NOFX Half Album (Cover Artwork)
NOFX Half Album (Cover Artwork)

NOFX, insbesondere Fat Mike, waren in den letzten Jahren äußerst produktiv: Im Jahr 2021 veröffentlichten sie Single Album, gefolgt von Double Album im Jahr 2022. Am 19. April erschien nun Half Album. Diese kreative Flut wirft Fragen auf, aber konzentrieren wir uns auf das neueste Werk der Band.

Ehrlich gesagt, handelt es sich nicht um ein Album, sondern eher um eine EP mit fünf Songs, die insgesamt 14 Minuten und 43 Sekunden dauern.

Das Album beginnt mit dem Song „Fake-A-Wish Foundation„, einer Ballade. Es ist eine Art Weiterführung des NOFX-Song „My Bro Cancervive Cancer“, dass wir auf Single Album finden. Diese Nummer dreht sich um einen Typen namens Brett, der vorgibt, Gehirnkrebs zu haben, um mit Bands abzuhängen und kostenloses Merch zu ergattern. Diese Thematik wirft natürlich einige interessante Fragen auf: Ist es wirklich würdig, einen Song darüber zu schreiben? Und diese Idee dann weiterzuführen? Aber hey, für NOFX ist wohl alles fair game. Lassen wir das einfach mal so stehen und gehen wir weiter.

Der zweite Track ist „I’m a Rat„. Typisch NoFX: punkig, mit Gitarre und Schlagzeug. Der Song hat definitiv seinen Reiz und zeigt, warum die Band auch nach vier Jahrzehnten immer noch zu den bekanntesten Punkbands gehört.

Mit „The Queen Is Dead“ erreiche ich Track 3 des halben Albums. Es bleibt weiterhin punkig, was ich von NOFX erwarte. Sie enttäuschen mich in dieser Hinsicht nicht. Das Songwriting verdient ebenfalls Lob und ja, es ist Punk: schnell, anklagend, wütend und manchmal auch deprimiert.

Track 4 ist „The Humblest Man In The World“ und meiner Meinung nach der beste Song des „Pseudoalbums“. Er bleibt im Ohr, die Gitarre und die Breaks sind passend und das Schlagzeug ist schnell. Eigentlich alles, was man sich von NOFX wünscht. Und doch gibt es noch Raum für Verbesserungen. Dennoch ist dies für mich der Song, bei dem ich voll dabei bin.

Als letzter Track auf dem Album – und ja, ich nenne es bewusst Album, um der Band gebührend zu ehren, auch wenn wir alle wissen, dass es kein Album ist – ist „The Last Drag“. Mit über sechs Minuten Länge ist es ein langer Song, der melancholisch beginnt und dann schneller wird, aber grundsätzlich eher ruhig und melancholisch bleibt. Die Streichinstrumente im Hintergrund verleihen ihm eine traurige Atmosphäre und selbst die schnelleren Passagen dazwischen können das nicht ändern.

Fazit:
Nun, das halbe Album präsentiert sicherlich einige Höhepunkte und vermittelt grundsätzlich den unverkennbaren Sound von NOFX. Man hört definitiv, dass es sich um die Band handelt. Doch irgendwie hatte ich mehr erwartet – oder vielleicht auch nicht? Immerhin ist es nur ein halbes Album und da sollten die Erwartungen vielleicht automatisch niedriger sein. Es ist auch wichtig anzumerken, dass die Band älter wird. Ja, auch Punkmusiker altern, aber das bedeutet nicht unbedingt, dass sie sich auch musikalisch weiterentwickeln oder verbessern. Ganz offensichtlich.

Man kann die EP sicherlich anhören, besonders wenn man ein leidenschaftlicher Fan von NOFX ist. Doch für diejenigen, die sich nicht als eingefleischte Fans sehen, könnte das halbe Album möglicherweise etwas enttäuschend sein. Es lässt Raum für Hoffnung, dass die andere Hälfte von „Half Album“ mehr überzeugen wird. Wir sollten also weiterhin optimistisch bleiben und darauf hoffen, dass NOFX in Zukunft noch mit weiteren großartigen Veröffentlichungen überraschen wird.

Album Review von Mia Lada-Klein

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