, die Scorpions halten damit bis heute den Hausrekord des bestbesuchten Konzertes. Beim Moscow Music Peace Festival spielten sie neben Künstlern wie Ozzy Osbourne, Mötley Crüe, Bon Jovi, Skid Row und Cinderella vor 260.000 Zuschauern erneut in der Sowjetunion. Die Stimmung auf diesen Konzerten verarbeitete Meine in dem Lied „Wind of Change“, welches er im September 1989 schrieb und das 1990 als Single erschien. Das bis heute erfolgreichste Lied der Band wird zum weltweiten Soundtrack zum Fall der Berliner Mauer im November 1989, dem Untergang der Sowjetunion und der Beendigung des Kalten Krieges, zur Hymne von Glasnost und Perestroika. Oftmals wird auch heute noch vermutet, dass das Lied aufgrund des Falls der Berliner Mauer entstand und geschrieben wurde, was jedoch definitiv nicht den Tatsachen entspricht. Das Lied wurde von den Scorpions später auch in einer russischen und spanischen Version aufgenommen. In der ZDF-Sendung Unsere Besten wurde Wind of Change im Jahr 2005 zum Deutschen Jahrhunderthit gewählt.
Am 21. Juli 1990 traten die Scorpions als Gastmusiker auf dem ehemaligen Mauerstreifen auf dem Potsdamer Platz in Berlin auf. Anlässlich des von Ex-Pink-Floyd-Mitglied Roger Waters inszeniertem Mammutkonzerts „The Wall – Live in Berlin“ spielten sie dort den Floyd-Klassiker „In the Flesh?“. Während der Show wurden zahlreiche andere Lieder des Albums von Künstlern wie Bryan Adams, Cyndi Lauper, Ute Lemper und Sinéad O’Connor neu interpretiert und entsprechend live vorgetragen.
Im Jahr 1991 lud Michail Gorbatschow die Scorpions als erste Rockband in den Kreml ein – wenige Tage vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Insgesamt kann das Jahr 1991 als das erfolgreichste Jahr in der Geschichte der Band angesehen werden: „Wind of Change“ erreichte in elf Ländern Platz Eins der Hitparaden und wurde zur erfolgreichsten Single des Jahres weltweit, selbiges gilt für das Album Crazy World, dem bislang erfolgreichsten Werk der Band. Es wurde das erste Nummer-1-Album der Band in Deutschland und erreichte Doppelplatin. In den USA erreichte „Crazy World“ Multiplatin. Die Crazy World Tour, ging vom 25. November 1990 bis 5. November 1991 und umfasste fast 150 Konzerte in ganz Europa, Nordamerika und Japan. bis heute hat sich das Album weltweit über 16 Millionen Mal verkauft. Sie spielten auf der Tour, unter anderem, je zweimal im Zürcher Hallenstadion, in der Dortmunder Westfalenhalle und in der Münchener Olympiahalle. Die beiden Konzerte in der Deutschlandhalle von Berlin wurden auf Video und vor einigen Jahren auf DVD veröffentlicht. Auch in der Londoner Wembley Arena traten sie gleich doppelt auf. Allein 92 Konzerte spielten sie in ganz Nordamerika, auch, wie 1984, zweimal im Forum von Los Angeles. Die Band Motörhead war bei diesen beiden Konzerten im Vorprogramm. Im Vorprogramm traten u. a. die Bands Winger, Trixxter und Mr. Big auf. Die Tournee war die größte und aufwändigste in den Jahren 1990/91, und die größte seit der Steel Wheels-Tour der Rolling Stones von 1989. Auf „Crazy World“ nahm die Band erstmals die Hilfe eines außenstehenden Komponisten in Anspruch. Jim Vallance hatte schon für Bryan Adams und Aerosmith geschrieben und wurde auf „Crazy World“ als Co-Autor der Lieder „Tease Me Please Me, Don’t Believe Her“ und „Kicks After Six“ genannt.
