tollwood festival  Foto Bernd Wackerbauer

Anlässlich des 25 – jährigen Jubiläums , das vom 26. Juni bis 21. Juli im Münchner Olympiapark stattfindet, präsentiert das Tollwood Kulturfestival ein besonderes Programm.

Im Geburtstagssommer des Tollwood Kulturfestival geben sich die Latin – Rock – Legende Santana, die Folk – Rock – Band Crosby, Stills & Nash sowie George Benson, Bryan Ferry, Trombone Shorty, Silbermond, Blumentopf, Mrs. Greenbird und viele andere Newcomer, Chartstürmer und Rocklegenden in der Musik – Arena die Ehre. Abermals wird ein Teil des riesigen Areals des Münchner Olympiaparks umfunktioniert und steht somit mit einer Vielfalt an künstlerischen Angeboten einem breiten Publikum zur Verfügung.

Das Pressure Magazine sprach mit Pressesprecherin Christiane Stenzel über die Entwicklung sowie über die diesjährigen Themen und Überraschungen auf dem Tollwood Kulturfestival.

Das Tollwood Festival feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Jubiläum, was für eine Veranstaltungsserie in der heutigen Zeit schon fast eine Seltenheit ist. Was können Sie uns über die Entwicklung des Tollwood erzählen?

Die Grundidee des Tollwood Festivals – damals wie heute – ist dieselbe geblieben: Wir versuchen für unsere Besucher eine multikulturelle Vielfalt zu schaffen – also eine Vielfalt aus Musik, Theater, Kabarett und Kunst sowie den „Markt der Ideen“ mit internationalem Kunsthandwerk und der (seit 2003) bio-zertifizierten Festivalgastronomie. Den ökologischen Fußabdruck dabei so klein wie möglich zu halten und sich für Mensch und Umwelt zu engagieren, ist ebenfalls seit 1988 Bestandteil unserer Festivalphilosophie – nach dem Motto: Kulturgenuss und Nachhaltigkeit gehören zusammen. Außerdem gilt für rund 70 % der Veranstaltungen eines jeden Festivals das Prinzip: Eintritt frei, um Kultur jedermann zugänglich zu machen!

Programmatische Schwerpunkte definieren wir nach der Saison: Im Winter stehen das Theaterprogramm und – seit 2007 – der Weltsalon, ein multimedial gestaltetes Zelt für ökologische und gesellschaftliche Themen, im Vordergrund, im Sommer sind neben den Theaterproduktionen internationale Musik-Acts in der Musik-Arena zu Gast.

Zu den Anfängen:

Seine Geburtsstunde hat Tollwood 1988 in der Münchner Kleinkunstszene. Dort entstand die Idee, Kleinkunst in einem anderen Rahmen zu versuchen, und – vor einem ökologischen Hintergrund – eine kulturelle Vielfalt lebendig werden zu lassen. So entstand das erste Tollwood Festival im Münchner Olympiapark: Es dauerte elf Tage, vom 1. bis zum 11. Juli 1988.
Damals waren Künstler wie Konstantin Wecker oder Georg Ringsgwandl zu Gast. Es gab ein paar Stände, ein Musikzelt und einen Wagen für die Organisation…(mit einem Telefon, dass fast nie funktionierte).

1992 kam – getrieben von dem Wunsch, auch neue Kunst- und Kulturformen auszuprobieren – das Winterfestival dazu. Während das Sommerfestival für zirka 25 Tage im Juni/Juli im Olympiapark stattfindet, startet das Winterfestival vor dem ersten Adventssonntag auf der Theresienwiese, der Weihnachtsmarkt dauert bis zum 23. Dezember, die Kulturveranstaltungen enden mit der Silvesterparty.

Auf dem ersten Festival waren rund 20.000 Besucher zu Gast – heute sind es im Sommer zirka 800.000 (im Winter zirka 600.000).


Das Angebot an Ausstellern und internationale musikalischen Acts ist auch in diesem Jahr beachtlich, wenn man einen Blick auf Ihre Webseite (www.tollwood.de) wirft. Wie weit im voraus planen Sie und wie schwierig ist es diese Vielzahl an Aussteller und Künstler alle unter einen Hut zu bekommen?

Je nach Veranstaltungsart planen wir mindestens ein Jahr im Voraus. Das heisst zum Beispiel, dass wir aktuell schon am Programm für das Winterfestival arbeiten und gleichzeitig auch schon wieder die Konzerte für das Sommerfestival 2014 auf unserer „Agenda“ stehen.

Welche Überraschungen und Besonderheiten haben Sie sich dieses Jahr für die Tollwoodbesucher einfallen lassen?

Als besondere Jubiläumsaktion präsentieren wir unseren Besuchern allabendlich die Video-, Licht- und Toninstallation „Hippocampus – Der Berg lebt“ von Nick & Clemens Prokop am Fuße des Olympiaberges – bei freiem Eintritt.

Im neuen „MUH-Zelt“, einer Reminiszenz an die Anfänge des Festivals in der Münchner Kleinkunstszene (damals gab es das MUH – Musikalische Unterholz), in der die Tollwood-Idee geboren wurde, treten alte Tollwood-Freunde sowie Newcomer der Szene auf. Hier feiert auch unsere Produktion „Erster Klasse“ – eine moderne Adaption des bayerischen Komödienklassikers von Ludwig Thoma – ihre „Geburtstags-Welturaufführungspremiere“ – mit Helmut Schleich in einer der Hauptrollen.

Und klar, in der Musik-Arena haben wir natürlich ein paar Highlights versucht, ein paar Highlights auf die Bühne zu bekommen.

Außerdem gibt es zwei ziemlich spannende Nouveau Cirque-Produktionen, die man sonst nicht zu sehen bekommt in München. Cirque ici aus Frankreich und die Forman Brothers aus Tschechien.

Auf welche musikalischen Acts freuen Sie sich in diesem Jahr persönlich am meisten?

Ich freu mich auf die Dark Summer Night, auf Gotthard und „Der Familie Popolski“. Letztere machen eine total schräge Musik-Kabarettshow…

Vielen Dank für die Unterhaltung. Wir wünschen Ihnen und allen Besuchern des 25. Tollwood Festivals viel Spaß und ein unterhaltsames Wochenende!

Interview von Marcus Berg im Mai 2013

Mehr zum Thema:

Tollwood im Netz: www.tollwood.de

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