Frei.Wild im großen Interview-Jahresrückblick 2012

FREI.WILD polarisiert, wie die Medienberichte der letzten Zeit anschaulich gezeigt haben und FREI.WILD verbindet, wie auch die stetig wachsende Fangemeinde, oder die stets ausverkauften Konzerthallen immer wieder zeigen.

Wer also bei Südtirol nur an schöne Landschaften, Berge und die Kastelruther Spatzen denkt, der hat wohl die bedeutendste Band im Deutschrock der letzten Jahre verpasst. Und wer bislang nicht wusste was Golfschläger, Tränen, Babys und Kronen damit zu tun haben, der gewinnt mit diesem Interview ganz neue Einblicke. In Karlsruhe, kurz vor der letzten Show ihrer diesjährigen X-Mas Tour, gaben uns FREI.WILD einen Jahresrückblick der etwas anderen Art – witzig, nachdenklich, optimistisch, einfach geraderaus!

Und alle noch frisch? Seid ihr fit für heute Abend?

ZEGGA: Klar sind wir noch fit!

Ihr seid ja auch Schlimmeres gewöhnt und habt diesmal Tourpausen eingebaut.

FÖHRE: Genau, das kriegen wir jetzt auch noch hin.

Na so wirklich motiviert hört sich das jetzt aber nicht an!

ZEGGA: Das kommt vom Rumsitzen tagsüber, aber wenn’s dann läuft, läuft’s!

Wie pusht ihr euch vor dem Auftritt denn wieder hoch?

FÖHRE: Das kommt von alleine. Du kannst halbtot auf die Bühne gehen, aber sobald der erste Ton in die Halle schallt bist du wieder topfit. So ist das.

Letzter Tourtag 2012, wie ist es bisher gelaufen?

FÖHRE: Ja super ist es gelaufen

Och nee, keine Standardantworten bitte!

PHILIPP: Ach so, keine Standardantworten? Ja dann: ich bin saufroh, wenn es fertig ist, ohne Scheiß! Und dass wir noch einen Tag haben bis Silvester war eine echt gute Entscheidung. Nicht, weil wir keine Lust mehr haben! Es macht riesen Spaß diese Tour zu spielen. Wenn heute der 27. wäre, würde ich mich freuen noch die nächsten Tage unterwegs zu sein. Aber wenn du am 30. noch ne Show hast, so wie letztes Jahr in Hamburg, und danach im Nightliner hoffst, dass du nicht in einen Schneesturm kommst, irgend ein LKW quer steht, und du wahrscheinlich Silvester nicht bei der Familie verbringen kannst, dann ist das zum kotzen.

ZEGGA: Wir sind manchmal erst um zehn Uhr abends endlich angekommen. Was willst du dann noch Silvesterfeiern?

Und vor allem seid ihr dann wahrscheinlich richtig platt!

FÖHRE: Genau! Und wir konnten dieses Mal auch wieder in Ruhe Weihnachten feiern, weil wir erst am 26. los sind. Das war auch mal richtig schön!

PHILIPP: Wir hatten Jahre, da sind wir mit unseren Familien, Omas und Opas an Weihnachten zum Mittagessen gegangen und mussten während der Hauptspeise schon los.

Nicht mal die Nachspeise mitgenommen?

FÖHRE: Nichts da. Während ich schnell die Hauptspeise runtergeschlungen habe, waren die anderen beim Gruß aus der Küche!

PHILIPP: Ich hab lieber gleich mit der Nachspeise angefangen und auf den Gruß aus der Küche geschissen! (lacht)

ZEGGA: Auf den kannst du ja auch verzichten.

Ist das etwas, das man über die Jahre lernt, eine entspannte Planung?

PHILIPP: Das ist ein Luxus den wir uns jetzt leisten! Wir haben dieses Mal Kempten vor Weihnachten gelegt, das war total stressfrei für uns.

Kürzere Wege!

PHILIPP: Ja, es kostet zwar massig Kohle eine Tour auseinanderzureißen. Aber auch die „Feinde deiner Feinde“-Arenatour haben wir so durchgezogen. Mal haben wir vier Tage gespielt, dann wieder zuhause, dann drei Tage und wieder zuhause usw. Das ist einfach entspannter und macht mehr Freude.

