Nach über 10 Jahren ist es endlich soweit! Die Punkrocker Stukki, Oli und Philipp sind als Band AOP zurück auf der Bildfläche und wollen mit 15 neue Songs, die sowohl alte als auch neue Fans begeistern! Neben klassischen Punk-Nummern enthält das Album „Von wegen Punkrock“ auch Songs, mit denen die Punkrock-Polizei sicherlich nicht einverstanden ist. AOP stehen für eine klare Kante gegen Rassismus und Populismus, sprechen grundsätzliche gesellschaftliche Probleme an, sind aber auch weiterhin für jede gute Party zu haben!

Oli sprach mit Pressure Magazine über das Band-Comeback und gibt einen Ausblick auf das Album und kommende Konzerte.

Zunächst einmal ist es schön, dass wir euch im Deutschpunk-Getümmel zurück haben.

AOP: Besten Dank! Wir sind froh, wieder am Start zu sein!

Nach über 10 Jahren ist es endlich am 18. Juni endlich soweit! Das neue AOP Album erscheint. Doch zunächst einmal die Frage an euch, wie fühlt sich das für euch an und wie zufrieden seid ihr mit dem Ergebnis?

AOP: Wir können es kaum erwarten, bis die Leute da draußen endlich die neuen Songs hören können! Die letzten Wochen und Monate haben wir im Proberaum oder im Studio verbracht. Und wenn wir da draußen waren, dann ging es vor den Rechner oder ans Handy, um die neue Platte zu promoten. Wir glauben, dass sich die Arbeit gelohnt hat und sind gespannt, wie die Platte ankommen wird.

Was war überhaupt der Grund für die lange Auszeit?

AOP: Im Jahr 2013 war bei uns einfach die Luft raus. Das Musikbusiness ist nicht immer nur spaßig und wenn der finanzielle Druck sowie der ganze administrative Bereich zu viel Raum einnehmen, dann ist das nicht gut. Das war bei uns damals der Fall. Wir brauchten eine Pause!

In 10 Jahren ist mitunter viel geschehen, Smartphones, Streaming, Social Media und Online-Konzerte. Die einzige Konstante im Amt ist derzeit noch Kanzlerin. Was waren für euch die bedeutendsten Veränderungen der letzten 10 Jahre?

AOP: Du sprichst das Thema Social Media an. Für uns als Band ist das natürlich Fluch und Segen zugleich. Man hat die Möglichkeit, mit wenig Klicks viele Menschen zu erreichen. Auf der anderen Seite fressen Instagram, Facebook und co. natürlich unglaublich Zeit. Letztlich bringt uns das aber mehr Vorteile! Eine weitere weitreichende Veränderung ist das Streaming! Die Topseller-Bands kotzen da natürlich im Strahl, für uns als Band, die nicht zehn- oder hunderttausend Platten verkauft, sind Spotify und co. ein Segen! Unsere Musik ist für jeden Menschen da draußen verfügbar. Mit den Einnahmen können wir zumindest unseren Proberaum bezahlen. Das ist doch schonmal was!

Ward ihr der Musik und euren Instrumenten weiterhin verbunden oder musstet ihr das gemeinsame Musizieren, in etwa wie nach einem Beinbruch, erst wieder neu angehen und erlernen?

AOP: Philipp und ich haben den ein oder anderen kleinen Gig auf privaten Feiern im Freundeskreis gespielt. Das waren aber eher Cover-Geschichten von Abba bis Zappa… Als wir dann mit Stukki als neuem Drummer das erste Mal wieder im Proberaum standen, war das schon so, dass wir erstmal wieder reinkommen mussten. Das war aber jetzt bei den Proben zum Livestream-Konzert auch so, weil wir tatsächlich durch die Studioarbeit längere Zeit nicht mehr bewusst geprobt hatten.

Im „Beipackzettel“ eures neuen Album heißt es „Neben klassischen Punk-Nummern enthält das Album auch Songs, mit denen die Punkrock-Polizei sicherlich nicht einverstanden ist.“ – Wie Tolerant ist die Punkrock-Szene eigentlich aus eurer Sicht heutzutage?

AOP: Die Punkrock-Polizei sind wir ja selbst – zumindest in unserem eigenen Podcast… Aber im Ernst: Wir hatten mit AOP schon immer das Problem, dass wir vielen in der Punkszene nicht real genug waren oder zu soft oder nicht politisch genug. Ich finde es immer schade, wenn man sich innerhalb einer Szene selbst angeht und sich dann verschiedene Gruppen bilden, die aufeinander losgehen. Das muss doch nicht sein und das fanden wir auch schon immer irgendwie total unnötig! Generell sollte es glaube ich in der Musik wie auch in der Gesellschaft mehr Toleranz geben.

