Erlebe die Revolution: Entdecke das Punk Rock Museum!
Erlebe die Revolution: Entdecke das Punk Rock Museum!

Das Punk Rock Museum hat die Musikwelt mit seiner Eröffnung in LAS VEGAS in helle Begeisterung versetzt. Als bedeutende Pilgerstätte des Punk und seiner Geschichte verspricht das Museum eine einzigartige Erfahrung für Punkrock-Fans.

Das Punk Kollektiv hat die letzten Jahre daran gearbeitet, eine Fläche von 12.000 Quadratmetern zwischen dem Las Vegas Strip und Downtown mit unzähligen Gegenständen aus der fünfzigjährige Punk-Rock-Geschichte zu gestalten.

Wir hatten die Gelegenheit, mit Vinnie Fiorello und Lisa Brownlee, den kreativen Köpfen hinter dem Punk Rock Museum, zu sprechen und mehr über ihre Inspiration, die Herausforderungen bei der Gestaltung des Museums und ihre Zukunftsvisionen zu erfahren.

Im ersten Teil teilt Lisa Brownlee ihre Gedanken zur Gründung des Museums, erklärt, was Besucher aus Deutschland erwarten können und gibt einen Ausblick auf die Zukunft der Punk-Kultur und die Rolle des Museums bei ihrer Weiterentwicklung.

Im zweiten Teil des Interviews diskutiert Vinnie Fiorello, wie das Museum mit versehentlichen Schäden umgeht, seine Pläne, jüngere Generationen für die Punk-Kultur zu begeistern, und die Herausforderungen der Repräsentation verschiedener Perspektiven innerhalb der Punk-Rock-Gemeinschaft.

Hier erfahrt ihr mehr über dieses einzigartige Museum und wer weiß, vielleicht plant auch ihr, die Leser des Pressure Magazine, einen Besuch bei eurer nächsten Amerika-Reise.

Pressure Magazine: Herzlichen Glückwunsch zur Eröffnung des Punk Rock Museums in diesem Monat! Was hat euch dazu inspiriert, das Punk Rock Museum zu gründen?

Lisa Brownlee: Vielen Dank! Punkrock hatte in Bezug auf Museen oder Ausstellungen immer einen temporären Platz in der Geschichte. Mit über 45 Jahren Geschichten, die erzählt werden müssen, und Artefakten, die ausgestellt werden können, haben Fat Mike, ich selbst und ein Team von Branchenprofis und Freunden beschlossen, den Sprung ins Ungewisse zu wagen und einen dauerhaften Zufluchtsort zu schaffen, um alles Punkige von damals bis heute zu feiern.

Wir haben das gebaut, was wir „The Church of Punk Rock“ nennen. Die Zeit war nach Covid richtig und der Wunsch, so etwas zu schaffen, war real. Also haben wir alle verfügbaren Ressourcen mobilisiert, um TPRM zu eröffnen und mit der Welt zu teilen.

Warum haben ihr euch dafür entschieden, es in Las Vegas anzusiedeln?

Lisa Brownlee: Das Museum wurde in Las Vegas eröffnet und ist ein Zielort für Menschen aus aller Welt. Las Vegas ist bekannt für Musikfestivals, einschließlich des Punk Rock Bowlings, das Tausende von Punks und darüber hinaus in die Gegend bringt. Las Vegas ist allgemein ein großartiger Ort für Entertainment, und was gibt es Besseres geben, als von Punk-Geschichte im Punk Rock Museum umgeben zu sein.

Was können Besucher aus Deutschland erwarten, wenn sie das Museum besuchen? Welche sind die aufregendsten Exponate und Aktivitäten, die man sehen kann?

Lisa Brownlee: Wir sagen immer „man weiß nie, was man im Punk Rock Museum erwarten kann“. Neben „noch nie zuvor gesehenen“ persönlichen Gegenständen von Bands wie The Germs, Social Distortion, The Clash, Joan Jett, Green Day, Suicidal Tendencies und mehr könnten Besucher auf Tony Hawk oder The Offspring treffen, die das Museum einfach so besuchen. Offensichtlich sind die Artefakte, die wir haben, großartig, aber wir bieten noch viel mehr wie geführte Punk-Rock-Touren von Legenden wie Monkey von The Adicts oder Fat Mike.

Wir haben auch einen Jam Room, in dem man tatsächlich Gitarren von Ikonen wie Tim Armstrong oder Fletcher von Pennywise spielen kann. Die Lederjackenwand und der Pennywise-Proberaum sollten nicht verpasst werden. Unser Ansatz ist sehr „hands-on“ und weniger „hands-off“, was uns unterscheidet. Wir haben auch eine Bar, The Triple Down, einen badass Punk-Shop und sogar eine Kapelle, in der man heiraten kann, wenn man mutig ist! In der Zukunft erwarten unsere Besucher*innen einige unerwartete Veranstaltungen.

