Freitag, März 29, 2024

Saitenfeuer im Interview zu ihrem Debutalbum „Auf und Davon“ (August 2010)

Im August 2010 ist das Debutalbum der Rockband Saitenfeuer erschienen. Pressure Magazine hat der Band einige Fragen über das Album, ihre Texte und die Zukunft der Deutschrocker gestellt.

Hallo zusammen, stellt euch doch bitte für die Leser, die euch noch nicht kennen kurz vor.

Carsten: Also, wir sind Saitenfeuer und kommen aus dem Südraum von Leipzig, genauer noch aus Benndorf, dort ist unser Hauptsitz bzw. Proberaum, das wird aber wohl kaum jemand kennen. Wir machen deutschsprachige Rockmusik, quasi Deutschrock und sind zu fünft. Der Robert ist 26 spielt den Bass und singt die 2. Stimme, der Benny ist 28 und spielt Gitarre, der Eichi ist 28 und spielt auch Gitarre, der Joe ist 25 und bearbeitet die Schießbude, also Schlagzeuger und ich bin der Carsten, 28 und bin der Sänger der Band.

Wie habt ihr euch kennengelernt und wann habt ihr beschlossen, gemeinsam Musik zu machen?

Robert: Angefangen hat es 2003, damals haben Eichi und ich bereits mit noch ein paar anderen Leuten zusammen Musik gemacht, zu der Zeit habe ich noch Keyboard gespielt, da habe ich Benny kennengelernt. Ich habe erfahren, dass er Gitarre spielt und ihn einfach mal angehauen, ob er nicht Lust hätte mal bei uns vorbeizuschauen. Das hat er gemacht und ist immer noch da. 2005 dann hat uns unser damaliger Schlagzeuger verlassen und der Joe ist hinzugekommen. Irgendwann gab es dann zwischen 2006/2007 einen kleinen Tiefpunkt als nicht mehr viel lief, was sich aber Ende 2007, Anfang 2008 änderte.

Im Frühjahr 2008 lernte Benny bei einer Party Carsten kennen, der dort Gitarre spielte und ein, zwei Lieder zum Besten gab. Benny hatte ihn gefragt, er kam rum, wir  fanden seine Stimme genial und er „durfte“ mitmachen. Damit war die Band sozusagen komplett.

Dann wurde auch die Entscheidung getroffen, deutsche Musik zu machen und das Englisch lieber denen zu überlassen, das es auch verstehen… und dann ging alles auch schon Schlag auf Schlag… nur bis der Name gefunden war, verging ein wenig Zeit, damit haben wir uns wirklich schwer getan. Eines Tages kam dann Benny mit dem Namen Saitenfeuer um die Ecke und wir waren uns einig, dass der es werden soll.

Euer Debutalbum „Auf und Davon“ ist im August 2010 erschienen. Wie beschreibt ihr selbst eure Musik und wie zufrieden seid ihr mit dem Ergebnis?

Carsten: Unsere Musik würde ich mit folgenden Worten beschreiben: Ehrlich, direkt, laut, abwechslungsreich und geil!

Es ist von allem was dabei, ein, zwei schnellere Lieder, mal eine Ballade, mal was mit Ska-Einflüssen usw. die Melodie muss halt zum Text passen und der Text zur Melodie. Wir wollen einfach all das machen, wozu wir Lust haben und uns jetzt nicht speziell auf einen Stil einschießen, wenn es also morgen nen Lied mit Blues-Charakter gibt oder übermorgen eins was Ähnlichkeiten mit einem Country-Song hat, dann ist das halt so. Trotzdem werden die Texte deutsch bleiben, werden wir bei Rockmusik bleiben und unseren eigenen Stil beibehalten. So das man immer erkennt, das sind wir, das ist Saitenfeuer.

Bezogen auf das Album, sind auch einige Lieder drauf, die etwas anderen Charakter haben, wie z.B. „Plan B“ oder „Ich geh“. Wir haben versucht, dass nicht jedes Lied gleich klingt und man nach drei Titeln gelangweilt ist. Das ist uns nicht so leicht gefallen, weil alle Titel die wir hatten, auch aufs Album gekommen sind, wir hatten also keine Auswahl. Aber dafür, sind wir sehr zufrieden. Auch wenn es an der Aufnahme und Abmischung noch ein paar Kleinigkeiten gibt, die man hätte anders machen können. Sehr zufrieden sind wir vor allem auch mit dem Design, welches auch komplett aus eigener Hand kommt, und weil es unser erstes Album ist.