Und die Familie wird es auch danken, oder?

FÖHRE: Und die Fans natürlich auch! Wenn du zwei Wochen lang auf Tour bist, dann ist einfach das letzte Konzert nicht so wie das erste. Du kannst irgendwann nicht mehr komplett Vollgas geben, das ist einfach so. Irgendwann sind die Batterien leer. Und so ist es auch für die Fans besser. Wenn sie viel Geld für eine Karte zahlen, müssen wir auch am letzten Konzerttag noch alles geben können!

Also auch heute wieder Vollgas!

PHILIPP: Klar!

Wenn ihr auf 2012 zurückschaut, egal ob bandtechnisch oder persönlich, was sind eure Up’s and Down’s?

ZEGGA: Natürlich gab es Hoch und Tiefs, aber im Großen und Ganzen war es ein erfolgreiches und gutes Jahr. Ein klares Hoch war es ganz sicher innerhalb von drei Monaten Gold zu bekommen. Ich hätte nie erwartet, dass das so schnell geht. Das ist sicher eines meiner Highlights heuer!

PHILIPP: Ja, da gab es schon einige. Ich hab vorhin erst den Jahresrückblick geschrieben und da sind mir einige Sachen wieder eingefallen. Was für mich ein totaler Einbruch war, weil ich einfach die Enttäuschung gespürt habe, war diese Scheiße mit der 1. Das hat mich furchtbar enttäuscht! Wir hatten die 1 stehen und das vier Tage hintereinander.

Eigentlich hatten wir das Ding in der Tasche. Tag für Tag siehst du die Verkaufszahlen, siehst, dass du immer noch auf der 1 stehst – wieder und wieder! Und dann wirst du einfach mit falschen Machenschaften vom Thron geschmissen. Das ist Scheiße! Das hat man nicht verdient. Selbst wenn man jetzt im Nachhinein denkt: 2! Scheiß drauf, ist ja nicht schlimm. 2 ist immer noch mehr, als jede andere Deutschrockband je gehabt hat, aber das war schon ein harter Brocken.

Man kann sich da glaube ich auch schwer wehren.

PHILIPP: Nix kannst du machen! Du bekommst nur blöde Kommentare von den großen Plattenfirmen, die die Schuld an der ganzen Misere tragen.

Ein richtig geiles Gefühl war aber dieses Jahr mit der ganzen Crew auf der Fähre nach England zu fahren! Das war einfach super, du hast den Wind gespürt, die Freiheit und der Gedanke, dass du dir das so nie erwartet hättest. Auch aus England wieder zurückzukehren…

FÖHRE: Das war glaube ich aber einer der Tiefpunkte dieses Jahr; also die letzte Show in England! (grinst)

PHILIPP: Aber lustig war’s!

FÖHRE: Und am Ende wollte uns die ganze Crew eigentlich einstimmig kündigen!

Was habt ihr denn angestellt?

PHILIPP: Ja, wir haben halt schlecht gespielt! Wir haben in einer Kneipe gespielt. Ich hab halt angefangen zu rauchen, obwohl ich nicht durfte. Dann waren wir nach fünf Liedern fertig und haben alle rausgeschmissen.

FÖHRE: Wir haben innerhalb von einer halben Stunde probiert uns einen hinter die Binde zu kippen.

Also Druckbetankung!

FÖHRE: Es war halt die letzte Show und wir dachten wir trinken mal einen. (grinst)

PHILIPP: Aber nur Champagner! Der Busfahrer hatte von der Band davor noch Champagner im Kühlschrank und das kennen wir ja nicht.

ZEGGA: Und Rotwein!

Ihr habt Champagner und Rotwein durcheinander getrunken?

ZEGGA: Na eine Flasche Rotwein und dann Champagner bis keiner mehr da war!

PHILIPP: Und das Bier war einfach nicht bei der Hand und da haben wir halt den Bus leer gesoffen und das ging schnell, innerhalb von einer Stunde.

ZEGGA: Und Jonas trinkt ja nie viel!

PHILIPP: Aber an dem Abend hat er sich wohl gedacht heute schon! Und ich sags euch, der war tatsächlich am nächsten Tag grün!

