Eines muss man dem US-amerikanischen Unternehmen Sonos lassen, es ist wie aus dem Nichts gekommen und hat der Hifi & Audio-Branche mit einer echten Innovation einen starken Wettbewerb beschert. Im stationären Handel verzeichnet die 2002 im kalifornischen Santa Barbara gegründete Marke inzwischen prominente Aktionsflächen als längst bekannte Größen, wie Bose, Denon oder Bang & Olufsen. Was dafür spricht, dass der Musikstreaming-Pionier Sonos das Gebiet der Musiktechnik revolutioniert und somit den Puls der digitalen Zeit getroffen hat.
Es ist vor allem die Einfachheit und die Platzersparnis, die den Erfolg des Sonos Music-Systems ausmacht, da die Komponente, abgesehen von einem Stromkabel, ganz ohne Verbindungskabel in den heimischen vier Wänden auskommen. Vor allem in größeren Räumen vermeidet man hier nicht nur den Kabelsalat, sondern hat erstmalig die Möglichkeit, dank des intelligenten Multi-Room Musiksystems und einer kabellosen Netzwerkverbindung gleich mehrere Räume zu Hause mit beliebig vielen zusätzlichen Boxen-Systemen auszustatten, um diese individuell mit Musik anzusteuern.
Auch die Flexibilität mit einem Einsteigergerät, wie dem PLAY:1 ab 199,- EURO, als kompakte Musikquelle in der Küche oder im Bad loslegen zu können, sprechen für das innovative Soundkonzept und lassen das identische Modul beim Zukauf weiterer Komponente schon in ein komplettes Heimkino-System verwandeln.
Das Pressure Magazine hat das Sonos Heimkino-System in Verbindung mit einem Smart-TV der neusten Generation in einem 40qm großen Wohnzimmer mit offener Küche getestet. Unsere Schwerpunkte legten wir hierbei sowohl auf den Aufbau, die Einrichtung und das Set-Up sowie auf das Klangerlebnis bei Filmen und Musik. Unser Fazit liest sich wie folgt:
Das getestete Sonos Surround-System umfasste vier flexible Komponente, die vom Hersteller für den Gebrauch für „Heimkino“ beworben werden, jedoch vollkommen unabhängig voneinander a la Baukastenprinzip erworben werden können –PLAYBAR, SUB und einem Paar hinterer Lautsprecher mit der Bezeichnung PLAY:1.
Diese Konstellation schafft die Grundlagen für einen beeindruckenden 5.1-Sound, so der Hersteller. Die Sonos Komponente verbinden sich drahtlos mit dem heimischen W-Lan.
Sollte das Heimnetzwerk extrem schwach sein, was vor allem bei modernen Neubauten mit einer Fußbodenheizung häufig vorkommt, kann ebenso das von Sonos angebotene BRIDGE-Modul eingebunden werden, um eine extrem stabile und latenzfreie Soundübertragung zu gewährleisten.
Die Einrichtung unseres Sonos Heimkino-Systems
Zugegeben, das System ist kein Leichtgewicht, da die PLAYBAR mit 5,4kg und der SUB mit 16kg daherkommt. Lediglich die beiden hinteren PLAY:1 Lautsprecher lassen sich mit 1,85kg entspannt und platzsparend im Raum positionieren. Allerdings legt man sich in der Regel nur einmal fest.
SUB: Der Bass-Klang ist räumlich nicht ortenbar, daher kann das Bass-Modul einfach hinter der Couch versteckt werden, obwohl sich der Hersteller in puncto Design eine wirklich ansprechende Optik hat einfallen lassen. Designliebhaber erhalten ein schlankes Design und ein Korpus in schwarzem Hochglanzlack mit silbernem Kontrastleisten im Mittelteil für den nötigen Wow-Effekt. Ein nicht zu vernachlässigender Vorteil ist die Flexibilität, da sich das Modul sowohl Hochkant, als auch flach auf den Boden platzieren lässt und keinerlei Einbußen im Klang verzeichnet.
PLAYBAR: Ist ganz klar Geschmackssache und eine Frage der Positionierung im Gesamtkontext des Fernsehers. Hierbei kann der „Donnerbalken“ entweder vor, ober- oder unterhalb des Fernsehers platziert werden oder gar horizontal an einer Wand montiert werden.