1992 veröffentlichte die Band ihr erstes Remix-Album „Still Loving You“. Dieses enthält neun der erfolgreichsten Balladen der Band. Zusätzlich enthält es den Welthit „Wind of Change“ in der originalen Albumversion und als Bonus-Track „Living for Tomorrow“, live aufgenommen in Leningrad (heute St. Petersburg). Das Album schaffte den Sprung unter die Top 20 der deutschen Album-Charts. Im gleichen Jahr verließ Bassist Francis Buchholz die Band.
Das Album „Face the Heat“, auf dem Buchholz‘ Nachfolger Ralph Rieckermann den Bass zupfte, aber auch die darauf folgenden Alben konnten nicht an den kommerziellen Erfolg der mit Francis Buchholz aufgenommenen Alben anknüpfen. Die Scorpions hatten zum ersten Mal in ihrer Karriere Mühe, bei ihren Tourneen in den USA genügend Karten zu verkaufen. Trotz der Probleme in den Vereinigten Staaten dauerte die Tournee ein knappes Jahr und führte die Band auch in Länder wie Mexiko, Argentinien, Brasilien, Chile und Venezuela. Michael Schenker war bei der Face the Heat-Tour als Gastmusiker dabei. Die elf Deutschland-Konzerte der Tour besuchten rund 100.000 Zuschauer.
1994 wurden die Scorpions von Priscilla und Lisa Marie Presley zum Gedenkkonzert für Elvis Presley eingeladen. 1995 steuerten sie ein Lied („White Dove“) zu einem Benefizkonzert für Ruanda bei. Dieser Titel ist eine Neuinterpretation eines Liedes der ungarischen Band Omega. Nach dem Livealbum „Live Bites“ verließ Rarebell 1996 die Band. Für die Aufnahmen zum nächsten Studioalbum, „Pure Instinct“, wurde der Schlagzeuger Curt Cress engagiert, der schon für Saga und BAP gespielt hatte. Der neue Bandmanager Stewart Young stellte den Kontakt zu dem Kalifornier James Kottak (vormals Mitglied bei Kingdom Come) her, der für die anstehende Tournee in die Band einstieg. Neben den üblichen Konzerten in Europa und Amerika, wo unter anderen Alice Cooper bei den über fünfzig Konzerten im Vorprogramm auftrat, spielten die Scorpions auch in Malaysia, Thailand und den Philippinen und als erste internationale Hardrock-Band nach Beendigung des libanesischen Bürgerkrieges in Beirut. Auf der Pure Instinct-Welttournee 1996/97 machten sie auch in Bremerhaven halt und spielten dort am 24. August 1996 auf einer schwimmenden Bühne in der Wesermündung vor etwa 80.000 Zuschauern, die das Konzert vom gegenüberliegenden Ufer aus verfolgten. Die Leningrad Cowboys und Apocalyptica spielten im Vorprogramm, Radio Bremen zeichnete die Show fürs Fernsehen auf. Die Band Gotthard begleitete die Scorpions als Vorband bei vielen Europa-Konzerten der Tour 1996/97. 1997 spielten die Scorpions mehrere Festivals in Südamerika mit Bruce Dickinson, der Jason Bonham Band und anderen, sowie in Deutschland unter dem Titel Giants of Rock Openair-Shows zusammen mit Meat Loaf.
1999 meldeten sich die Scorpions mit dem Album „Eye II Eye“ zurück und erhielten für die moderne und elektrolastige Ausrichtung seitens der Musikpresse und der Fans viel Kritik. Darüber hinaus war mit „Du bist so schmutzig“ erstmals ein auf deutsch verfasstes Lied auf dem Album vertreten. Es war das erste Studioalbum mit James Kottak am Schlagzeug. Auf der Welt-Tournee zum Album spielten die Scorpions rund 50 Konzerte mit Mötley Crüe unter dem Motto Maximum Rock Tour in Nordamerika und wurden in München von Michael Jackson zu dem Benefizfestival Michael Jackson and Friends eingeladen. Bei den Konzerten in Europa war die Band von dem Ex-Stiltskin und Genesis-Sänger Ray Wilson, Cut, als Vorband mit den Scorpions unterwegs. Darüber hinaus spielten sie am 9. November 1999 mit über 166 Cellisten der Berliner Philharmoniker zum Jubiläum des Mauerfalls „Wind of Change“ vor dem Brandenburger Tor in Berlin.
