Durch ihre explosiven Live-Performances sowie die Liebe und Hingabe zu ihren Fans hat sich die Musikerin ELLI BERLIN längst einen Namen in der Metal- und Dark-Wave-Szene gemacht. Die ambitionierte Sängerin nutzte das eher musikfreie Jahr 2020, um sich voll und ganz auf ihr Soloprojekt zu konzentrieren. So entstand gemeinsam mit Produzent und Songwriter Benjamin Schwenen (Tanzwut, Eisbrecher) das Soloalbum „Lieb mich“, das nicht nur mit ihrer ausdrucksstarken Stimme akustisch alle Register zieht. Begleitend dazu entstanden zu den Spitzenhits der neuen Platte auch äußerst beeindruckende Musikvideos, mit denen sich das attraktive Darkwave-Model den offiziellen Titel „Queen of Metal“ redlich verdient hat.

Hey Elli, du bist Sängerin der Metal-Band „Null Positiv“ und hast kürzlich eine EP als Solo-Künstlerin veröffentlicht. Bitte sei so nett und stelle dich den Pressure Lesern vor, die dich und deine Band möglicherweise noch nicht kennen. Wer bist du und wie bist du überhaupt zur Musik gekommen? 

Ich sehe mich wie eine Kriegerin, nur das meine Waffen Songs sind. Damit kann ich Menschen Halt und Mut geben wenn das Leben es für sie gerade nicht tut. Ich habe mich früher schon gern für andere stark gemacht und nun kann ich es auf größerer Ebene. Geil, dass es dafür Musik gibt. Sie lässt einen das aussprechen, was man manchmal nicht sagen kann. Sie begleitet mich schon mein ganzes Leben.

Welche Unterschiede hast du beim Songwriting und Produktion deiner Songs gegenüber der bisherigen Songs deiner Band Null Positiv festgestellt?

Sonst kam der instrumentale Part von meinen Jungs in der Band. Bei meinem Soloalbum „Lieb mich“ kam er größtenteils von Benjamin Schwenen der die Scheibe mit uns produziert hat. Es klingt dadurch etwas mehr nach Rock als nach Metal und ich kann mich wieder neu kreieren.

Ich habe diese EP wie einen Film geschrieben, der aus meinem Leben erzählt und mit meiner Fantasie gepaart ist.

Ich verführe Gott und hole die Legenden aus dem Himmel zurück auf die Erde,um mit ihnen noch einmal den Staub von den Brettern zu rocken – weil die Menschheit ihre Helden braucht.

Was hat die Produktion für dich besonders gemacht und wie lange hast du gebraucht, um die Platte im Kasten zu haben?

Ca. 4-5 Monate hat es insgesamt gebraucht. Das ist nicht viel aber durch die tolle Zusammenarbeit waren wir unheimlich kreativ und dadurch produktiv. Es ist einfach unglaublich schön, wenn man sich auch ohne viele Worte versteht. Mein Dank geht raus an Benni!

Welche Musik hörst Du privat und welche Bands haben Dich denn außerdem noch inspiriert, während Du auf die neue Platte hin gearbeitet hast?

Ich höre ganz unterschiedliche Musik. In der Zeit, als die EP entstanden, ist war ich sogar mal wieder auf dem 80er Jahre Trip mit Guns n Roses. Ich höre auch gern Five Finger Death Punch, Parkway Drive, Slipknot, Korn, In this Moment, Sleep Token, Love and Death, Bad Wolves, Corey Taylor und vieles mehr.

Fühltest du dich von Anbeginn an der Sängerinnen-Rolle oder wie kam es dazu? Insbesondere, wie trainierst du deine Stimme? Einige Songs, wie etwa der neue Titel „Lieb mich“ fordern deine Stimmbänder sicherlich ganz ordentlich.

Ich habe das Singen als erstes für mich entdeckt und bin immer dran geblieben. Einmal Feuer gefangen und es gab kein zurück mehr. Ich hab mich dann recht schnell auch für die verschiedenen Techniken interessiert mit Verzerrungen und Power. Dafür hatte ich auch einen guten Gesangscoach. Mit der entsprechenden Technik ist es dann auch recht ungefährlich für die Stimme. Man muss die Muskulatur allerdings immer wieder trainieren. Und dabei hilft nur singen, singen und nochmals singen.