PLAY:1: Die beiden digitalen Lautsprecher, dienen der klanglichen Unterstützung und werden gegenüber der PLAYBAR auf der linken und rechten Seite im Raum platziert, um das Surround-Gefühl zu gewährleisten. Mit einer Höhe von knapp 16cm fügen sich die kleinen Boxen problemlos in jede Wohnlandschaft, ohne im Weg zu stehen.
Der unschlagbare Vorteil ist die kabellose Verbindung zu PLAYBAR und SUB, da beide Lautsprecher jeweils nur mit jeweils einem Stromkabel ausgestattet sind und der Rest „Wireless“ erfolgt – Kabelsalat adé!
Sonos-App: Die Einrichtung des Systems und die anschließende Steuerung der Musikinhalte und Streaming Dienste erfolgt über die „App“ des persönlichen Smartphones, eines Tablets oder Computers bzw. Macs. Diese App kann bequem über die Webseite bzw. den gängigen App-Stores für iOS und Android kostenlos heruntergeladen und in Betrieb genommen werden.
Gesagt, getan: Nach erwartungsvollem Unboxing, hergestellter Stromversorgung und Aktivierung, wurden alle Sonos-Elemente binnen weniger Minuten mit der „Sonos App“ erkannt und erfolgreich eingerichtet. Trotz anfänglicher Skepsis waren wir vom reibungslosen Set-Up unseres ersten Sonos-Systems sehr positiv überrascht und von den ersten Klängen schwer beeindruckt!
So klingt Heimkino und Musik-Streaming anno 2014
Die Zukunft ist jetzt – sprechen wir hier wirklich von einem System, dass soeben ein hochwertiges Bose Lifestyle-Soundsystem abgelöst und somit mehr als 15 Meter Kabel aus unserem Wohnzimmer verbannt hat? Ja, tun wir!
Der Mitteltöner und Hochtöner des PLAY:1 macht einen sehr gut aufeinander abgestimmten Eindruck und liefert einen satten, kraftvollen Klang mit kristallklaren Höhen und tiefen. Der SUB-Sound rollt ordentlich, ohne sich zu überschlagen.
Mit der Aktivierung des Fernsehers ist das Sonos-System jederzeit auf Anhieb präsent und ersetzt den Tonausgang des TV-Gerätes mit einer deutlichen Aufwertung des Raumklangs.
Bei Filmen und Gaming-Sessions überzeugt das System mit lupenreinem Surround-Sound und hebt spezielle Hintergrundgeräusche und Soundeffekte eindrucksvoll hervor. Insbesondere bei effektgeladenen Filmen oder actionreicher Konsolenspiele machen Story oder Gameplay gleich doppelt Spaß und eindrucksvolle Stimmung.
Nur wer genauer hinhört und den direkten Vergleich zu hochpreisigen Herstellern anstellt, wird feststellen, dass der Klang der Sonos Geräte neben beispielsweise einem Bose Lifestyle-System (ab 2.700 Euro) insgesamt etwas zurückhaltend und komprimiert klingt. Wohlgemerkt ist diese Feststellung immer von den individuellen Ansprüchen des Käufers im Gesamtkontext zu betrachten und ist schließlich auch ein nicht zu unterschätzender Preisunterschied.
Zuhause ist die weite Welt der Musik
Als Musikmagazin wollen wir dem abspielen und streamen von Musik eine intensivere Beachtung beimessen. Daher haben wir das System nach unseren Bedürfnissen konfiguriert und mit unterschiedlichen Musikstreaming-Diensten und Webradios verbunden.
Die Sonos App bietet Zugriff auf die eigenen Musikbibliothek (z.B. iTunes), die vom mobilen Smartphone oder dem heimischen PC aus angesteuert werden können, aber vielmehr auch kostenlosen Zugriff auf Millionen Songs unterschiedlicher Internetradios, Cloud- und Streaming-Dienste aus aller Welt. Zu den bekanntesten unterstützen Dienste zählen u.a. Spotify, Napster, Symfy oder Deezer.
Somit besteht die Möglichkeit aus über 100.000 vorkonfigurierten Gratis-Internetradio-Sendern, Podcasts und Streaming-Diensten die persönliche Lieblingsmusik frei zu wählen. Die wahre Stärke entfaltet sich hierbei ganz klar zur musikalischen Untermalung von gemütlichen Abenden mit Freunden oder geselligen Runden bei denen man sich zwar auf das Musikgenre aber weniger um die Songauswahl kümmern möchte. Ebenso lassen sich die Lautsprecher auch problemlos zum Grillnachmittag auf dem Balkon oder im Garten nutzen.