 

Welche Themen behandelt ihr auf dem Album und um was geht es in euren Songs?

Benny: Es geht um alles was uns beschäftigt, was wir erleben, erlebt haben, was wir noch erleben wollen, um Dinge die uns freuen, um Dinge die uns ankotzen, um Spaß und Freunde.

Mit dem Lied „Saitenfeuer“ wollen wir uns vorstellen, kurz sagen wer wir sind und was die Leute von uns zu erwarten haben und auch gleich die Ansage machen, das wir es nicht versuchen, sondern durchziehen. Das zweite Lied „Auf und Davon“ ist dann der Startschuss „Auf und Davon und ab durch die Mitte, einfach geradeaus…“ Der Inhalt ist ganz einfach zu verstehen, wir haben halt die Schnauze voll, Ewigkeiten im Proberaum zu stehen und immer nur proben, ohne das es jemand hört, ohne eine Resonanz von anderen zu bekommen. Wir wollen auf der Bühne stehen und Gas geben.

„Die Zeit“ ist ein Lied, welches musikalisch gesehen jetzt nicht gerade ein Nummer 1 Hit werden könnte, jedoch finde ich persönlich die Aussage des Stücks immer noch mit am Besten, es soll zum Nachdenken anregen. Die Zeit ist einer dieser Faktoren gegen die man nichts machen kann und die Lebenszeit ist schneller vorbei als man denkt, das sind sich meiner Meinung nach sehr viele Menschen nicht bewusst. Die Zeit kann man nicht anhalten oder zurückspulen und der Tod kommt von Tag zu Tag näher, klingt komisch, aber es ist so. Wenn man sich dieser Sache bewusst wird, fängt man vielleicht an sein Leben besser zu nutzen und zu genießen. Bei „Meine Art und Weise“ geht es mehr oder weniger um mich selbst, obwohl ich damit wohl für sehr viele Menschen spreche. Ich habe über meine Ecken und Kanten nachgedacht, darüber wer bin ich und wie mich vielleicht andere Leute sehen. Ich genieße das Leben und das hat manchmal seinen Preis, man macht Fehler, man baut mal Scheiße, benimmt sich daneben, stößt anderen vor den Kopf. Trotzdem will man niemanden etwas böses, alle materiellen Sachen kann man ersetzen, viel wichtiger ist, das man nicht vergisst wer seine Freunde sind und das auch die Menschen die einem wichtig sind das wissen. Ich könnte ewig über die Inhalte der Texte sprechen und jetzt auf jeden einzelnen konkret eingehen, aber dann wird’s wohl heute etwas später.

Bei dem Rest der Songs ist die Aussage glaube ich, ziemlich klar. Aber wenn mal jemand eine Frage hat, der kann sich gerne über unsere Homepage bei uns melden, wir beantworten im Normalfall alle Mails.

Warum sollte man sich das Album kaufen?

Carsten: Das Album sollte man sich auf jeden Fall kaufen, wenn man auf Deutschrock steht und weil es für ein Erstlingswerk, auch wenn das jetzt ein wenig überheblich klingt, ein sehr gutes Album geworden ist. Es ist von allem etwas dabei, man kann „abrocken“ und feiern, man kann entspannen und abschalten, melancholisch werden und nachdenken, ich glaube es ist für viele Menschen in vielen Dingen der Spiegel ihrer selbst. Außerdem ist es in diesem schwarzen Digipack auch sehr gut anzuschauen und alle Texte zu den Liedern findet man im Booklet wieder. Und für ’nen 10er ist das fair, da habe ich selbst schon sehr oft viel mehr Geld für irgendwelchen Scheiß ausgegeben.

Ihr spielt dieses Jahr einige Konzerte und seid auf Festivals vertreten. Auf welchen Auftritt freut ihr euch besonders?