Das neue Jahrtausend begannen die Scorpions mit neuen musikalischen Entwicklungen. Bereits seit 1995 suchten die Berliner Philharmoniker eine geeignete Band für ein Crossover-Projekt. In den vergangenen Jahren blieb ihnen der anhaltende und weltweite Erfolg der Scorpions nicht verborgen. Die Scorpions fingen bereits Mitte der Neunziger mit den Vorbereitungen zu dem gemeinsamen Projekt an. Beide Parteien mussten bei ihrer Planung das Timing der Weltausstellung EXPO 2000 berücksichtigen. Im Januar 2000 begannen schließlich die Aufnahmen des „Klassik Meets Rock“-Albums „Moment of Glory“ mit den Berliner Philharmonikern. Das Album „Moment of Glory“ wurde am 19. Juni 2000 veröffentlicht. Die Uraufführung mit dem Orchester fand anlässlich der EXPO 2000 am 22. Juni unter der Leitung des österreichischen Arrangeurs Christian Kolonovits in Hannover, der Heimat der Scorpions, statt. Das Konzert wurde im ZDF zeitversetzt übertragen und weltweit ausgestrahlt, und erschien wenig später auch auf DVD. Die Titelauswahl der Studio-CD und des aufgezeichneten Live-Konzertes weisen minimale Unterschiede auf. Sowohl beim Konzert als auch bei den Studioaufnahmen holten sich die Scorpions stimmgewaltige Unterstützung vom Italiener Zucchero (bei „Send Me an Angel“), der amerikanischen Sängerin Lyn Liechty (bei „Here in My Heart“) und Ray Wilson (bei „Big City Nights“). Im gleichen Jahr spielten die Scorpions eine Rockshow vor 800.000 Zuschauern auf dem Flughafen Kraków-Pobiednik bei Krakau, Polen.
Bereits im Februar 2001 folgten drei Unplugged-Konzerte in einem portugiesischen Kloster, die später unter dem Titel „Acoustica“ auf CD und DVD erschienen. Dies bedeutete für die Scorpions eine erneute Zusammenarbeit mit Kolonovits. Während der Tour zum Acoustica-Album trat die Band u.a in Paris vor 80.000 Besuchern auf dem Place de la République auf. In ihrer Heimatstadt Hannover gaben sie auf der Expo-Plaza ein Konzert und spielten Konzerte in Moskau, im Olympiastadion von Seoul, Südkorea und zum ersten Mal in Indien, in der Stadt Bangalore. In Leganes, einem Vorort von Madrid, wurde eine Straße nach den Scorpions benannt. In Brasilien wurde die CD „Acoustica“ mit Platin, sowie die DVD zum Album mit einer Diamant-Schallplatte für über 100.000 verkaufte Exemplare ausgezeichnet.
Das Jahr 2002 verbrachte die Band auf einer Rock-Tour durch die großen Hallen der USA und Kanada mit Deep Purple und Dio und spielte dort 41 Shows. Dabei wechselten sich Deep Purple und die Scorpions als Headliner von Stadt zu Stadt ab, sowie mit weiteren Auftritten, unter anderem mit verschiedenen Sinfonieorchestern in Deutschland und mit einem Rockkonzert in Montego Bay, Jamaika. Im Oktober und November spielten die Scorpions eine ausgedehnte über 20 Konzerte umfassende Tour durch die Staaten der ehemaligen Sowjetunion und spielten als erste westliche Rockband in Städten östlich des Ural. Über 70 Konzerte spielten sie im Jahr 2002.