Das Museum verfügt über eine beeindruckende Sammlung von Artefakten, darunter Gitarren und Verstärker, die von berühmten Punkbands gespielt wurden. Wie seid ihr an diese Gegenstände gekommen, und welches war das schwierigste Stück, an das ihr gekommen seid?

Lisa Brownlee: Unser Punk Kollektiv arbeitet seit Jahrzehnten in der Musikindustrie, daher sind unsere Telefonbücher und Kontakte voll von Musikern und Künstlern, die wir einfach anrufen können, um zu fragen, ob sie Teil dessen sein möchten.

Hier sind 5 Fragen, die von Vinnie Fiorello beantwortet wurden:

Wenn jemand, im wilden Punk-Rock-Style, eine Gitarre im Gitarrenraum zerstört, muss er dafür bezahlen?

Vinnie Fiorello: Die Antwort darauf ist sehr einfach: Zerstört bitte keine Gitarren. Obwohl der Geist des Punk in vielen Dingen in der 1422 Western Avenue existiert, sind wir als Hüter von Erinnerungen in Gitarrenform und auch Hüter von Artefakten, die den Gästen des Museums von den Besitzern überlassen wurden, um sie in die Hand zu nehmen und zu spielen. Natürlich können wir Gitarren, die versehentlich herunterfallen können, auch problemlos repariert werden. Das absichtliche Zerstören von unseren Gegenständen soll bitte vermieden werden. 😉

Wie schafft ihr es, den Geist des Punk-Rock jüngeren Besuchern zu vermittelt?

Vinnie Fiorello: Derzeit haben wir eine temporäre Ausstellung von Angela Boatwright, die tief in die Punk-Szene der Hinterhöfe von East LA eintaucht. Durch die Nutzung temporärer Ausstellungsräume können wir uns wirklich intensiv mit den Ecken der Punk-Szene beschäftigen, die mehr Aufmerksamkeit verdienen. Wir haben 12.000 Quadratmeter Punk-Kultur und ihre Geschichte, aber die Möglichkeit, tiefer einzutauchen – hier informieren wir auch über Mikro-Szenen, und das ist etwas Schönes. Ebenso planen wir in Zukunft Programme mit dem Punk-Rock-Buchclub in Zusammenarbeit mit der Kreisbibliothek.

Was ist die Herausforderung bei der Präsentation der vielen unterschiedlichen Ausprägungen und Perspektiven innerhalb der Punk-Rock-Gemeinschaft?

Vinnie Fiorello: Es gibt immer Herausforderungen, jede Szene und jeden Aspekt aus 50 Jahrzehnten Punk zu erfassen. An einigen Orten konnten wir keine Artefakte sichern, und an anderen Orten benötigen wir immer noch Beiträge von Menschen. Das Sammeln, Katalogisieren und Archivieren ist eine gewaltige Aufgabe, aber das Museum ist ein lebendiges Museum und wächst und erweitert sich wöchentlich.

Wir denken darüber nach und haben viele Gespräche geführt, um sicherzustellen, dass wir das breite Spektrum der Punk-Rocker zeigen können. Persönlich möchte ich, dass alle Besucher*innen etwas finden, mit dem sie sich identifizieren können.

Wie wichtig ist es für euch, dass das Museum neben bekannteren Bands und Künstlern wie den Sex Pistols oder den Ramones auch Artefakte und Memorabilien von weniger bekannten Punk-Bands und -Künstlern präsentiert?

Vinnie Fiorello: Nur weil Bands keinen großen oder moderaten Erfolg hatten, bedeutet das nicht, dass sie für die Punk-Szene nicht wichtig sind. Große Bands und berühmte Namen sind großartig, um diese großen Momente des Punk zu präsentieren, aber kleinere Bands haben die Szenen am Laufen gehalten und waren der Kitt, der an bestimmten Orten für Beständigkeit gesorgt hat.

Mehr erfahren auf www.thepunkrockmuseum.com

Das Interview mit Vinnie Fiorello und Lisa Brownlee führte Marcus Liprecht im Mai 2023. Übersetzt aus dem Englischen.

Über die Gesprächsteilnehmer:

Vincent „Vinnie“ Fiorello ist ein US-amerikanischer Rockmusiker. Er war 1992 Mitbegründer der Ska-Punk-Band Less Than Jake und war bis 2018 Schlagzeuger und Texter der Band.

Lisa Brownlee arbeitet seit über 30 Jahre in der Live-Musikbranche. Ihre Hingabe und ihr Talent haben maßgeblich zum Erfolg und zur Entwicklung der Live-Musikindustrie beigetragen.

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