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Die Musik lässt Sie nicht mehr los, sie ist in Ihren Ohren, lässt Sie vibrieren, Sie wissen, das ist der Song, den Sie vor die Kamera bringen wollen. 

Sie sind also bereit, ein Tanzvideo zu choreografieren, möchten jetzt ein Tanzstudio mieten und mit den Proben loslegen. Aber wie kommt man eigentlich zu einer gelungenen Darbietung für ein Video?

1 Lassen Sie sich inspirieren

Lassen Sie sich inspirieren von Kunst allgemein. Gehen Sie in Kunstausstellungen, Bildgalerien, schauen Sie sich Filme mit schönem Bühnenbild an, prägen Sie sich den Einsatz von Farben, Formen, Raum und Licht ein und überlegen Sie, wie Sie das für sich interpretieren können.

Halten Sie bewusst Ausschau nach Kunst in all ihren Formen: Bücher, Bilder, Musik, Fotos, Geschichten, Mode, Schmuck, Kunsteislauf, Galerien, Graffiti…. Und sehr bald werden Sie ganz unbewusst die Elemente aufnehmen, die in Ihnen nachklingen. Und plötzlich vor einer Statue im Park stehen bleiben, die bisher unsichtbar für Sie war.

Sehen Sie sich die Pros an, auch Tänzer aus den 50- und 60er Jahren an, das bringt Ihre Fantasie in Schwung.

Wählen Sie einen Tanzstil und zögern Sie nicht auch klassische Elemente aus dem Ballett oder Salontanz zu übernehmen.

2 Song in- und auswendig kennen

Wenn Sie wissen, welchen Song Sie choreographieren wollen, ist der schwerste Schritt schon erledigt. Der Song muss Sie berühren und alle Ihre Sinne wecken. 

Studieren Sie den Text, überlegen Sie welche Botschaft genau er überbringen will. Hören Sie den Song noch und noch. Lauschen Sie auf einzelne Instrumente, die plötzlich hervorstechen wie z.B. Cymbals. Schreiben Sie sich in ein paar Stichworten auf, welche Musikteile Sie unterstreichen und welche Emotionen Sie ausdrücken möchten.

Überlegen Sie sich die „Pfade“ für die Bewegung, die Sie einschlagen wollen – möchten Sie eine bestimmte Textstelle treffen? Oder diesen tollen Kontrabass? Visualisieren Sie die Ideen beim Zuhören.

Sie müssen sich keine konkreten Bewegungen ausdenken, aber Sie sollten wissen, wie Sie sich bewegen wollen. Und wenn Sie Ihre Musik schneiden müssen, tun Sie das zuerst.

3 Hauptelemente

Tanzen Sie drauf los – freestyle. Lassen Sie Ihren Körper sich ausdrücken. Das erste Mal werden Sie sich auch nicht an die ganze Sequenz erinnern. Es geht einfach mal drum, zu verstehen, welchen Weg Sie einschlagen wollen.

Auch ein geübter Choreograph kommt nicht mit einem pfannenfertigen Konzept und fixfertigen Bewegungsabläufen ins Studio. Es ist zuerst vielleicht nur eine vage Vorstellung, eine Stimmung, eine Idee oder ein Bild, auf dem Sie nach und nach aufbauen werden.

Beginnen Sie nicht am Anfang. Planen Sie zuerst die Hauptelemente der Choreographie. Die Stellen, zu denen Sie sofort eine Idee haben. Vielleicht ein Höhepunkt, eine Bedeutung im Text, ein bestimmtes Instrument. 

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4 Teilstücke zusammensetzen 

Arbeiten Sie die kleinen Schritte rundherum erst anschließend aus. Schaffen Sie Verbindungen zwischen den Hauptelementen. Achten Sie darauf, dass auch diese Zwischenteile mit Liebe erdacht und ausgeführt werden. Füllen Sie diese ruhigeren Momente mit Präsenz, bevor Sie zu einer kraftvollen Combo übergehen. Manchmal sind es gerade die langsamen Momente, die am stärksten in Erinnerung bleiben.

Nehmen Sie sich mit dem Handy auf und betrachten sich mit einem kritischen Auge. Es geht nun darum, die richtigen „Einstellungen“ zu finden, um bestimmte Bilder, die Sie mit Ihrem Körper machen, zu perfektionieren, die Wege zwischen den Punkten zu betrachten oder schnelle Kombinationen zu üben.

Gehen Sie an die Feinarbeit und denken Sie daran: Wenn Sie einen Tanz choreografieren, führen Sie die Bewegungen voll aus. Wenn Sie zum Beispiel ein Plié machen wollen, beugen Sie die Knie richtig. Lassen Sie die Körperrollen durch Ihren ganzen Körper gehen. Wenn Sie Bodenarbeit machen – gehen Sie auf den Boden!

5 Nachkorrektur

Lassen sie einen Tag oder mehr verstreichen und kommen zur Nachkorrektur. Wahrscheinlich gibt es in Ihrem Stück Momente, die sich perfekt anfühlen. Ändern Sie diese nicht. Aber das Stück als Ganzes ist wahrscheinlich noch ein bisschen unfertig, vor allem, wenn Sie zum ersten Mal choreografieren. Lassen Sie sich davon nicht entmutigen, das ist normal. Gehen Sie zurück zu den Notizen, die Sie sich anfangs gemacht haben: drückt die Choreographie das aus, was Sie mitteilen wollten?

Probieren Sie Variationen von Bewegungen aus, streichen Sie Abschnitte, ändern Sie die Richtung oder fügen Sie Bodenarbeit hinzu – was immer Sie für notwendig halten, um dem Stück das richtige Feeling zu geben, Spannung und Kontraste.

Jede kreative Arbeit fängt mit einem Entwurf an und wird kontinuierlich weiterentwickelt, sei sie von einem Architekten, einem Maler, Schriftsteller oder Choreographen. Es ist nicht immer einfach abzuschließen. Schieben Sie den Moment nicht zu weit hinaus, legen Sie Perfektionismus ab, er ist nicht immer guter Berater und könnte Sie von der Umsetzung Ihres schönen Projektes abhalten. Nehmen Sie sich ein Herz und sagen sich „Das ist es, das teile ich mit der Welt!“.

6 Probe und Aufnahme

Es ist soweit, die Choreographie, ihre Bewegungen und ihr Ablauf sind erstellt. Sie benötigen nun einen geeigneten Platz, um sie mit der Gruppe zu üben und schließlich auch aufzunehmen. 

Eine professionelle Umgebung kann sehr hilfreich sein, um die Choreographie aufs nächste Level zu bringen. Ein Tanzstudio bietet einen Schwingboden, der speziell für Tänzer geeignet ist, da er unter Belastung nachgibt. Sie finden auch eine Ballettstange, eine Spiegelwand und ein Soundsystem, das Sie in den Song und seine Welt eintauchen lässt. Sie können sich ganz ungestört der Choreographie widmen, diese auch noch ausarbeiten und mit dem Team teilen.

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