Mit dem modernen Einfamilienhaus mit akkurat angelegten Vorgarten auf dem Album-Cover spielt ihr bewusst mit Frage: „Was darf Punkrock“. Wo fängt Punk bei euch an und wo hört er auf?

AOP: Da müssen wir Die Ärzte zitieren, die ja auf ihrem neuen Album „Hell“ die Textzeile „Alles ist Punk“ gesungen haben. Wir spielen natürlich mit dem Albumtitel genau mit dieser Frage und sind gespannt, wo die Platte mit diesem Titel und diesem Cover überall aneckt. Generell haben wir nichts gegen Vorgärten!

Im Song „Bei Hitlers brennt noch licht“ spielt ihr auf den aufkeimenden und in vielen Teilen Deutschlands längst offen gelebten Nationalismus an, der während der Pandemie immer lauter geworden ist. Was hat euch dazu bewogen den Song zu schreiben und wie empfindet ihr die aktuelle Entwicklung?

AOP: Der Text zu diesem Song stammt im Original von Simon Pearce, Schauspieler und Comedian, der vor ein paar Jahren das gleichnamige Gedicht verfasst hat. Ich kannte das schon länger und bin beim Songwriting für die Platte wieder darauf gestoßen. Nachts im Suff ist mir auf dem Heimweg die Melodie zum Song eingefallen. Das hat irgendwie gepasst, wir haben den Song im Proberaum zusammengeflickt, aufgenommen und daraufhin Simon gefragt, ob er Bock auf die Nummer hätte. Glücklicherweise haben wir sein „Go“ bekommen. Er findet den Song cool und so ist das eine runde Sache geworden. 

Generell ist es unglaublich wichtig, gegen Rassismus und Fremdenhass in jeglicher Form aufzustehen und so kann es nicht genügend Songs zu diesem Thema geben!

Dass man in manchen Bundesländern mittlerweile von einem Erfolg spricht, wenn die AfD nicht stärkste Partei wird, ist ein völlig falsches Signal. Deswegen war es für uns klar, dass wir auf dem neuen Album klar Stellung beziehen wollen!

AOP Interview (Juni 2021)

Wie seid ihr mit dem Songwriting generell vorgegangen? Sind die Songs über einen längeren Zeitraum entstanden oder für das neue Album produziert worden?

AOP: Die Songs sind bis auf wenige Ausnahmen alle im Herbst 2019 entstanden. Wir waren dann bis zum Beginn der Pandemie im Proberaum und anschließend ab Sommer 2020 im Studio. Ein Konzept gibt es vor dem Songwriting eigentlich nie. Durch die lange Zeit, in der wir keine neuen Songs geschrieben haben, hatte sich einiges aufgestaut und so konnten wir tatsächlich zum ersten Mal in unserer Karriere auch Songs aussortieren. So Sind dann 15 Songs auf dem Album plus 3 B-Seiten entstanden. 

Derzeit stehen Termine für Sitzplatz-Konzerte und Konzerte im Wohnzimmer an. Gibt es derzeit schon Pläne für eine Live Tournee?

AOP: Das leidige Thema Booking in der Pandemie. Wir sind auf jeden Fall in der Planung für ein weiteres AOP-Festival – das AOP Heimspiel! Auch sind natürlich – sobald es wieder ohne Abstand und mit viel Körperflüssigkeiten möglich sein wird – wieder Shows geplant. Das gestaltet sich aber durch den vollen Kalender der Klubs und Festivals, die ja seit 2020 am Verschieben sind, nicht ganz so einfach! Aber ihr könnt euch sicher sein, dass wir in naher Zukunft wieder Konzerte spielen werden!

Von wegen Punkrock – Das neue AOP-Album kommt am 18.06.2021

JETZT DAS ALBUM BESTELLEN

Release-Live-Stream am 18. Juni: Zum Livekonzert hat’s (noch) nicht gereicht

Leider ist es uns aufgrund der Corona-Verordnungen noch nicht möglich, ein richtiges Konzert zu spielen. Aus diesem Grund machen wir unseren hoffentlich letzten erzwungenen Live-Stream. Aus unserem neuen Proberaum. Konzert mit alten und neuen Songs. Und Gesprächen. Und Fragerunde.

18.06.2021 – 20:15 Uhr

Bei YouTube gibt es den Stream schon. Dort einfach auf eine Erinnerung einrichten und uns folgen. Bei Twitch kannst du uns folgen, dann bekommst du eine Erinnerung, wenn wir live gehen. Und bei Facebook das gleiche. Alle Links findet ihr nachfolgend:

Live-Stream bei YouTube
Auf Twitch folgen
Bei Facebook folgen

Mehr über die Band AOP auf www.aop.band

AOP Band Interview mit Marcus im Juni 2021