Kein Wunder bei der Mischung! Gab’s denn irgendwelche speziellen Ansagen auf Englisch?

ZEGGA: Mussten wir ja nicht, es waren ja fast nur Deutsche da.

PHILIPP: Nein, in Manchester waren zwei Punks da! Und selbst die haben wir nach nur ner halben Stunde mit diesem sagenhaften Scheißauftritt rausgeekelt. Wir haben sie dann noch mit „We are the best, fuck the rest“ verabschiedet! (lacht)

Ihr wart ja wirklich super drauf! Bedauert ihr irgendwas?

PHILIPP: Ganz bestimmt nicht!

FÖHRE: Wir treffen immer wieder welche, die an dem Abend mit dabei waren und da hörst du häufig sowas wie, das war schon so kriminell, das war legendär! Das sind Konzerte und Situationen, da sprichst du noch in zehn Jahren davon.

PHILIPP: Und wenn du nach dem vierten Lied das letzte nochmal ansagst…. Kennt ihr den Ausdruck fremdschämen? Das hat ziemlich deutlich die Gefühle der ganzen Crew beschrieben!

Ja und dann waren da natürlich noch die Berichterstattung der Presse dieses Jahr.

ZEGGA: Weil es halt einfach schlechter Journalismus war!

PHILIPP: Das war eine Keule, wo man auch ein paar Mal schlucken muss. Aber man lernt damit umzugehen und man wird hier tatsächlich relaxter Tag für Tag. Was am ersten Tag noch wie der Weltuntergang klingt, klingt dann am siebten Tag nach: Das gab’s auch schon schlimmer!

Reiner Selbstschutz oder?

PHILIPP: Genau!

FÖHRE: Ja, aber auch die wachsende Popularität bei uns zu Hause ist eins der Highlights für 2012. Das Alpen Flair war in der Bandgeschichte das größte Konzert in Südtirol bislang. Und das freut uns natürlich am meisten, weil uns über 10.000 Leute am Samstagabend gesehen haben.

Lasst uns mal zu 2013 wechseln. Werdet ihr euch festivaltechnisch im neuen Jahr wieder so rar machen wie in 2012?

FÖHRE: Es wird einiges geben und zwei sind ja schon bestätigt: Pfeffelbach und die E&L.

PHILIPP: G.O.N.D. spielen wir nächstes Jahr jedenfalls nicht.

Warum nicht?

PHILIPP: Es gibt bei Festivals und Konzerten ja immer eine Art Gebietsschutz und da kommt uns ein anderes bereits gebuchtes Festival dazwischen.

Mehr wollt ihr uns nicht verraten? Macht doch wenigstens eine Andeutung…

PHILIPP: Ich sag mal jetzt es geht Richtung Norden.

ZEGGA: Von uns aus gesehen! (lacht)

Ja super! Von Südtirol ist ja alles in Deutschland im Norden!

FÖHRE: Na, ihr wisst doch jetzt schon mal, dass es nicht Italien ist und auch nicht Spanien!

Was richtig Großes dabei?

PHILIPP: Ja!

Ok, ich seh schon, mehr bekommen wir heute nicht aus euch raus! Wann gebt ihr denn die nächsten Sachen bekannt?

PHILIPP: Da musst du Stefan fragen. (Anmerkung der Redaktion: Stefan Harder Frei.Wild Management)!

STEFAN: In Kürze, es dauert nicht mehr lang. Aber wir dürfen jetzt eben noch nichts sagen.

PHILIPP: Es sind nicht so viele Festivals wie noch vor vier Jahren. Aber das liegt an unserem Credo, dass wir uns nicht überspielen wollen und schon lieber eigene Touren fahren. Festivals sind aber schon geil, das lassen wir nicht!

Also eine Tour ist für 2013 auf alle Fälle in Planung?

PHILIPP: Ja!

Und was habt ihr sonst noch so in petto?

PHILIPP: Wir haben im März eine wichtige Veröffentlichung und sind da gerade mit Hochtouren dran.

Aber keine neue CD oder EP?

PHILIPP: (grinst) Nein und es ist auch keine DVD. Es ist etwas anderes, eine Kombination aus ganz vielen Sachen, die den Leuten Freude machen!