Eine weitere Tour mit 38 Konzerten als Headliner durch die großen Arenen Nordamerikas folgte im Frühjahr 2003 zusammen mit dem Co-Headliner Whitesnake sowie der Band Dokken. Beim Konzert am 2. Februar in Tampa Bay sang Brian Johnson von AC/DC das Lied „Rock You Like a Hurricane“ mit den Scorpions. Am 3. August traten sie beim Festival Ankkarock in Helsinki, Finnland, auf. Am 6. September 2003 wurde den Scorpions die Ehre zuteil, zusammen mit dem Presidential Orchestra of the Russian Federation auf dem Roten Platz in Moskau zu spielen. Rund 500.000 Zuschauer sahen das Konzert, der bekannte Lichtkünstler Gert Hof illuminierte den Roten Platz und Thomas Anders, ehemals Modern Talking, bildete das Vorprogramm. Das Konzert war im deutschen Fernsehen zu sehen, u. a. bei 3sat.
Im Januar 2004 gab die Band die Trennung von Bassist Ralph Rieckermann bekannt. Im Jahr 2004 erschien ihr Studioalbum „Unbreakable“, welches für die Band nach vielen Experimenten und Ausflügen in andere Stilrichtungen die Rückkehr zu ihren Hard-Rock-Wurzeln bedeutete. Es wurde nach dreimonatiger Studioarbeit in den Peppermint-Park-Studios von Mousse T. in ihrer Heimatstadt Hannover fertiggestellt. Hier spielt erstmals der neue Bassist Pawel Maciwoda mit. Laut Rudolf Schenker ist es ein Album, das die alte und die neue Generation der Scorpions-Fans zusammenbringt. Vor Veröffentlichung des Albums trat die Band bei zwei Konzerten in Odessa und Kiew, Ukraine auf. Am 9. Mai 2004 wurde das Album mit einem CD-Release-Konzert im Kronebau des Zirkus Krone in München der Öffentlichkeit vorgestellt. Während der Unbreakable-Tournee spielten sie 2004 über 30 Konzerte in den USA und Kanada, z.B. zweimal in Los Angeles, mit Tesla und Keith Emerson im Vorprogramm. Eine Konzertreise durch Großbritannien mit Judas Priest folgte. Am 25. Juni 2004 spielten sie auf der Donauinsel in Wien. Dieses Konzert wurde mitgeschnitten und auf DVD veröffentlicht. Die Tournee führte die Band auch nach Asien. Sie hatten 2005 je einen Auftritt in Dubai, den Vereinigten Arabischen Emiraten und in Doha. In Paris spielten sie im berühmten Olympia (Paris) und am 10. September 2005 in Colmar, Frankreich. Bei dem Konzert war Uli Jon Roth zu Gast und spielte das erste Mal seit 1978 wieder mit den Scorpions. Das Konzert im Jahr 2005 im ausverkauften Karasaiki Stadion von Athen wurde live vom griechischen Fernsehen übertragen. Während der Tour spielte die Band im Juli 2005 vor 30.000 Zuschauern in Israel im Bloomfield Stadion von Tel Aviv, die israelische Sängerin Liel Kolet sang bei diesem Konzert das Lied „Send Me an Angel“ zusammen mit Klaus Meine. Im November 2005 gaben sie ein Konzert vor den Pyramiden in Ägypten. 19.000 Zuschauer sahen das Konzert.
