Untamed – Untamed (Album Review)

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UNTAMED Albumcover (2023)
UNTAMED Albumcover (2023)

Am 24. November präsentierte die Band Untamed stolz ihr lang erwartetes Debütalbum der Welt. Mit zehn kraftvollen Tracks, die eine Gesamtspielzeit von 39 Minuten umfassen, zeigt die Band aus Augsburg ihre gesamte Bandbreite an musikalischen und textlichen Facetten.

Das Album eröffnet mit „Take Me To Paradise„, das sofort die charakteristische Rock-Identität von Untamed unterstreicht. Die Kombination aus lauten Gitarren, pulsierendem Schlagzeug und eingängigen Melodien verleiht dem Song eine energiegeladene Ausdruckskraft. Doch Untamed kratzt nicht nur an der Oberfläche. Der Song erkundet textlich die Sehnsucht nach einem Ausweg aus einem eintönigen und frustrierenden Alltag, wobei Rauschmittel als Fluchtweg thematisiert werden. Trotz der düsteren Inhalte bewahrt der Song durch eine eingängige Melodie eine faszinierende Ambivalenz und öffnet Raum für vielschichtige Emotionen.

In „Get Out„, dem zweiten Song des Albums, präsentiert Untamed nicht nur den vertrauten Rocksound, sondern taucht erneut in ein ernstes Thema ein. Die Lyrics dieses Tracks kreisen um den drängenden Wunsch, jemanden loszuwerden, der schmerzhafte Erinnerungen und Emotionen auslöst. Der Song skizziert den inneren Kampf und das Verlangen nach der Rückkehr einer geliebten Person. Hier entfaltet sich eine emotionale Auseinandersetzung mit Herzschmerz und dem starken Wunsch nach Befreiung.

Can You Hear Me„, der vierte Titel des Albums, offenbart sich als eine der eindrucksvollsten Darbietungen von Untamed – sowohl in musikalischer als auch in textlicher Hinsicht. Der Song vertieft sich in das Bedauern darüber, die Wertschätzung für die gemeinsam verbrachte Zeit mit einem Menschen erst zu spät erlangt zu haben. Hierbei artikuliert „Can You Hear Me“ den Herzschmerz und weckt die Sehnsucht nach einem Wiedersehen mit der verstorbenen Person. Der einfühlsame Text reflektieren Trauer, Bedauern und den tiefen Wunsch nach dauerhafter Verbundenheit über den Tod hinaus.

In einer überraschenden Wendung präsentiert sich Track 5, „Sex Tape„, als kühner Schritt von Untamed in das Gebiet ungefilterter Begierde und unverblümter Intimität. Die expliziten Lyrics und die wiederholte Verwendung der titelgebenden Phrase „Sex Tape“ im Refrain betonen nachdrücklich die gewagte Ausdrucksweise des Tracks. Instrumental unterstreicht Untamed die lyrische Intensität mit pulsierenden Rhythmen und scharfen Gitarrenriffs und präsentiert die unverfälschte Essenz einer Rockband.

In „Euthanize Myself„, dem ergreifenden achten Track des Albums, verwebt Untamed erneut die Nuancen eines inneren Konflikts, der von schwierigen Lebensumständen und vergangenen Fehlern entfacht wird. Der Song entfaltet sich als emotionale Reise durch die Suche nach einem besseren Leben und die tief empfundene Sehnsucht nach Heimat. Dabei reflektiert er nicht nur die Entscheidung, die Heimatstadt zu verlassen, sondern auch den inneren Kampf, der mit solch drastischen Veränderungen einhergeht. Der Text berührt sensibel das Thema Sucht, die verheerenden Auswirkungen von Selbstzerstörung und das Streben nach einem Ausweg.

Für ein Debütalbum zeigt sich hier eine bemerkenswerte Reife. Statt sich auf ein bestimmtes Thema zu fokussieren, präsentiert Untamed vielmehr ein breites Repertoire an Stilen und Facetten. Das Album wird so zu einem klaren Statement: Hier sind wir und das ist, was wir zu bieten haben. Eine mutige Herangehensweise, die Raum für zukünftige Entwicklungen lässt.

Bei dieser Truppe sind mit Sicherheit noch einige überraschende Wendungen und künstlerische Höhepunkte zu erwarten. Wir dürfen gespannt sein, wohin die kreative Reise dieser jungen Talente sie führen wird.

Album Review von Mia Lada-Klein

Mehr erfahren auf der offiziellen Bandseite: www.untamed-band.com

Jetzt reinhören bei Spotify: https://smrt.li/spotify-untamed

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