ZEGGA: Eine Kassette! (lacht)

Das fänden wir ja schon wieder cool! Am besten mit Bleistift!

PHILIPP: Jedenfalls haben wir schon fleißig gefilmt. Wir wollen nicht nach einem Jahr gleich wieder eine DVD oder CD bringen, aber Preis-/Leistungsmäßig etwas geben, was wieder oben steht und bestimmt gefällt! Wir haben ja auch Umfragen gestartet und deshalb glauben wir das wird ganz gut. Ansonsten sind wir ja immer noch an dieser Unplugged-Geschichte und da gibt es ja dann auch das große Konzert im Herbst oder mehrere…

Die Tickets, die in der „Feinde Deiner Feinde“ Special Edition dabei waren?

PHILIPP: Ja genau, aber d.h. nicht, dass man nur mit diesen Tickets Zugang bekommt.

Gibt es noch Ziele für 2013 oder überhaupt? Ihr habt im Deutschrock schon so viele Rekorde gebrochen, in den größten Hallen gespielt, im Ausland…

FÖHRE: Ja gut, dann können wir ja eigentlich aufhören, oder? (lacht)

Macht da bloß keine Scherze, bitte! Aber was motiviert euch noch, was habt ihr als Band noch für Ziele? Gibt es ein Festival oder ein Stadion, irgendeine Location wo ihr mal spielen wollt?

PHILIPP: Wir waren nie eine Band, die große Ziele hatte, und weil wir wissen, dass es eh immer anders kommt, wenn man sich etwas ganz groß auf die Fahne geschrieben hat.

Aber ihr seid jetzt schon seit Jahren auf dem Durchmarsch, was motiviert euch noch, was treibt euch voran?

PHILIPP: Was ich mir denke, was für mich wichtig wäre… Keine Ahnung, muss ich ehrlich sagen. (lacht) Ich weiß es nicht. Es passiert immer sehr viel per Zufall, es entwickelt sich einfach. Aber es ist nie so, dass ich sage, wir müssen unbedingt mal Rock im Park oder Rock am Ring spielen, oder wir müssen mit einer bestimmten Band unterwegs sein.

ZEGGA: Es ist gut so wie es ist.

PHILIPP: Es läuft ja alles und deswegen hat man danach auch keine Enttäuschung. Wir haben gute Leute, die zusammen mit uns Pläne schmieden. Und wenn dann alles passt und wir als Band zusammenbleiben und uns auch gut verstehen, die Crew erhalten und die Freunde von früher weiterhin integrieren können, dann ist alles gut. Meine Hoffnung, die wirklich große Hoffnung, die bezieht sich eigentlich auf Sachen, die man nicht steuern kann! Das ist Gesundheit zum Beispiel und dass in der Familie alles intakt ist! Das kann man beeinflussen und da kann so viel passieren. Ich hatte dieses Jahr zum Beispiel zwei Sachen, u.a. der Tod meines Onkels. Das war ganz bestimmt nicht geplant und hat mich ziemlich runter gezogen. Aber ich hoffe einfach, dass solche Sachen nicht passieren.

ZEGGA: Ein Wunsch, den ich natürlich habe ist, dass die Presse besser recherchiert und endlich mal der ganze Tumult ruhiger wird. Das wäre schon ein großer Wunsch von mir! Nicht nur immer von den anderen abschreiben und noch was dazu erfinden, damit bloß eine gute Schlagzeile rauskommt. Das ist wirklich ein großer Wunsch!

Die meisten Leute nehmen viel von ihrer Arbeit mit nachhause, positives wie negatives. Die wenigsten schaffen es das abzustreifen und hinter der Bürotür zu lassen. Wie ging es euch damit im Jahr 2012, auch speziell was die Presse anging? Hat euch das eingebremst, den einen oder anderen Dämpfer versetzt?

ALLE (einstimmig): Nein!

PHILIPP: Ich bekomme durch diesen ganzen Gegenwind immer wieder neuen Schub. Und das ist eine Genugtuung mit der ganzen Unterstützung, die wir erfahren. Ich denke jedes Mal, das ist dann wieder ein Finger in eure Richtung!

FÖHRE: Es geht auch ohne die!

