Mit „Generation 21“ erscheint im Februar das neue Album der Gumbles. Passend zu dem Anlass haben wir Matti, dem Sänger der Oi!-Punk-Band, einige Fragen gestellt.

 

Moin Matti, die Gumbles gibt es nun schon seit 12 Jahren. Was hat sich in der Zeit szenetechnisch verändert?

Matti: So einiges. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen, und wo aufhören soll. Wir befinden uns in einem Jahrzehnt der Punkrockmegaevents. Festivals wo hin man schaut mit möglichst vielen Bands auf einem Haufen. Wenn man es möchte kann man sogar ein Potpourri aller erdenklichen Stile auf einem einzigen Event erleben. Das ganze wird dann als „Die Rebellion geht weiter“ verkauft! Das i-Tüpfelchen darauf ist unbestritten der ganze Deutschrockmist. Zum Anfang noch als Trojaner im Punkrockbereich, ist dieses Ding nun glücklicherweise zum größten Teil aus unserer Szene verschwunden und hat seinen eigenen Teich gefunden.

Selbstgemachte Sachen scheint es auch kaum noch zu geben. Neue, einfach produzierte Fanzines? Fehlanzeige! Sampler im Eigenvertrieb? Fehlanzeige! Neue, junge, eigenständige und innovative Bands? Selten! In den Vordergrund scheint der Konsument und nicht das selber machende Individuum getreten zu sein.

Das Internet ist auch in der Szene allwissend und schafft mehr Probleme, als dass es uns zusammenhalten lässt.

Allerdings gibt es auch viele positive Entwicklungen. So ist es ganz „normalen“ Bands mittlerweile möglich, mit wenigen Mitteln fette Demos zu produzieren. Auch stehen Bands wie uns gute Konzertmöglichkeiten, Labels und Vertriebswege zur Verfügung, was nicht immer so war.

 

Wie würdest du die Entwicklung der Band in diesen Jahren beschreiben?

Matti: Zurzeit leben wir einfach unseren Traum. Ich erinnere mich noch ganz genau an das erste Punkrockkonzert meines Lebens. Das waren, ca. 1995, Emils aus Hamburg. An dem Abend standen nur ungefähr 30 Leute vor der Bühne und ich war begeistert ohne Ende. Für mich waren das Rockstars trotz der mickrigen Kulisse. Jeder sang ihre Texte mit und das Möbchen tobte. Heute stehn wir mit eigener Combo auf der Bühne und die Publikumsresonanz sprengt seit einiger Zeit schier den Rahmen. Was als Geheimtipp bzgl. unserer Inkompetenz und Stümperhaftigkeit begann, hat sich sich in den Letzten Jahren glücklicherweise zu einer ernstzunehmenden Band entwickelt. Was wollen wir denn noch mehr?

 

2011 kam, gemeinsam mit Berliner Weisse, die Split-CD „Oi!Vision Song Contest“ raus. Was hat euch dazu getrieben und warum habt ihr David Hasselhoff gecovert?

Matti: Berliner Weisse kennen und schätzen wir schon seit Ewigkeiten, und warum sollte man da nicht auch mal einen Split zusammen machen. Ist doch klasse mit der vielleicht beliebtesten Band unserer Bandgeneration zusammen eine Scheibe zu machen.

Zu David Hasselhoff braucht man doch wohl nichts mehr zu sagen. Held unserer Jungend, Trunkenbold, Bademeister, Brusthaartoupet, Abrissspezialist für Berliner Mauern und Bruder im Geiste!


Im Februar erscheint mit „Generation21“ euer viertes  Album. Wie kommt der Titel zustande?

Matti: „Generation 21“ kann für die verschiedensten Definitionen herhalten.

a) Generation Barney Army – bräuchte man wohl nicht zu erklären.

b) Wir als Gumbles stehen für eine neue Generation von Bands, genau wie Berliner Weisse und Oxo 86. Dabei steht der Titel für die neue „Generation“ im „21.“ Jahrhundert.

c) Die nächste Generation an potenziellen Hörern steht in den Starlöchern. Stand vor unserer Jungend noch das 20. Jahrhundert, so ist es bei dem größten Teil unseres Publikums schon das 21ste.

Es könnte noch ewig so weitergehen, was hier allerdings den Rahmen sprengen würde.

 


Welche Unterschiede gibt es zum Vorgängeralbum „In Altbewährter Manier“?

Matti: Wir haben uns in allen Bereichen entwickelt. Ob wir nun dadurch besser geworden sind müssen die Leute entscheiden. Fakt ist, dass wir deutlich professioneller an die Aufnahmen herangegangen sind.