Am 18. Juni ist mit „Lieb mich“ der erste Song erschienen. Was macht den Song für dich so besonders, dass du ihm als Vorboten zum kommenden Album ausgewählt hast?

Dieser Song hat einfach eine geile Message. Er zeigt außerdem mit seiner Mischung ganz gut, was einen auf dieser EP erwartet.

Zum Song „Zu wahr um schön zu sein“ ist zugleich auch ein äußerst bildgewaltiges Musikvideo erschienen. Wie verliefen die Dreharbeiten an dieser interessanten verlassen Ruine und wer hat dich bei der Produktion des Videos unterstützt?

Die Videos machen wir schon seit geraumer Zeit in eigener Regie. Gemeinsam mit Michael Roob schreiben wir das Storyboard, er filmt es und ich mache die Post Produktion. Die Location war hierfür wirklich sehr spektakulär mit der Heilstätte Grabowsee. Schade nur das es zur Zeit des Drehs noch so unfassbar kalt war. Dafür wurden die Szenen in dem Hotelzimmer umso heißer. 😉

Im Begleittext zur EP ist die Rede von einem „Techtelmechtel mit Gott“, was übrigens eine scharfe Formulierung ist! Der überaus grandiose Song „Oh Lord“, lässt erahnen, dass du Gott und Religion vielmehr als menschliches Konstrukt siehst. Glaubst du an etwas Überirdisches?

Ich glaube nicht an Gott und doch weiß ich, was für eine große Kraft unser Denken und Glaube haben können. Deshalb finde ich es nicht schlimm wenn es Menschen gibt, die daraus ihre Stärke ziehen. Ich glaube, dass es vieles gibt, was wir noch nicht wissen oder kennen.

Eine weibliche Frontfrau in einer Band ist verglichen mit den “männlichen Kollegen” leider noch die Ausnahme in der hiesigen Bandlandschaft. Hast Du den Eindruck, dass Du hierbei gegen Vorurteile ankämpfen musst?

Ich habe noch niemals das Gefühl bekommen, dass ich nicht gleichberechtigt wäre. Ich glaube, wenn man mit „Eiern“ sein Ding macht, gibt es solche Vorurteile einfach nicht.

Auch in diesem Jahr rankten sich viele Diskussionen um eine Frauenquote auf Festivals bei der deutlich wurde, dass offenbar noch viel zu wenig Ladies zu den Instrumenten und sich der Musik widmen. Wie schätzt du das ein?

Darum hab ich mich noch nie gekümmert. Mich interessiert vielmehr wie viele gute Bands spielen und nicht ihr Geschlecht.

Nun hatten wir während der Pandemie viele „null positive“ Momente, die hinter uns liegen. Gab es für dich dennoch positives, was du dieser Zeit abgewinnen konntest?

Ich hatte die Zeit für dieses zusätzliche Soloprojekt, das mich künstlerisch unheimlich bereichert hat. Außerdem sind so auch viele Musikvideos entstanden, darunter auch das aktuellste Video zu „Oh Lord“ auf meinem YouTube Channel.

Das brandneue Musikvideo „Oh Lord“ jetzt ansehen via YouTube

Welche Pläne gibt es derzeit mit der Band auf Tour zu gehen oder allgemein wieder auf der Bühne zu stehen?

Momentan hoffen wir, dass wir unser alljährliches Fan-Treffen veranstalten können und uns der nächste Lockdown keinen Strich durch die Rechnung macht. Ansonsten ist alles mehr für nächstes Jahr in Planung.

Um abschließend auch die Berliner Szene zu unterstützen, würde mich interessieren, auf welche Berliner Bars und Klubs du dich freust, wieder besuchen zu dürfen?

Musik und Frieden, Blackland und der Nuke Club in Berlin.

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Mehr über Elli Berlin erfahrt ihr auf folgenden Kanälen:

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Zum Band-Shop: www.nullpositiv.com/shop/

Elli Berlin Interview von Marcus Liprecht im August 2021

Elli Berlin – Lieb mich (Official Video)