PHILIPP: Es geht trotz eurer Lügen, eurer Märchen, dieser Keule, die ihr immer wieder auspackt. So schnell kriegt ihr uns nicht unter. Ich bin immer noch der Meinung, ich bin ja ein gläubiger Mensch, dass das Leben ein bisschen gerecht ist! Aber Stefan, willst du nicht auch noch was dazu sagen?

STEFAN: Die Presse war wirklich überwiegend schlecht. Ich find es aber auch wichtig zu erwähnen, dass es einige gab, die sich die Mühe gemacht haben wirklich zu recherchieren, die sogar nach Südtirol gekommen sind. Unter anderem der WDR, der wie ich finde sehr gut, objektiv und neutral berichtet hat. Die haben sich einfach die Zeit genommen und haben sich journalistisch vorbereitet. Dabei sind gute Berichte entstanden. Auch der Bericht von Radio Fritz war echt gut.

Was ich sehr interessant finde und worüber wenig berichtet wird, ist etwas ganz anderes. Die Jugendlichen hören heute ja keine Alben mehr, sie hören nur Tracks! Aber es gibt ein Phänomen, und das ist für mich Frei.Wild. Ich kenne keine Band, bei der so viele Menschen so textsicher mitsingen und die so schnell wächst. Wir reden davon, dass nach den ersten zwei Worten eines Songs des aktuellen Albums Tausende mit einstimmen. Das ist schon der Wahnsinn! Jugendbewegungen waren schon immer eines der größten Phänomene und sie konnten immer an Musik festgemacht werden.

Ich finde es gibt momentan nicht mehr viele. Frei.Wild ist für mich da aktuell einfach die größte Nummer. Das ist eine richtige Jugendbewegung, die in den letzten Jahren von 1.000, die in der Altersstruktur unterschiedlich waren auf mittlerweile 10.000 – 12.000 angewachsen ist!

Da wir ja auch schon mal auf dem einen oder anderen Frei.Wild Konzert waren, sag ich mal hiermit danke für das Kompliment mit den „junge Leute“!

STEFAN: Bitte. Das ist für mich aber wirklich die Sensation und das Spannendste überhaupt. Wie es möglich ist, dass sich so viele Jugendliche und Kids so textsicher zu den Songs dieser Band bewegen! Früher wurde darüber immer berichtet, heute macht das kaum noch einer. Tokio Hotel und Bushido, der ja auch stark polarisiert hat, waren noch vor einigen Jahren deshalb auf Bravo-Titelblättern. Heute wäre das hundertprozentig Frei.Wild. Aber die trauen sich an dieses Thema nicht ran und wir forcieren es auch nicht. Jetzt hören kleine fünfjährige Jungs und Mädels Frei.Wild und sind textsicher!

Obwohl Frei.Wild ja viele Altersgruppen bedient!

PHILIPP: Wir ziehen ja nach jedem Konzert ein Resümee und natürlich sind da auch viele Weiber…

Wie war das?

PHILIPP: Frauen! (grinst)

ZEGGA: Viele junge Mädels! (lacht)

PHILIPP: Genau, aber du siehst auch Leute wieder, die du schon 2005 gesehen hast und die jetzt Mitte 30 oder 40 sind. Das ist schon geil!

Eine Frage habe ich noch und dann haben wir noch etwas mit euch vor. Wir wissen, das kannst du nicht leiden Philipp, aber da musst du eben durch!

PHILIPP: Ich weiß! (seufzt)

FÖHRE: Ein Nacktshooting? (grinst)

Super Idee! So viele Klicks werden wir nie wieder auf unserer Seite haben! Vielleicht das nächste Mal! Aber nein, lasst euch überraschen. Die Frage bezieht sich auf „Unendliches Leben“. Super Ballade und super Video – aber Herr im Himmel: Wie scheiße teuer war das Ding denn eigentlich?

PHILIPP: Kann ich dir nicht sagen.

STEFAN: Ich aber! Sehr teuer!!! Das hat mich fast den Job gekostet! (lacht)

Das mit dem teuer haben wir uns schon gedacht. Aber was antwortet ihr auf die Kritiker die sagen: Was ist das denn? Ist das noch Deutschrock? Voll Mainstream! Will sich damit Frei.Wild ein neues Publikum erspielen? Ihr werdet ja auch nicht jünger…

PHILIPP: Naja, ich finde das Wort Mainstream ja nicht so schlimm und ganz bestimmt werden wir nicht jünger.