Am 7. Juni 2006 spielten sie anlässlich der bevorstehenden Fußball-WM auf dem Fan-Fest in Hannover als letzte Gruppe. Vor 35.000 Besuchern traten die bekanntesten Rock- und Pop-Musiker Hannovers nacheinander auf, unter anderem Fury in the Slaughterhouse und Heinz-Rudolf Kunze. Am 3. August 2006 spielten sie ein Konzert auf dem Wacken Open Air, an dem auch ehemalige Mitglieder beteiligt waren und von dem 2007 eine DVD mit dem Titel „A Night to Remember – A Journey Through Time“ erschien. 2006 spielten sie auch ein Konzert vor etwa 90.000 Zuschauern in der Mongolei in Ulan Bator, sowie drei Konzerte in den USA und eines, vor über 100.000 Zuschauern, in Québec, Kanada. Während der Unbreakable-Welt-Tournee 2004–2006 spielten sie insgesamt etwa 140 Konzerte.
2007 waren die Scorpions mit dem Hit-Produzenten Desmond Child in Los Angeles im Studio. Das Album „Humanity – Hour I“ ist am 25. Mai 2007 erschienen und kann als das bislang einzige Konzeptalbum der Band bezeichnet werden – eine Idee, die hauptsächlich Child zugerechnet werden kann. Es basiert auf einem Roman von Liam Carl und thematisiert den Krieg zwischen Menschen und Maschinen. Billy Corgan, Sänger der Band Smashing Pumpkins, singt bei dem Lied „The Cross“ mit. Beim Titeltrack „Hour I“ spielt der Rob Zombie-Gitarrist John 5 mit. Er ist vor allem bekannt geworden als Gitarrist von Marilyn Manson. Gemeinsam mit Rudolf Schenker, James Michael und Desmond Child schrieb er das Lied. Auch Eric Bazilian, Gründungsmitglied der Band The Hooters arbeitete am Album mit. Das Album erhielt diverse Gold- und Platinauszeichnungen weltweit.
Die anschließende Humanity-Worldtour führte 2007–2009 durch 36 Länder und umfasste 164 Konzerte. Sie begann am 2. März 2007 mit einem Konzert im Staatlichen Kremlpalast von Moskau und führte auch wieder in die USA und Kanada, wo sie 2007 ein Dutzend und in Kanada sechs Konzerte gaben, z. B. spielten sie im Beacon Theater in New York. Am 18. Juni 2007 in Athen im Karaiskakis-Stadion, wo sie auch schon die beiden Jahre zuvor aufgetreten waren, ein Scorpions Festival. Uli Jon Roth war Gast, und Joe Cocker sowie Juliette and the Licks im Vorprogramm. Am 10. August 2007 traten die Scorpions vor 40.000 Zuschauern in Manaus im Amazonas-Gebiet von Brasilien auf und unterstützten mit diesem Konzert eine Greenpeace-Aktion zum Schutz des Regenwaldes. Das Konzert wurde im brasilianischen Fernsehen live gezeigt. Im Dezember 2007 spielten sie drei Konzerte in Indien, u.a in Bombay, Shillong, wo 45.000 Zuschauer das Konzert sahen, und in Bangalore. Mit Uli Jon Roth spielten sie mehrere Konzerte in Frankreich, z. B. im Zenith Paris. 2008 spielten sie in Straßburg mit Uli Jon Roth und Rudy Lenners vor etwa 11.500 Zuschauern im Zenith Europa. Während der Humanity-Welttournee 2008 trat die Band auch wieder in Russland auf und spielte dort eine zwölf Konzerte umfassende Tournee. Die Scorpions spielten 2008 eine Rock-Acoustic Tournee durch Brasilien, Mexiko und Trinidad & Tobago. In Mexiko-Stadt traten sie im Foro Sol Stadion auf. Andreas Kisser von Sepultura und weitere Brasilianische Musiker waren als Mitmusiker bei den Konzerten dabei und unterstützten die Scorpions besonders bei den Acoustic-Parts der Auftritte. Das Konzert, das die Band am 7. September in Recife gegeben hat, sowie Ausschnitte von der Manaus-Show 2007, und ein Greenpeace-Special wurden auf der DVD „Amazonia – Live in the Jungle“ veröffentlicht, ein Teil der Verkaufserlöse der DVD gehen an Greenpeace. Zusammen mit Michael Schenker und Uli Jon Roth spielten sie auf der Tour einige Konzerte, u. a. zum wiederholten mal im Hammersmith Odeon, London, in Großbritannien. Am 19. November wurde das Tourjahr 2008 mit einem Akustik-Konzert in Estoril, Portugal, beendet. Alleine im Jahr 2007 sahen eine Million, und 2008 eine knappe Million Zuschauer die Konzerte der Band.