Webradio-Tipp der Redaktion: Als unschlagbare Anspieltipps der Redaktion zählen hier „Bandit Classics“ ein Classic-Rock-Radio aus Schweden, „Surf and Rock FM“ mit angesagten Bands aus Alternative Rock und Grunge aus Buenos Aires oder das „Nu Boogie Radio“ für stimmungsvolle Klänge aus Russland.
Bis zum 31. Dezember: Ein Jahr Deezer Premium+ gratis zu jedem Sonos-Player
Gerade für Streamingeinsteiger ist die Kombination eines Sonos-Gerätes, mit Deezer Premium+ ideal. Ab sofort gibt es bis zum 31. Dezember 2014 zu jedem Sonos-Player ein zwölfmonatiges Deezer Premium+ Abonnement gratis dazu. Der reguläre Preis für den Musikdienst liegt bei 9,99 Euro pro Monat. Das Angebot gilt in Kombination mit jedem PLAY:1, PLAY:3, PLAY:5 sowie der PLAYBAR, dem CONNECT oder dem CONNECT:AMP. Pro Haushalt lässt sich ein Code einlösen.
Mit Deezer Premium+ kann man sofort durchstarten: 35 Millionen Titel auf Abruf, benutzerdefinierte Radiosender basierend auf den individuellen Lieblingsinterpreten und noch mehr Musik mit persönlich abgestimmten Sendern, dem Themenradio und den Deezer Top-Sendern. Mehr Infos gibt es unter sonos.com/deezer
Auch CD-Player und Plattenspieler dürfen mitspielen
Auch auf die Songs unserer Lieblings-CD oder Vinyl-Scheiben brauchen wir nicht zu verzichten, denn optional bietet der Hersteller das zusätzliche Modul SONOS Connect an, um eine bestehende Stereoanlage in das Multi-Room-System zu integrieren. Anhand der hier zugängigen Audioeingänge (standardmäßiges Cinch-Kabel) können externe Quellen wie einen CD-Player über das Sonos-System abgespielt werden. Etwas weiter gedacht, können sogar vorhandene Boxen zu denen lediglich ein Verstärker fehlt, mittels Connect:Amp angesteuert werden. (Anm.: Diese Module wurden nicht von uns getestet!)
Das Pressure Fazit:
Alles in allem halten wir fest, dass das Sonos-Konzept auf ganzer Linie aufgeht. Das Multi-Room-System überzeugt und macht ganz einfach Spaß. Grundvoraussetzung dafür sind jedoch die Affinität zu neuer Technik und Offenheit für innovative Internetdienste, die den Umfang des Sound-Systems erst in vollem Umfang zur Geltung kommen lassen.
Musikverliebte die schon beim morgendlichen Kaffee beschwingt in den Tag starten wollen, im Büro gediegen die Lieblingsmusik streamen oder sich am Abend eine Play:1 Box mal eben von der Küche ins Bad stellen, um in der Badewanne zu chillen, ist das System super durchdacht und perfekt geeignet.
Hifi-Liebhaber, die ein solides Sound-System als „Allzweck-Waffe“ für den heimischen Gebrauch suchen und zudem die Flexibilität schätzen und auch in Zukunft individuell am Puls der digitalen Zeit beliebig nachrüsten wollen, werden mit der Sonos-Produktwelt voll auf ihre Kosten kommen.
Musiksammler, die weder auf die Abspielmedien ihrer CD oder Schallplattensammlung verzichten möchten, finden ebenso einen problemlosen Einstieg in das Sonos Universum zur Komplettierung ihrer Ansprüche.
Es lebe die Flexibilität: Die Welt von Sonos bietet die volle Bandbreite in einem modularen System. Den Einstieg in die vernetzte Musikwelt bietet die Komponente PLAY:1 für schlappe 219,- EURO und lässt sich mittels ausgewählter Zusatzmodule zielsicher in Richtung Zukunftsmusik ausbauen. Den von uns getesteten Heimkino-Sound gibt es zu einem Preis von 1.845 EURO (Stand: November 2014).
Testbericht von Marcus Liprecht im November 2014