Am 9. März 2024 bebte der M8-Liveclub in Mainz, als die Klänge des Metals aufeinandertrafen. Drei Bands teilten sich an diesem Abend die Bühne: Under False Colors aus Saarbrücken, On Every Page aus Gießen und Corbian aus Offenbach. Das Event wurde von der Mainzer Band Leyka organisiert, die jedoch selbst nicht auftrat.
Under False Colors eröffnete den Abend mit einer beeindruckenden Darbietung. Die Band vereint harte Riffs mit progressiven Gitarrenparts und melodischen, dennoch kraftvollen Shouts. Obwohl sie noch am Anfang ihrer Karriere stehen und erst am 20. Januar ihre erste EP „Hollow Words“ veröffentlicht haben, beherrschten sie die Bühne meisterhaft. Es ist selbsterklärend, dass sie in dem frühen Stadium, in dem sie sich befinden noch nicht über umfangreiche Bühnenerfahrung verfügt. Dann eröffnen sie den Abend auch noch als erster Act. Das brachte zweifellos einige Herausforderungen mit sich, denen sich die Fünfergruppe stellen musste. Doch sie bewältigten diese scheinbar mühelos.
Frontmann und Sänger Janis Bentz zeigte mit seiner Performance, dass er sich zu einem echten Bühnenprofi entwickelt. Auch musikalisch überzeugte die Band auf ganzer Linie. Sie beherrschen ihre Instrumente und strahlten dabei sichtlich Spaß aus. Es war keine Spur von Nervosität zu erkennen. Wer Metalcore mit einem Hang zur progressiven Richtung schätzt, sollte sich diese Band merken.
Setlist:
Welcome
Burning Bridges
Ascension
Promises
Checkmate
Deadly Dance
Heartless
Wake Up
Die zweite Band des Abends war On Every Page, ebenfalls noch vergleichsweise jung. Dennoch machten sie eine gute Figur. Ihr Sound ist eine fesselnde Mischung aus Hardcore/Metalcore, angereichert mit gelegentlich popigen oder rockigen Elementen. Diese interessante Kombination hat das Potenzial, im Ohr zu bleiben. Die Wechsel zwischen klarem Gesang und Growls sind bemerkenswert, obwohl es noch Raum nach oben gibt. Es ist jedoch fair anzumerken, dass sie an diesem Abend starke Konkurrenz hatten, sowohl mit Under False Colors als Opening als auch mit Corbian als Hauptact.
Setlist:
Intro
Ravens
Rest in Peace
False Messiah
Concrete Fall
Sweet Revenge
Burning Alive
Cherophobia
Gießen
Und damit wende ich mich auch dem Hauptakteur des Abends zu: Corbian, die Jungs aus Offenbach mit ihrem Modern Metal. Corbian haben sich bereits einen Namen im Underground gemacht und ihr Ruf ist durchaus verdient. Ihr Auftritt war kraftvoll und es war klar erkennbar, dass die Band über deutlich mehr Bühnenerfahrung verfügt. Sänger und Frontmann Nils Fehrmann hatte das Publikum fest im Griff, ebenso wie seine Bandkollegen. Zwischen amüsanten Sprüchen und interaktiven Momenten mit dem Publikum zeigte er jedoch auch sein Können im Growlen und Shouten.
Die Musik von Corbian kann sowohl berühren als auch erschrecken, besonders für diejenigen, die nicht an die Intensität gewöhnt sind, mit der Corbian die Bühne musikalisch erobert. Doch Corbian haben sich nicht nur durch ihre musikalischen Leistungen einen Namen gemacht. Die Hybrid Metaller haben in den letzten zwei Jahren bereits Wohltätigkeitskonzerte organisiert und dabei Spenden für die Jüdische Gemeinde in Offenbach am Main gesammelt. Metaller mit einer Mission also. Die Band ist definitiv eine Empfehlung wert, besonders für Fans härterer Klänge.
Setlist:
Path
Hatred
Darkness
Atlas
Hangmanns Notch
Hope
Enemy Inside
Veritas
Nunfuckers
Die Auftritte waren solide, aber es gibt noch Raum für Verbesserungen. Doch vielleicht ist das auch gar nicht so entscheidend. Letztendlich geht es um Spaß und das Gefühl der Gemeinschaft. Und genau das war an diesem Abend vorhanden. Und das ist schließlich das Wichtigste.
Konzertbericht wurde von Mia Lada-Klein verfasst
Video & Fotocredits: Marcus Liprecht / Pressure-Magazine.de