VIZE sind aktuell in aller Munde. Ihre Songs und Produktionen „Paradise“ (mit Capital Bra), „Bist Du Okay“ (mit Mark Forster), „Never Let Me Down“ (mit Tom Gregory), „Space Melody“ (mit Alan Walker), „White Lies“ (Mit Tokio Hotel) oder jüngst „Never Be Lonely“ (mit Gigi d’Agostino) haben ihnen europaweit Streaming-und Airplay-Hits beschert und aktuell steht das Duo bei mehr als 1 Milliarde Streams weltweit und knapp 14 Millionen monatlichen Hörern auf Spotify. Mit dem Musikvideo „CORE“ sind VIZE zusammen mit Papa Roach derzeit mit einer aktuellen Veröffentlichung in den Charts. Mit Pressure Magazine sprachen Vitali und Johannes über ihre musikalische Ursprünge und aktuelle Projekte.

Hallo ihr Beiden – Bitte seid so nett und stellt euch den Pressure Lesern vor, die VIZE und eurer Musik möglicherweise noch nicht kennen.

Hi und danke für die Einladung. Wir sind Vitali Zestovskih und Johannes Vimalavong und zusammen bilden wir das Producer und DJ Duo VIZE. 

Vitali: Ich war schon von Kind auf Fan elektronischer Musik, später wurde ich dann Resident-DJ in meiner Heimatstadt Wismar, irgendwann fing ich an selber Songs zu schreiben und dann entstand quasi per Zufall das Projekt VIZE. 

Johannes: Ich habe schon mit 16 angefangen, eigene Partys zu organisieren und da gehörte der passende DJ natürlich auch dazu. Ich wollte unbedingt auch einer werden und fing dann an als VIMALAVONG in Clubs und auf Partys aufzulegen. 

Was hat es mit eurem Künstlernamen VIZE auf sich, wie ist er entstanden?

Vitali: VIZE ist kurz für „VI“ = Vitali und „ZE“ für Zestovskih. 

Wie würdet ihr selbst die Musik von VIZE beschreiben?

Vitali: VIZE steht für unerwartete Kollaborationen und Grenzenlosigkeit. Wir wollen für eine Mischung aus angesagter Club-Musik und Radio-Hits stehen. 

Wieviel Zeit verbringt ihr mit Experimentieren und der Produktion neuer Musik?

Vitali: Dafür geht ziemlich viel Zeit drauf. Wobei das negativ behaftet klingt, was es gar nicht ist. Songs zu schreiben und zu produzieren, die dann doch nichts werden, macht dennoch viel Spaß. Manchmal schreibt man gefühlte 10 Songs in einer Woche und keiner wird davon jemals veröffentlicht. 

Songs, wie „Stars“ aus dem Jahr 2019 haben die Clubszene weltweit erobert und wurden millionenfach gespielt. Wie lange dauert es solch einen Song zu produzieren?

Vitali: Die Produktion des Songs hat tatsächlich gar nicht mal so lange gedauert. Nach dem riesigen Erfolg von ‚Glad You Came‘ hatten wir eigentlich kaum Ansprüche und wurden dann extrem positiv überrascht. 

Was hat sich seit euren weltweiten Hits für euch geändert?

Johannes: Bisher gar nicht mal viel. Wir bleiben bodenständig und genießen einfach. Und Vitali arbeitet nahezu jeden Tag im Studio daran, dass neue Hits produziert werden. 

Kürzlich habt ihr mit Bill Kaulitz von Tokio Hotel deinem Song „Behind Blue Eyes“ neues Leben eingehaucht. Was macht den Song für dich besonders und wie verlief die Zusammenarbeit mit Bill?

Vitali: Die Zusammenarbeit mit Bill und der gesamten Band lief hervorragend. Wir trafen uns Ende letzten Jahres zum ersten Mal und haben gleich mehrere Songs produziert. Dabei kamen u.a. „White Lies“ und „Behind Blue Eyes“ bei raus. Es ist auch für uns eine große Ehre, die offizielle Freigabe von The Who bekommen zu haben und nach Limp Bizkit die einzigen zu sein, die den Song gecovert haben. 

