Tauchen wir ein in die faszinierende Welt der Nürnberger Band Shark Tank, die seit ihrer Gründung im Jahr 2013 die Hardcore-Szene mit ihren energiegeladenen Klängen aufmischt. Mit der Veröffentlichung ihrer ersten EP „The Path of the Shark“ im Jahr 2014 setzten sie den Grundstein für ihre musikalische Reise. Am 24. September 2023, haben sie ihr aktuelles Werk „HELL“ der Welt präsentiert.

In unserem Interview werden wir die Hintergründe dieser Veröffentlichung erkunden sowie die aktuelle Situation der Band und ihre musikalischen Einflüsse diskutieren.

Pressure: Könnt ihr uns etwas über eure persönlichen Hintergründe und musikalischen Einflüsse erzählen, die dazu beigetragen haben, Shark Tank zu formen?

Das war bei uns allen ähnlich – in unserer Jugend sind wir durch unsere Eltern zu Klassikern wie AC/DC, Metallica usw. gekommen und als MTV dann populär war, haben sich die Nu-Metal Bands Slipknot, Korn, Limp Bizkit und viele mehr dazu gesellt. Bis zur Gründung von Shark Tank hat sich unser persönlicher Musikgeschmack dann hin zu der härteren Gangart gewandelt. Bis heute zählen Wage War, The Ghost Inside, Parkway Drive zu unseren
Einflüssen.

Pressure: Welche Bedeutung hat die Hardcore-Musikszene für euch als Band und wie fühlt es sich an, ein Teil davon zu sein?

Wir schätzen die Hardcore-Musikszene sehr. Sie ist wie eine große Familie, in der alle willkommen sind, egal wo sie herkommen, wie sie aussehen oder mit welchen Einschränkungen oder Problemen sie zu kämpfen haben.

Pressure: Einige Kritiker könnten argumentieren, dass der Hardcore-Metalcore-Bereich übersättigt ist und es schwierig ist, sich als Band in diesem Genre zu differenzieren. Wie geht ihr als Band mit dieser Herausforderung um und was macht euch einzigartig?

Da stimmen wir den Kritikern auch zum Teil zu. Nichtsdestotrotz ist es aber die Musikrichtung, für die wir brennen und auf die wir Bock haben. Deswegen lassen wir uns davon nicht abschrecken und packen all unser Herzblut in die Musik, die wir machen. Wir gehen dabei nicht nach einem speziellen System vor á la „so und so muss der nächste Song klingen, damit wir auffallen“, sondern lassen uns von unseren Ideen treiben.

Aufgrund vieler persönlicher Einflüsse die jeder zur Bandprobe und damit ins Songwriting einbringt, welche teils auch fernab des eigentlichen Genres liegen, und der Tatsache, dass wir vor allem für uns selbst Musik schreiben, entsteht ein doch ziemlich individueller Sound, der uns von anderen Bands durchaus unterscheiden dürfte.

Pressure: Eure EP „HELL“ wurde mit Spannung erwartet. Wie geht ihr als Band mit dem Druck um, den Erwartungen eurer Fans und der Musikindustrie gerecht zu werden, insbesondere wenn es um die Veröffentlichung neuer Musik geht?

Hierbei ist es wichtig, sich vorab eine Art Fahrplan zu erstellen. Wir haben deshalb intern eine Arbeitsteilung geschaffen, bei der sich jeder um bestimmte Bereiche kümmert und einbringt. Das ist natürlich trotzdem eine große Herausforderung und viel Druck, aber zusammen kann man das stemmen.

Zu solch einem größeren Release gehört dann auch eine entsprechende Release-Show, um das Ereignis gebührend zu feiern. Und nach der Show, wenn dann alles geklappt hat, kann man durchaus spüren, wie die Anspannung der vorangegangenen Arbeit nachlässt und der allseits bekannte „Stein vom Herzen“ fällt.