STEFAN: Also bei mir funktioniert das, ich bin Benjamin Button! (grinst)

PHILIPP: Ja, du wieder! Als wir damals den Song aufgenommen haben, am Anfang hat er ja noch komplett anders geklungen, wussten wir, dass das ein ganz großes Lied werden kann. An dieser Stelle war die Zusammenarbeit mit Henning ein ganz wichtiger Punkt (Anmerkung der Redaktion: Henning Verlage, Produzent von Unheilig). Er hat dem Song diesen Takt verliehen. Dass er jetzt so klingt wie er klingt, dafür bin ich ihm jetzt noch richtig, richtig dankbar! Und wenn die Leute sagen das ist kein Deutschrock, dann sag ich einfach: klickt eins weiter, dann hast du wieder deinen Gassenhauer. Du findest ja alles auf dem Album. Wir haben mit den 21 Songs ganz viele Stile abgegrast. Und Scheiße, es ist es einfach abwechslungsreich!

Dass wir als Band in die Jahre gekommen sind wäre der falsche Ausdruck, aber es sind halt auch zwölf Jahre seit unserem ersten Album vergangen. Es wäre doch schlimm, wenn das alles noch so klingen würde wie am Anfang.

Wir danken euch jetzt schon mal für das Interview, denn wir sind damit auch am Ende der Fragen angekommen. Aber wie wir schon angekündigt haben, wir haben noch was für euch vorbereitet.

FÖHRE: Geschenke?

Nein keine Geschenke, aber da wir ja schon zu Beginn des Interviews von Silvester gesprochen haben wollten wir so kurz vor dem Jahreswechsel mit euch Bleigießen!

FÖHRE: Das machen wir!!!

PHILIPP: Ich hab das noch nie gemacht…

FÖHRE: Also ich mach das gerne, wir machen das jedes Jahr! Was gibt’s denn für Formen? Zegga, willst du den Anker?

ZEGGA: Ich nehme die Champagnerflasche.

PHILIPP: Ja wie geht das denn?

Hast du das noch nie gemacht? An Silvester, oder auf ner Teenie-Party?

ZEGGA: Das kennen wir nicht in Südtirol.

PHILIPP: Ich kenne nur Flaschendrehen, aber Bleigießen – nee! Ich weiß, dass man im Krieg damals Zinnsoldaten geschmolzen hat. Aber ob das mit nem Feuerzeug klappt? Vielleicht sollten wir besser Pyro-Manni holen!

Bei uns ist das ein Brauch an Silvester und aus den Formen liest man dann ab, wie das nächste Jahr wird.

PHILIPP: Oh je!

Was soll das denn heißen? Oh je! Von so einer pessimistischen Grundeinstellung wollen wir nichts hören!

ZEGGA: Das ist ein Golfschläger!

PHILIPP: Zeig mal! Das steht aber nicht in der Beschreibung…

Aber schau doch! Eindeutig ein Golfschläger! Und frei interpretiert würd ich mal sagen, dass Föhre nächstes Jahr mit Golfspielen anfängt!

PHILIPP: Ich glaub das will er sogar! (lacht)

Das passt doch super zum neuen Auto, oder?

ZEGGA: Ja ein Golfschläger passt da wohl rein… vielleicht auch noch ein Golfball! Oh Mann, was ist das denn?

Sieht wie eine Träne oder ein Tropfen aus.

PHILIPP: Der Sprit wird so teurer, dass Zegga sein Auto verkaufen muss! Jetzt bin ich dran! Was ist das? Hey, das ist ne Krone!

STEFAN: Ja, wie die von einer Schönheitskönigin!

PHILIPP: Ach komm, das ist eine Krone – eindeutig, oder?

FÖHRE: Gut, dass du gleich dazu gesagt hast was es ist!

Nein, eindeutig eine Krone, wie die vom BurgerKing!

ZEGGA: Nein, die Deutschrockkrone!

JONAS: Und was soll das sein?

PHILIPP: Hey Jonas, das ist ein Baby!!!

JONAS: Was? (alle applaudieren und jubeln!)