 

Tipp: CD-Review „Gumbles – Generation 21“


Beim Vorgänger habt ihr bereits völlig auf Sprüche der Simpsons bzw Barney Gumble verzichtet. Wollt ihr euch davon fernhalten oder wird es auf „Generation21“ wieder etwas zu hören geben?

Matti: Dieses Mal wird es einen kleinen Auszug aus Asterix und Obelix geben. Unser Duffman hatte die geniale Idee, welche den idealen Anfang macht.

 

Bereits vor dem Albumrelease habt ihr zum Song „Der perfekte Tag“ ein professionelles Video gedreht und veröffentlicht. Wie kam es zur der Idee und wie lief der Dreh?

Matti: Seit ca. 3 Jahren fährt regelmäßig ein Filmstudent der HfbK Hamburg bei uns mit und dokumentiert so ziemlich alles, was in und rund um die Band geschieht. Sein eigentlicher Plan war irgendwann mal einen Dokumentarfilm jenseits der üblichen Band-DVDs  zu produzieren. Als wir anfingen das Album aufzunehmen bot sich eben dieser Stephan an, mit uns einen Videoclip zu drehen. Aufgrund seines Backgrounds war es nicht schwer ein paar Mitstreiter seiner Hochschule für unser Projekt zu begeistern. In der Folge arbeiteten Stephan und ich dann ein Drehbuch aus.

Im September war es dann so weit und wir drehten den Clip in den Studios des Tide Stadtsenders innerhalb von 3 Tagen ab. Hierbei sind auf jeden Fall Stephan und Aron Krause besonders hervorzuheben, da sie doch glatt eine ganze Woche hämmerten und schraubten, bis das komplette Filmset stand. Respekt Jungs! Auch bei den Spezialeffekten hat sich Aron als ein wahrhaftiger Crack erwiesen. Unglaublich, was die beiden auf die Beine gestellt haben.

 

Video: „Gumbles – Der perfekte Tag“

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Bitte gib uns einen kleinen Einblick ins Album!

Matti: „Generation 21“: Ein englisch gesungenes Lied, welches im klassischen Singalongstil unserer Barney Army beschreibt. Den größten Teil dieses Liedes hat mein guter Kumpel Nick Hobbs von United Front aus Glasgow geschrieben.

„Kinderaugen“: Die meisten Menschen verlieren als Erwachsene den Blick für das wirklich Schöne auf dieser Welt. Ihre kindliche Naivität bewahrt unsere Kleinsten glücklicherweise meistens vor den unnützen Problemen so mancher Erwachsener.

„Der perfekte Tag“: „Ich war früher auch mal auf einem Rockkonzert“. – Hört man so oft jemanden sagen, nur damit er/sie einigermaßen cool rüberkommt. Wir sagen: „Raus aus der täglichen Ikeaaustellung und mal wieder rein ins richtige Leben!“

„Gumbles Iserlohn“: Es gibt einen Streethockeyclub in Iserlohn, der sich „Gumbles-Iserlohn“ nennt. In Zusammenarbeit mit den Jungs ist der Song entstanden um als Vereinshymne zu dienen.

 

In Oberhausen beim „Son of a Bastard – The Ride 2012“ wird man das Album zum ersten Mal kaufen können. Wie ist das Gefühl, eine Record-Release-Show auf einem Festival zu feiern?

Matti: Wir sind alle ohne Ende aufgeregt. Es ist immer saumäßig anstrengend mit neuen Liedern auf der Bühne zu stehen, da die noch nicht so in Fleisch und Blut übergegangen sind wie die alten. Allerdings spielen wir ja noch knapp 2 Wochen später am 2.3.2012 unsere offizielle Record Releaseparty im Leipziger Conne Island zusammen mit Punkroiber (ebenfalls Record Release ihrer neuen Scheibe) und Oxo 86.


Was sind eure weiteren Pläne?

Matti: Erst einmal möchten wir das neue Album wirken lassen und Konzerte spielen. Im letzten Jahr hatten wir uns ja etwas rar gemacht. Außerdem reizt uns das Ausland auch sehr. Österreich und die Schweiz stehen auf jeden Fall auf unserem Plan, um mal wieder etwas anderes zu sehen. Mal sehen, was daraus wird. Auch wird es im Herbst wieder eine 5-tägige Nightlinertour unter dem Banner von Sunny Bastards geben.

 

Vielen Dank Matti, die letzten Worte gehören dir.

Matti: Viel Spaß mit unserem neuen Album. Stay wild and punk!!!

 

Interview von Florian Puschke im Januar 2012

 


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