Ausgerechnet den selbst unter Rechtsverdacht stehenden Rockmusiker von Frei.Wild droht neuer Ärger – diesmal von rechts.
Neuer Ärger um Frei.Wild: Der umstrittenen Südtiroler Deutschrock-Band Frei.Wild, die derzeit mit dem Album „Feinde deiner Feinde“ auf dem ersten Platz der deutschen Albumcharts steht, wird nun vorgeworfen, entscheidende Bestandteile eines Liedes übernommen zu haben und damit das Urheberrecht verletzt zu haben.
Ankläger ist hierbei ein wegen Volksverhetzung vorbestrafter Rechtsextremist und Mitglied einer rechtsextremen Musikgruppe, wie die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf Polizeiakten bekannt gab.
Es handele sich dabei um eine prägnante Ton- oder Akkordfolge mit hohem Wiedererkennungswert – ein sogenanntes Riff – aus einem Stück der bekennendne Neonaziband aus dem Jahr 2006. Frei.Wild soll dieses Riff nun für den Song „Schenkt Uns Dummheit, Kein Niveau„, auf dem 2010 erschienenen Album „Gegengift“ unverändert übernommen haben.
Mit Neonazis will die umstrittene Rockband Frei.Wild weiterhin nichts zu tun haben.
Ein Sprecher der Band Frei.Wild bestätigte den bevorstehenden Rechtsstreit vor dem Hamburger Landgericht, bestritt jedoch gleichermaßen, dass sich der Frei.Wild Leadsänger und Texter Philipp Burger dessen bedient hätte: Man habe die Band, die nun ihre Ansprüche versucht geltend zu machen, bisher gar nicht gekannt.
Philipp Burger selbst bezieht auf seiner öffentlichen Facebook-Seite noch deutlicher Stellung und schreibt als Antwort auf einen Fan-Beitrag: „[…] Es ist manchmal echt nicht einfach, wenn man Extremisten auf beiden Seiten einfach nur zum Kotzen findet. Vor allem dann nicht, wenn man wie ich selbst aus einer dieser Szenen kommt, vor der man heute einen jeden nur eindringlich warnen kann. […]„.
Ein vom Landgericht bestellter Musikgutachter ist der Meinung, dass das Originalriff u.a. durch „den darüberliegenden Gesang, nicht den Wesenskern dieser Stelle ausmacht, und insofern durch Frei.Wild auch keine Urheberrechtsverletzung begangen wurde, selbst wenn sie das Riff übernommen hätten“.