FÖHRE: Hey Jonas, ab jetzt wird scharf geschossen!

PHILIPP: Ohne Scheiß, das sieht doch aus wie ein Embryo!

ZEGGA: Ja Jonas, dann mal schnell nachhause!

Interview von Mostly Harmless im Dezember 2012

 

Mehr zum Thema:

Frei.Wild Bandseite: www.frei-wild.net

Frei.Wild bei facebook: www.facebook.com/Frei.Wild

Foto: Rookies & Kings

Wir wollen deine Meinung:

Kommentiere den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte Namen eingeben

Pressure Magazine
Pressure Magazine ist ein Online-Musikmagazin, das sich auf die rockige Musikszene spezialisiert hat. Unsere Autoren sind leidenschaftliche Musikfans und liefern dir Artikel, Rezensionen, Interviews und Ankündigungen zu bevorstehenden Musikveranstaltungen. Unser Ziel ist es, dich als Musikfan auf dem Laufenden zu halten und dir eine Plattform für Feedback, Anfragen und Kommentare zu bieten.

Ähnliche Themen

Philipp Burger ermutigt Bauern weiter durchzuhalten: Die Zukunft der Landwirtschaft wird...

Bauer sein ist geil: Wie sieht der rockende Landwirt Philipp Burger die Auswirkungen des Klimawandels auf seinen Hof? Und würde er sich für den...

Vom Extremisten zum Aufklärer: Philipp Burger präsentiert ‚Freiheit mit Narben‘ in...

München, 14. Oktober 2023 - Mit einem ehrlichen Blick auf seine bewegte Vergangenheit und einer Botschaft der Offenheit präsentiert der umstrittene Frontmann von "Frei.Wild",...

Frei.Wild: Rock, Rebellion und Kontroverse in München

Rock'n'Roll Rebellion in München. Frei.Wild rockt die Münchner Olympiahalle Ein Konzert, das die Gemüter bewegt: Am 27.05.2023 verwandelte die umstrittene Rockband Frei.Wild die Münchner Olympiahalle...

Philipp Burger: Neue Soloalbum-Single mit Video „Sänger, Zimmermann, Landwirt, Fischer“

„Sänger, Zimmermann, Landwirt, Fischer“, ist der neue Song von Philipp Burger. Das dazu passende Musikvideo gibt einen Vorgeschmack auf das autobiografische Soloalbum, das im...

Philipp Burger über die Corona-Krise: „Nie war die Chance größer, diese...

Das Pressure Musikmagazin hat den "Frei.Wild"-Sänger und leidenschaftlichen Landwirt PHILIPP BURGER zur aktuellen Corona-Situation befragt.

So war das AlpenFlair 2018: Rock und Volksmusik in Südtirol

"Wo hohe Berge wachen und steh’n, wo Menschen frei und glücklich leben, da kommen wir hin oder kommen wir her, herzlich Willkommen beim AlpenFlair." Auch...
- Werbung -

Aktuelles

Dobermann und Kairos: Dennis Diel über die Gunst des Augenblicks

Es ist keine alltägliche Geschichte, die dem Protagonisten Tomas Dober in Dennis Diels neuestem Werk „Dobermann und Kairos“ widerfährt: Er kann mithilfe eines Medaillons...
[td_block_social_counter facebook="pressuremagazine" twitter="pressuremagazin" style="style5 td-social-boxed" tdc_css="eyJhbGwiOnsibWFyZ2luLWJvdHRvbSI6IjM4IiwiZGlzcGxheSI6IiJ9LCJwb3J0cmFpdCI6eyJtYXJnaW4tYm90dG9tIjoiMzAiLCJkaXNwbGF5IjoiIn0sInBvcnRyYWl0X21heF93aWR0aCI6MTAxOCwicG9ydHJhaXRfbWluX3dpZHRoIjo3Njh9" custom_title="Pressure folgen:" block_template_id="td_block_template_8" f_header_font_family="fs_2" f_header_font_transform="uppercase" f_header_font_weight="500" f_header_font_size="17" border_color="#dd3333" instagram="pressuremagazin" open_in_new_window="y" manual_count_instagram="13367" f_counters_font_family="fs_2" f_network_font_family="fs_2" f_btn_font_family="fs_2"]