Eure rockige Seite habt ihr mit der Songproduktion zu „Core“ mit Papa Roach zur Schau gestellt. Wie kam die Zusammenarbeit mit Jacoby zustande und was gefällt dir am gemeinsamen Song-Ergebnis?

Johannes: Wir hatten Jacoby, den Sänger von Papa Roach, über Instagram kontaktiert und ein paar Songs rübergeschickt, auf die er singen könne. Er war begeistert von ‚Core‘ und hat uns nur wenige Tage später eine erste Demo geschickt – das Resultat war phänomenal.

Mir persönlich gefällt am meisten am Song die Hook, die kommt auch in unseren Live Shows sehr gut an. 

Wie erklärt ihr euch, dass immer mehr Rock-Musiker gebrauch von elektronischen Features oder Elementen in ihrer Musik machen?

Vitali: Das ist der Lauf der Zeit. Momentan ist es ziemlich modern, ich bin gespannt, was der nächste Trend ist. Ein aktuelles Beispiel ist ja auch Ed Sheeran, der nun einen Bounce-Song veröffentlicht hat. 

Welche Musik hört ihr privat und welche Künstler oder Songs inspirieren euch?

Vitali: Ich höre tatsächlich gerne 80s und 90s. Tiesto und Armin van Buuren sind für mich große Inspirationen. Die sind schon extrem lange auf höchstem Niveau. 

Johannes: Meist alles aktuelle aus dem EDM. Mich inspiriert z.B. auch ein David Guetta, der heute noch immer so relevant ist wie vor über 10 Jahren. Und auch er veröffentlicht neben Hits, auch regelmäßig Clubsound.

Vitali und Johannes bei der Studioarbeit – Foto: Ben Baumgarten

Wie wichtig sind euch Vinyl und digitale Streaming-Plattformen in der privaten Nutzung und zur Verbreitung eurer Musik?

Vitali: Früher habe ich mit Vinyl aufgelegt, heute besitze ich noch viele von damals, aber spielen tue ich sie wenig bis gar nicht. Es war ein schönes Addon für unser Debütalbum „PROCK HOUSE“, das haben wir zusätzlich als Vinyl und CD veröffentlicht. 

Johannes: Ohne digitale Streaming-Plattformen wäre unser enormer Erfolg in den letzten Jahren nur schwer möglich gewesen. Daher haben Streaming-Plattformen einen sehr hohen Stellenwert für uns. 

An welchen Projekten arbeitet ihr derzeit und welche Pläne gibt es auch wieder live in Clubs oder auf Festivals auf der Bühne zu stehen?

Vitali: Ich kann hier nicht ins Detail gehen, kann aber versprechen, dass es neue Projekte geben wird, von denen wir ein Teil sind – auch abgesehen von VIZE. 

Johannes: Ich bin seit ein paar Wochen wieder (endlich!) auf Tour. Bisher war ich in Polen und derzeit bin ich in Kroatien. So geht es die nächsten Wochen und Monate auch hoffentlich weiter. Ich bin sehr glücklich, dass es jetzt Wieder langsam losgeht. 

Um abschließend auch die Berliner Szene zu unterstützen, würde mich interessieren, auf welche Berliner Bars und Klubs ihr euch freut, wieder besuchen zu dürfen?

Johannes: Ganz aktuell freue ich mich sehr darüber, dass wenn ich mal in Berlin bin, wieder in meine alte Sportkneipe um die Ecke zu gehen – gerade wegen der aktuellen Europameisterschaft. 

Vielen Dank, für das Interview! Hast du ein paar letzte Worte an unsere Leser?

Johannes / Vitali: Vielen Dank auch an euch und an die Leser: Macht euch einen guten Sommer und bleibt gesund!

VIZE im Interview mit Marcus Liprecht im Juni 2021

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VIZE Brickwall Studio / Fotos von Ben Baumgarten