Ab Anfang April 2009 wurde die Tournee fortgesetzt. Die Scorpions traten in Montbéliard, Frankreich auf. Bei diesem Auftritt wirkte Uli Jon Roth mit, und bei zwei Konzerten in Ungarn und der Slowakei war die Band Omega Gast der Scorpions. Vom 14. Juni bis 28. Juni gastierten sie in Russland unter dem Motto Monsters of Rock als Headliner bei einer acht Konzerte umfassenden Tour, die hauptsächlich in Fußballstadien stattfand. Die Bands The Rasmus, Kingdom Come sowie Alice Cooper begleiteten die Scorpions bei dieser Tour. In Griechenland spielte die Band einige Konzerte, darunter wieder ein Scorpions-Festival im mit 40.000 Besuchern ausverkauften Karaiskaki Stadium von Athen. Bei diesem Konzert traten Michael Schenker, Herman Rarebell, Uli Jon Roth sowie Athena Kottak (Ehefrau von Schlagzeuger James Kottak und Schlagzeugerin der gemeinsamen Band Kottak) und der griechische Musiker Vassilis Papakonstantinou als Gastmusiker auf. Am 2. Oktober, traten die Scorpions unter dem Motto A Night to Remember, zusammen mit Michael Schenker und Uli Jon Roth, in der Grugahalle in Essen auf. Das Konzert wurde exklusiv von Konzert Online auf USB-Stick aufgezeichnet und nach dem Konzert verkauft. Am 23. Oktober haben die Scorpions das traditionsreiche Festival Avo Session Basel eröffnet. Mit zwei Konzerten am 5. und 6. Dezember In der Polnischen Stadt Zabrze beendeten die Scorpions das Tourjahr 2009.
Am 24. Januar 2010 gab die Band auf ihrer Webseite bekannt, dass sie sich nach der anstehenden Albumveröffentlichung und Welttournee auflösen wolle. Rudolf Schenker sagte, dass die Band in Würde abtreten wolle. Am 19. März 2010 erschien ihr letztes Studioalbum „Sting in the Tail“, es stieg auf Platz zwei in den Media Control Charts ein und wurde nach einem Monat bereits mit Gold für 100.000 verkaufte Exemplare allein in Deutschland ausgezeichnet. In Griechenland erreichte das Album Platz eins der Charts und in Europa Platz sieben. In den US-Billboard-Charts stieg das Album auf Platz 23 ein. „Sting in The Tail“ stand auf dem ersten Platz der Classic-Rock-Charts. Das Lied „Raised on Rock“ stieg auf Platz zwei der Classic-Rock Mediabase Charts ein und gehörte 2010 zu den am meist gespielten Liedern bei den US-Rock-Radio Stationen. Die finnische Sopranistin und ehemalige Sängerin der Symphonic Metal-Band Nightwish, Tarja Turunen trägt als Gastsängerin ihren Teil zu dem Lied „The Good Die Young“ auf dem Album bei.
Im März 2010 begannen die Scorpions ihre Abschiedstournee Get Your Sting and Blackout Worldtour, die bis 2012 andauern soll, mit einem Konzert am 15. März 2010 in der O? Arena in Prag, Tschechien, und am 18. März im Ice Palace in Moskau, Russland. In Deutschland startete die Tournee mit ihrem Auftritt am 7. Mai 2010 in der Arena Leipzig. Viele der Konzerte im Jahr 2010 werden Live aufgenommen und auf USB-Sticks zum Kauf angeboten. Insgesamt gaben sie 2010 dreizehn Konzerte in ihrem Heimatland, mit Ausnahme des Konzertes in Recklinghausen spielte die Band Edguy als Special Guest im Vorprogramm aller Deutschlandkonzerte. Über 100.000 Zuschauer sahen die Konzerte der Band in Deutschland.
