Frei.Wild Rivalen und Rebellen Interview 2018 Pressure Magazine
Frei.Wild Rivalen und Rebellen Interview 2018 Pressure Magazine

Frei.Wild melden sich mit ihrem neuen Album „Rivalen und Rebellen“ lautstark zurück. Im Interview mit Pressure Magazine gewährt Frei.Wild-Sänger Philipp Burger Einblicke in das am 16. März kommende Doppel-Album und dessen Entstehung.

Immer für einen Skandal zu haben, eine stets treue Art, zu sich selbst und ihren Idealen zu stehen und dabei nie zu vergessen, woher man kommt und wohin man will. Mit der unvergleichlichen Bandgeschichte von Frei.Wild folgt nun das möglicherweise persönlichste, aufwändigste und umfangreichste Album der südtiroler Rockband. Hymnische, packende Melodien und fesselnde Textzeilen aus dem Leben. Mit dem Pressure Magazine sprach der Sänger und Songschreiber Philipp Burger über sein neuestes Schaffenswerk. Außerdem verlosen wir am Ende dieses Interviews eine exklusive „Rivalen und Rebellen“ Fan-Box. Viel Spaß beim lesen und Glück beim mitmachen!

Das neue Jahr ist erst wenige Monate alt und schon legt ihr mehr Arbeitseinsatz an den Tag, als manch andere Band. Was treibt euch an im Jahr 2018?

Es ist die Lust und Liebe für diese Band, dieses Produkt, für dieses alles was mit dieser Verbindung steht erneut eine Schippe oben drauf zu werfen und so wenig wie möglich den beiden Faktoren Glück und Zufall zu überlassen.

Unter anderem steht dieses Jahr das Release eurer neuen Scheibe an. Wie rebellisch wird die neue Scheibe? Geht ihr auf Nummer sicher oder in die Vollen?

Ich denke ja, die Inhalte von Rivalen und Rebellen sind mit Sicherheit etwas mutiger, etwas vielseitiger und bestimmt auch etwas gewagter bzw. umstrittener als noch bei Opposition. Wir hatten durch das ganze Live- Auszeitjahr einfach Unmengen an tollen Begegnungen und Treffen die uns allesamt Input und Ideen gegeben haben. Vor allem aber brachten sie gepaart mit enorm viel Zeit die wir zum Besprechen unserer Visionen nutzen einige Erkenntnisse die wichtig für uns sind. Im Grunde ist es doch so, wir sind jetzt an einem Punkt angelangt wo man durch den kleinsten Blick in den Rückspiegel leicht erkennen kann, dass wir einfach nur zu 100% auf unsere Weg bleiben müssen, können und sollen.

Ich meine, was haben wir schon verlieren? Den Ruf? Der ist schon lange beschissen und wird uns in dieser Weise wahrscheinlich auch für immer begleiten.

Festivals oder die Gunst anderer Bands? Auch hier kann man realistisch sagen, wird alles beim alten bleiben, ganz egal was wir machen. Ja, ich denke Frei.Wild ist entspannter und rebellischer den je, beides beißt sich nicht im Geringesten.

Welche Themen haben Euch bewegt und diesmal zum Schreiben neuer Songs veranlasst? 

Viele, ich möchte diese Kiste gar nicht erst öffnen. Ein vollkommen neues Thema ist jedenfalls so wichtig für uns, dass wir uns wundern, nicht schon vorher darüber gesungen zu haben.

Was hat die Produktion diesmal besonders gemacht und was habt ihr unternommen, um eure Ziele zu erreichen?

Wie die meisten wissen, haben wir unser eigenes Studio (Rookies & Kings), das wir in dieser Form schon seit vielen Alben nutzen. Auch was das Equipment und die harte Besetzung an den Produktionsreglern betrifft, hat es kaum Unterschiede zu den Vorgängeralben gegeben. Neu waren dieses Jahr allerdings einige Produzenten bei der Vorproduktion.

Frei.Wild Rivalen und Rebellen Album Pressure Magazine

Ich weiß nicht warum, aber 2017 war mein Jahr als Songschreiber, ich war nicht selten zu Songwriter Camps für andere Bands und Themen geladen und hatte zum Glück einige Treffen. Und genau dort habe ich viele neue Leute getroffen die total Bock hatten mit und für uns an Frei.Wild Liedern zu arbeiten, also ihre Note zu bestehenden Liedern beizumischen.

Heraus kamen viele, viele Songs die wir dann in der finalen Produktion zusammen mit unseren festen Leuten Alex Lysjakow und Jörg Warthmann auf die Festplatten gejagt haben. Und weil es so viele Lieder geworden sind, nutzen wir eben auch die Studios der beiden mit, das war es auch schon was neu war. Das alte und gewohnte System funktioniert einfach tadellos, wir haben also nur einige neue Rädchen hinzu geschalten und das wiederum hat der ganzen Sache dienlich zur Seite gestanden.