Robert: Das ist immer ganz schwierig zu sagen, da wir uns ja bestimmt nicht alles auf das Gleiche freuen und auch jedes auf seine Art reizt. Aber ich spreche jetzt mal im Namen aller und sage das OFT am 27.05. wird sicherlich das Größte und das Bekannteste,  auf die Glorreichen Sieben am 18.06. im Stadtpark Teuchern, ein Festival der Glorreichen Halunken, die mittlerweile gute Freunde von uns sind und uns immer wieder einladen, das Feuer & Eis in Adelsheim am 29.10. wegen dem Lineup und dem Team vom AGF-Radio, das uns so gut unterstützt, und zum Schluss natürlich unsere Jahresabschlussparty am 16.12. im Schützenhaus Frohburg, weil es unsere Veranstaltung ist und ein geiles Fest mit unserem ‚Team‘, Freunden und Fans wird. Aber wie schon gesagt, auch all die anderen werden mit Sicherheit richtig gut, denn wir geben immer unser Bestes und sind auch keine Freunde von Traurigkeit.

Gibt es eine oder mehrere Bands, mit denen ihr gerne einmal zusammen auf der Bühne stehen würdet?

Benny: Wir haben ja mittlerweile schon mit der einen oder anderen Band auf der Bühne gestanden und werden dieses Jahr auch noch mit ein paar guten Bands die Bühne teilen. Gespielt haben wir schon mit Frei.Wild und 9mm, was letztes Jahr auch eines der besten Konzerte war, denn deren Fans haben schon bei uns als Support-Band Vollgas gegeben und das war echt ein geiles Gefühl. Mit denen würden wir jederzeit gern wieder spielen. Ich persönlich freue mich aber dieses Jahr auch auf Betontod und Kärbholz in Adelsheim. Serum 114 wäre auch mal klasse, vielleicht haben wir ja mal die Chance.

Als Deutschrock-Band passt man nun mal auch nur am besten mit anderen Deutschrock Bands auf eine Bühne, es gib noch jede Menge andere Bands aus den unterschiedlichsten Genres, wo man sich nur  freuen würde die mal kennenzulernen, doch mit denen gleich die Bühne zu teilen, dass passt dann bestimmt nicht zusammen.

Welche Pläne habt ihr für eure Zukunft?

Carsten: Wir haben mehr Pläne als Zeit – leider! Uns sitzt die Zeit so sehr im Nacken, das eigentlich der Ablaufplan bis Mitte nächsten Jahres steht, wir gehen ja auch alle noch nem normalen Beruf nach. Für dieses Jahr stehen jetzt erstmal die Konzerte an, auf die wir uns riesig freuen, endlich mal wieder raus. Dann sitzen wir nebenbei immer an den neuen Songs, den es steht fest im Plan, dass wir im Frühjahr nächsten Jahres ins Studio gehen, um noch vor Mitte des nächsten Jahres das zweite Album abzuliefern. Ein Video steht auf der Liste auch noch ziemlich weit oben, aber da gibt es noch keinen Termin, vielleicht noch dieses Jahr oder dann doch erst mit dem neuen Album. Und dann laufen noch einige Sachen nebenbei, wo ich noch nichts dazu sagen möchte, zum Einen weil sie noch nicht hundertprozentig feststehen und zum Anderen wann es soweit sein wird, außerdem ist es immer gut nen Joker in der Hinterhand zu haben. Also immer mal auf unserer Homepage oder bei Facebook vorbeischauen.

Was die Zukunft in weiterer Voraussicht bringen wird werden wir sehen, eins ist aber klar, wir wollen unbedingt weitere Alben machen, noch mehr herumreisen und Konzerte spielen und unseren Bekanntheitsgrad deutlich steigern.

Vielen Dank für das Interview, die letzten Worte gehören euch!

Benny: An erster Stelle erstmal ein riesengroßes Dankeschön an Euch für eure Unterstützung durch die Vorstellung des Albums und dem heutigen Interviews. Wir freuen uns wirklich von so einem professionellen Magazin unterstützt zu werden und wissen das sehr zu schätzen.

Des Weiteren möchte ich noch kurz unsere Homepage erwähnen: www.Saitenfeuer.de da gibt’s immer alles Wichtige über uns zu erfahren.

Man kann bei so einem Interview viel erfahren und sich einen ersten Eindruck von einer Band verschaffen, aber am besten ist es immer noch, sich eine Band live anzuschauen um sich dann sein eigenes Bild zu machen. Denn an erster Stelle machen wir Musik. Also wir sehen uns…

Interview von Florian Puschke im April 2011

 

Saitenfeier Line-up:

Carsten – Gesang, Robert – Bass, 2. Gesang, Eichi – Gitarre, Joe – Schlagzeug, Benny Gitarre

Bilder: Saitenfeuer

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