Pressure: Einige könnten behaupten, dass eure Musik zu gewalttätig oder aggressiv ist und potenziell negative Auswirkungen auf eure Hörer haben könnte, insbesondere auf jüngere Zuhörer. Wie würdet ihr solche Bedenken angehen und eure Verantwortung als Musiker gegenüber eurem Publikum erklären?

Da laut diversen Studien Metal Musik ähnliche Auswirkungen auf Menschen haben soll wie klassische Musik – etwa die Stimulation bestimmter Gehirnregionen, Kreativitätssteigerung, therapeutische Wirkung oder auch positive Effekte auf das Herz- Kreislaufsystem, machen wir uns bei diesem Thema keine Sorgen.

Außerdem werden allgemein in diesem Genre und natürlich auch bei uns in den Lyrics oft belastende Themen behandelt. Häufig geht es darum, schwierige Lebenssituationen zu überstehen und wieder gestärkt daraus hervorzugehen. Wir sind deswegen davon überzeugt, dass wir mit unserer Musik den Menschen etwas Gutes für ihr eigenes Leben liefern können.

Pressure: In einer Zeit, in der die Welt mit verschiedenen sozialen, politischen und Umweltproblemen konfrontiert ist, wie seht ihr eure Rolle als Musiker und wie versucht ihr, durch eure Musik und eure Botschaften einen positiven Einfluss auf die Welt zu nehmen?

Eine sehr passende Frage! Unsere EP „Hell“ thematisiert sogar genau solche Angelegenheiten. Hierzu möchten wir den namensgebenden Song „Hell“ auf der EP empfehlen. Dieser beschreibt die Art und Weise, wie die Menschheit miteinander und dem Planeten umgeht. Der Zusammenhalt geht verloren, alle kümmern sich nur noch um sich selbst und trotz dessen, dass die Menschheit sich dessen bewusst ist, dass sie mit Umweltverschmutzung, Krieg und dergleichen die Welt langsam zum Abgrund führt, macht sie unbeirrt weiter. Wir möchten mit diesem Song auf diese Umstände aufmerksam machen und zum Umdenken anregen.

Pressure: Wie geht ihr als Band mit den aktuellen gesellschaftlichen Spannungen und Konflikten um, insbesondere in Bezug auf Themen wie Rassismus, Ungerechtigkeit und Ungleichheit?

Für uns persönlich ist die aktuelle Entwicklung ein großer Einfluss und wir versuchen, mit unserer Musik und unserem Handeln, auch außerhalb unserer Rolle in der Band, dem ganzen Hass entgegenzutreten. Ein musikalisches Beispiel hierfür findet sich auch auf unserer EP wider und trägt den Namen „Red“ („If you cut these vains you’d witness we’re all red“).

Egal woher wir kommen, wie wir aussehen oder was uns unterscheidet, letztendlich sind bzw. bluten wir alle gleich und dementsprechend sollten wir auch handeln.

Pressure: Abschließend, wie würdet ihr den Erfolg und die Relevanz von Shark Tank in der Hardcore-Musikszene bewerten und welche Schritte plant ihr, um eure langfristige Präsenz zu sichern und euch weiterzuentwickeln?

Auch wenn man von außen betrachtet, nach Erfolg und Relevanz beurteilt wird, steht für uns als Künstler die Musik bzw. Kunst im Vordergrund und genau daran wollen wir anknüpfen. Am Ende des Tages sind wir, was das angeht, eine Band wie jede andere und wollen mit Veranstaltungen, Content und allem voran Musik ein Teil dieser Familie sein. Und sollte unser Beitrag hierzu mehr Anklang finden, wären wir da natürlich auch nicht böse drum.

Interview wurde geführt von Mia Lada-Klein im Februar 2024

Mehr erfahren auf den Bandkanälen:

fb.com/sharktankde
instagr.am/shark_tank_band
Shark Tank auf Spotify

Foto: Offizielles Pressebild / Shark Tank

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