Hast du andere Songwriter auch an deinen Texten mitwirken lassen und wie verlief die Zusammenarbeit mit den anderen Songwritern während der SongwritingSessions? Welche Erfahrung nimmt man aus solchen Workshops mit?

Nein, wir haben nicht andere Songwriter mitwirken lassen, noch nie, die Lieder stammen alle zu 100% von mir. Die Songwriter Sessions bei denen ich dabei war, waren für andere Themen von Majorlabels wie Universal und deren Künstler. Es gibt aber in der Tat einen Song den ich zusammen mit Hannes Kelch (Produzent aus Berlin) geschrieben habe, der Anfangs gar nicht für Frei.Wild gedacht war, sondern für ein anderes Thema.

Der Song nennt sich „Wenn mein Licht erlischt“ und ist jetzt kurzfristig doch auf dem Album gelandet, einfach weil er so gut ist und auch verdammt gut in die Trackliste passt.

Ich denke es ist wirklich ein großer Segen – nicht nur Gema-mäßig (lacht) – alles selber zu schreiben und zu komponieren, einfach aus dem Grund weil es sich für mich nach hunderten Liedern und 16 Jahren unter der Frei.Wild Flagge enorm gut anfühlt, alles selber und aus einem Geist kreiert zu haben und es dann zusammen mit den Bandkollegen und den beiden Alex und Warthy zur finalen Produktion geführt zu haben.

Viele Liedtexte wurden erst fertiggeschrieben, nachdem die Promo für das Album bereits angekurbelt wurde. Weshalb die ungewöhnliche Vorgehensweise?

Weiß ich auch nicht, nein ehrlich, das Timing und der Marketingplan ist etwas was mich enorm aufreibt. Darum ziehe ich mich dann irgendwann raus und schreibe weiter. Die Themen auf dieser Welt gehen einem ja nie aus. Von dem her, wenn dann ein Klassiker geboren wird, bringe ich das Konzept auch mal gerne durcheinander. Ob es aber ein Klassiker ist, entscheiden alle und das in vollkommender Demokratie. Also auch, hier, wenn es Durcheinander geht, ich habe nicht die Schuld, nie (lacht)

Mit dem Lied „Auf zum Schwur“ scheint der nächste große Aufschrei eurer Kritiker fast vorprogrammiert. Was hat euch bewogen das Lied mit auf die Scheibe zu nehmen?

Es ist die Liebe zu diesem uralten Tiroler Brauch die Berge Tirols mit Feuern zu beleuchten und die Liebe und Treue zum Land und dessen Religion für alle sichtbar zu machen. Es gibt auch noch andere Gründe und Geschichten dafür, Wikipedia ist gut gefüllt damit, hier wäre nicht genug Platz. Tipp: Herz-Jesu-Feuer bei Wikipedia

„Auf zum Schwur“ ist jedenfalls ein Lied das mit Sicherheit seinen Teil dazu beitragen wird, dass mancher wieder die übliche Keule schwingt. Und weißt du was? Dann soll es halt so sein, Rücksicht zu nehmen, nur um bei Vollidioten mit sehr tendenziösen Haltungen keine Kritik zu ernten, ist nicht das was wir wollen.

Einige Songs sind bereits bei SPOTIFY zu hören. Welcher Titel führt Eure Playlist an und wie sind die ersten Reaktionen auf die neuen Klänge?

Ich weiß das gar nicht wegen Spotify, eigene Lieder höre ich da nicht wirklich, obwohl sie es durchaus wert sind (lacht). Die Reaktion auf alles, was wir bisher rausgehauen haben, sind die die wir erwartet haben. Zu 90% glückliche und zufriedene Gesichter, zu 10% auch mürrische Gesichter, die sich den Sound von vor 10 Jahren zurück wünschen. Was geil ist, die Vorboten waren bewusst so gewählt, um auch Kritik zuzulassen. Einfach weil sie dazu gehört. Beim Album allerdings ist genau durch diese Vorboten Frei.Wild zu hören, wie es passender zur Geschichte und Zukunft nicht sein könnte. Wir freuen uns auf die Reaktionen, wenn das Album kommt, ehrlich, wir freuen uns sehr. 

Bei der großen Auswahl hat jeder von euch sicher schon seine Favoriten. Welche Titel liegen euch persönlich am Herzen?

Alle (lacht). Nein im Ernst, wir haben eine interne Favoritenliste mit Bewertungsskala rum geschickt. Das Schönste dabei war, dass jeder für sich eine sehr eigenständige Auswahl getroffen hat, welches für ihn die besten Songs sind. Zum Schluss haben wir die größten Übereinstimmungen gebündelt und diese sind auch auf dem Album gelandet. 

