Donnerstag, März 28, 2024

Echo And The Bunnymen – Dancing Horses

Label: Snapper
Veröffentlichung: 08.06.2007

„Es gibt Namen, bei deren Hören man ganz flott mit Begriffen wie „Kult“ und „Legende“ jongliert. Und es gibt Bands, die solch Superlative sogar verdient haben.“

Soweit die Aussage im Promotext – auf Echo And The Bunnymen trifft das tatsächlich zu. 1978 nehmen Ian McCulloch und Will Sergeant erste Demos zusammen auf und fangen danach auch sofort an, in kleinen Liverpooler Clubs zu spielen. Basser Les Pattinson und Drummer Pete de Freitas stoßen bald hinzu. Schon mit dem Debutalbum „Crocodiles“ landen die Bunnymen 1980 in den Top 20 der UK-Charts, der Nachfolger „Heaven Up Here“ gelangt gar in die Top 10. Das erfolgreichste Album wird jedoch „Porcupine“, das auf dem zweiten Platz landet. Mit dem Nachfolger „Ocean Rain“ gehts auch in den USA steil Berg auf. Doch der Erfolg hält nicht lange an, 1988 steigt McCulloch aus, um eine Solokarriere zu starten, die Band macht ohne ihn weiter.

Der große Run bleibt aber aus, die Band ist praktisch aufgelöst. Erst 1997 kommen sie alle, auch McCulloch, zusammen, es folgen weitere vier Alben, die aber deutlich weniger erfolgreich sind, als die Platten der 80er Jahre. Markenzeichen der Herren aus England sind komplizierte Texte über das Dunkle in dieser Welt und düster-psychodelische Musik. Damit erfinden sie zwar keinen Musikstil neu, prägen New Wave aber maßgeblich und treffen den Nerv der Zeit. Es ist also kein Wunder, dass die meisten Stücke der Live-DVD „Dancing Horses“ aus der Zeit dieser glorreichen ersten vier Alben stammen. Echo And The Bunnymen, die inzwischen nur noch aus McCulloch und Sergeant bestehen und sich für ihre Gigs Gastmusiker einladen, zehren noch heute von diesem Material.

 

Die DVD wurde auf einem Konzert der Tour im November 2005 aufgenommen und entspricht feinster Bunnymen-Qualität.

 

Das Konzert ist dunkel und düster, McCulloch steht lässig mit Kippe in der Hand am Mikro und säuselt, singt und krächzt seine Texte. Sergeant versteht sich bestens im Spielen seiner Gitarre… es jagt einem Schauer den Rücken herunter. Als großartig würde ich die Band nicht unbedingt bezeichnen, dafür verfallen sie zu oft in diesen Gitarrenrock der 80er Jahre, der mehr seicht als leicht rüberkommt. Dass aber an den Herren auch der Zahn der Zeit nagt, erkennt man spätestens, wenn man das Bonusmaterial anschaut. Das Interview mit McCulloch und Sergeant, das fast 50 Minuten läuft, wurde im Backstage-Bereich aufgenommen, was leider die Tonqualität leiden lässt. Man hört im Hintergrund eine Band proben und McCulloch neigt dazu, sein Mikro immer wieder zu verdecken. Nun gut, dafür können die Musiker ja nichts. Sie können aber schon was für das ewige Nuscheln. Blöd ist außerdem, dass die beiden aus Liverpool stammen und einen unverständlichen Slang drauf haben, es aber keinen Untertitel gibt. Dafür entschädigen jedoch die soliden, wenn auch unspektakulär gefilmten Bilder des Konzertes. Die Bunnymen spielen alle Hits, die sie hatten, in gewohnter Manier. Das ist nicht so wirklich herausragend und einfangend, wie wenn man live dabei ist, aber man kann einen guten Eindruck gewinnen.

Die Extras fallen dagegen zu mau aus. Ist man nicht unbedingt ein eingefleischter Fan, muss man die DVD nicht haben. Wenn doch: ab ins Schwelgen besserer Zeiten!

Wertung: 0=3 Sterne

Pressure Magazine
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