Am 18. Juni startete die Band den Nordamerikateil ihrer Welttournee in Holmdel, New Jersey. Während der zwei-monatigen Tour gaben die Scorpions 38 Konzerte, von denen die meisten in Openair-Arenen stattfanden und größtenteils ausverkauft bzw. sehr gut besucht waren. im Vorprogramm spielen u. a. Ratt, Cinderella, MSG und Dokken. Die Ehemaligen Mitglieder Herman Rarebell und Michael Schenker waren bei einigen Konzerten als Gastmusiker dabei, wie auch Drummer-Legende Carmen Appice, Jeff Keith von Tesla, Vince Neil oder Musiker der Band Ratt. Im September führte sie die Tournee nach Lateinamerika. Ab Oktober kehrten sie nach Europa zurück und spielten dort wieder in Deutschland und Frankreich sowie in weiteren Ländern Europas. Insgesamt spielten die Scorpions 89 Konzerte im Jahr 2010. Die Band erreichte 2010 Platz 27 unter den Erfolgreichsten Tourneen weltweit. (Platz 5 in der Kategorie Rock, Platz 1 war Bon Jovi)
2011 wird die Tournee fortgesetzt und führte die Band auch nach Asien und Russland. Im Sommer 2011 traten sie in Deutschland bei einigen Open-Air Konzerten, u.a. in Bielefeld und beim NDR 2 Festival auf der Meyer-Werft Papenburg auf. Etwa 200 Konzerte wollen die Scorpions während der Tournee bis ins Jahr 2012 geben. Im August 2011 wurden sie als Headliner beim Wacken Open Air 2012 bestätigt. 2012 beginnt der Letzte Teil der Abschiedstournee. Unter dem Motto Final Sting spielt die Band Konzerte in Europa, Nordamerika, Mittel-und Südamerika und Asien. Im November 2011 erschien das Album „Comeblack“, das neben Neuaufnahmen von Bandklassikern auch einige Coverversionen enthält. In Deutschland sind während der Final Sting Tour 2012 bisher 3 Hallenkonzerte geplant (Stuttgart, Frankfurt und München).
Bisher spielten die Scorpions zwischen 3000 und etwa 5000 Konzerte in über 80 Ländern.
Im Jahre 2013 wird der Scorpions-(Dokumentar)-Film Big City Nights, produziert von Deutsche Welle TV und unter Regie von Katja von Garnier, im Kino Premiere feiern und auf DVD erscheinen. Ab dem 25.Januar 2012 widmet das Rock’n Pop Museum in Gronau der Band eine Sonderausstellung, unter dem Motto Rock you like a Hurricane wird bis Juli 2012 die Karriere der Scorpions nachgezeichnet.
Besetzung:
Klaus Meine – Gesang, Gitarre
Rudolf Schenker – Gitarre
Matthias Jabs – Gitarre
Pawel Maciwoda – Bass
James Kottak – Schlagzeug
Diskografie:
1972 – Lonesome Crow
1974 – Fly to the Rainbow
1975 – In Trance
1976 – Virgin Killer
1977 – Taken by Force
1979 – Lovedrive
1980 – Animal Magnetism
1982 – Blackout
1984 – Love at First Sting
1988 – Savage Amusement
1990 – Crazy World
1993 – Face the Heat
1996 – Pure Instinct
1999 – Eye II Eye
2004 – Unbreakable
2007 – Humanity – Hour I
2010 – Sting in the Tail
2011 – Comeblack
Webseiten:
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