Die bis dato größte Tour steht in den Startlöchern. Wie groß ist die Vorfreude und wie stellt ihr sicher, dass eure Fans auf ihre Kosten kommen?

Indem wir einfach nur unser Bestes geben und uns jeden Tag Mühe geben uns auf die Tour vorzubereiten.
Sicherheit? Gibt es die überhaupt noch in diesem Geschäft?

Aktuell ist die Rede von einem Filmprojekt mit der Südtiroler Filmproduzenten Peter Trenkwalder. Wie kam es dazu und wie nahe wird der Film an der Realität sein?

Kein Kommentar, aber es stimmt schon, es wir was losgehen in Kürze. Wir hoffen, dass wir wir bei diesem Projekt nicht um Haus und Hof kommen (lacht). Es ist jedenfalls irgendwas aus dem Bereich „Film“ und es geht um uns. Mehr darf ich echt nicht sagen, sonst muss ich Strafe zahlen und auch das lässt mich verarmen (lacht). Wir kommen in Kürze mit den Infos. 

Welche Aussage trifft am ehesten auf Frei.Wild zu: „Mit dem Alter kommt die Gelassenheit“, „Jetzt erst recht!“ oder „Standhaft bis zum Schluss“ ?

Alle, aber noch treffender ist die Aussage „Bier geht immer“. Wirklich, wir haben glaube ich noch keine Probe ohne Bier gehabt. Von dem her, sollte der ein oder andere mal ein kleines Band-Geschenklein nach Südtirol bringen wollen, jetzt wisst ihr alle Bescheid. „Bier geht immer“ ist echt die treffendste Aussage für 16 Jahre Frei.Wild. 

Was wünscht ihr euch von euren Kritikern im Umgang mit Frei.Wild ?

Gar nichts mehr, wir wünschten uns so viel. Ist wie beim Nikolaus, ich habe mir in meiner Jugend immer gewünscht, dass die Geschenke-Serie genau so weiter geht, wie als ich ein Kind war, doch irgendwann war Schluss. „Verdammt!“ dachte ich, wenn er eh nichts bringt, brauche ich mir auch gar nichts wünschen.

Ich glaube, wir haben in all den Jahren wirklich sehr offene Türen bewiesen und lassen jeden Journalisten immer wieder gerne an uns ran. Was er oder sie daraus macht, möchten wir nicht mal steuern. Es wäre einfach nett, wenn man ohne vorgefärbte Meinung seinen Job machen würde, das würde uns schon reichen. Und das heißt weiß Gott nicht, dass wir nach Lobeshymnen schreien.

Zu guter Letzt: Was wünscht ihr euch für das Jahr 2018? 

Glück, Gesundheit und viel Zufriedenheit! Ich denke, da spreche für alle in der Band. Und immer einen Kühlschrank mit Bier, damit es auch weiterhin mit dem Proben klappt.

Interview mit Philipp Burger am 22.02.2018

Alle ALBUM und TOUR Infos unter: www.frei-wild.net | www.rivalenundrebellen.com

Mehr Frei.Wild Themen, Interview und Review bei Pressure: www.pressure-magazine.de/?s=frei.wild

 

FREI.WILD LIVE – KONZERT TERMINE 2018

Ende 2017 meldeten sich die Südtiroler Erfolgsrocker von Frei.Wild offiziell und lautstark aus ihrer Bandpause zurück und gaben die neue Partnerschaft mit DEAG/Global samt Tourdaten bekannt. Nahezu alle Konzerte sind inzwischen restlos ausverkauft, mehr als 100.000 Karten, die ersten Songs vom kommenden Album „Rivalen und Rebellen“ sind veröffentlicht.

29.03. NL-Enschede, Atak – ausverkauft
30.03 CH-Pratteln, Z7 – ausverkauft
31.03. CH-Pratteln, Z7 – ausverkauft
01.04. AT-Wien, Gasometer
02.04. IT-Brixen, Sporthalle – ausverkauft

10.04. München, Olympiahalle
12.04. Oberhausen, König Pilsener Arena
13.04. Bremen, ÖVB Arena
14.04. Hamburg, Barclaycard Arena -ausverkauft
15.04. Berlin, Velodrom – ausverkauft
16.04. Leipzig, Arena
18.04. Erfurt Messehalle
19.04. Nürnberg, Arena Nürnberger Versicherung
20.04. Riesa, Sachsenarena
21.04. Frankfurt, Festhalle – ausverkauft

25.04.2018 Kiel, Sparkassen-Arena – Zusatzshow
26.04.2018 Hannover, TUI Arena – Zusatzshow
27.04.2018 Düsseldorf, ISS Dome – Zusatzshow
28.04.2018 Freiburg, SICK Arena – Zusatzshow