Donnerstag, März 28, 2024

Drop Out Chaos im Interview zum Album „Kalt und Dreckig“

Drop Out Chaos, die Streetrocker aus Berlin haben im Oktober 2009 ihr zweites Album „Kalt und Dreckig“ veröffentlicht. Dem Pressure Magazine standen sie nun Rede und Antwort und plauderten über das Album und ihre Pläne für die Zukunft.

Redaktion: Hallo zusammen, bitte stellt euch kurz für unsere Leser die euch noch nicht kennen vor.

Dennis: Tach die Herren, also ich bin Dennis (30), Sänger und Gitarrist der Band. Dann gibt’s Atze (24), der Schlagzeug spielt, sowie Peter (23), am Bass und Tobi (23), an der zweiten Gitarre. Ich bin sozusagen der Dienstälteste und Gründer der Band.

Redaktion: Das aktuelle Album „Kalt und Dreckig“ ist euer zweiter Tonträger und ist im Oktober 2009 erschienen. Was erwartet den Hörer und wie definiert ihr eure Musik? (CD-Review zu „Kalt und Dreckig“ jetzt lesen)

Dennis: Die Leute können sich auf eine flotte Portion Rockentertainment aus Berlin freuen. Die Songs sind zum Teil Geschichten aus unserem Leben und spiegeln das wieder, was sich im Laufe der Zeit angesammelt hat. Wir schreiben Lieder die anecken, Lieder zum nachdenken und auch Lieder über Themen wie Liebe oder Hass. Ebenso steckt auch eine Menge Ironie in unseren Texten.

Redaktion: Wodurch unterscheidet sich „Kalt und Dreckig“ im Vergleich zum Debut „Lebenslänglich“? (CD-Review zu „Lebenslänglich„)

Dennis: Als erstes finde ich, haben wir uns musikalisch sehr stark weiterentwickelt. Die Platte klingt insgesamt homogener, da die Stücke einfach besser aufeinander abgestimmt sind. Zum anderen ist der Sound zum Vorgängeralbum eine ganze Ecke härter geworden. Sicherlich hatten Micha und René von Anticops hierauf einen großen Einfluss, da sie die Scheibe im Kugelphonestudio produziert haben. Dort haben wir das Album komplett eingespielt und anschließend auch abgemischt. Ich kann jeder Band nur empfehlen, bei den beiden mal anzuklopfen, wenn sie vorhaben, eine Platte aufzunehmen.

Redaktion: Eure Texte handeln unter anderem vom Leben auf der Straße. Musstet ihr es selbst erfahren, wie es ist, auf der Straße zu leben?

Dennis: Also auf der Straße musste noch keiner aus der Band leben. Mit diesen Texten will ich sagen, dass das Leben nicht gerade ein Zuckerschlecken ist. Wenn du nicht mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wurdest, muss man sich durchkämpfen und sein Ding bis zum bitteren Ende durchziehen. Wenn es so sein soll, dann zur Not auch alleine und das ist ja meistens so. Wenn es heiß wird, verpissen sich viele und du stehst mit der Scheiße alleine da.

Redaktion: Beruht der Song „Ich knall dich weg“ auf wahrer Begebenheit?

Dennis: Gut, dass du ausgerechnet diesen Song ansprichst. Wir würden hier gerne etwas klarstellen: Beim Song „Ich knall dich weg“ handelt sich sich nicht um einen hohlen Prollsong, wie es in der letzten Zeit an verschiedenen Stellen zu lesen war. Es geht nicht darum, dass ich Abends besoffen losziehe und mir ohne Grund Leute vornehme. Es geht in Wirklichkeit darum, dass es da eine Person gibt, die mich und andere hintergangen und beschissen hat und dann untergetaucht ist. Er soll wissen, dass ich nicht vergesse und mir wiederhole, was mir gehört.

Redaktion: „Kalt und Dreckig“ ist auf dem Label Burnout Records erschienen, das erste Album bei Sunny Bastards, wie und warum kam es zum Wechsel?

Dennis: Wir sind Christian und Sunny bis heute dafür dankbar, dass sie uns damals ihr Vertrauen entgegengebracht haben und mit uns das erste Album veröffentlicht haben. Mittlerweile sind ein paar Jahre ins Land gezogen und wir landeten über einen Kumpel zu Pascal von Krawallbrüder. Er ist ja bekannterweise der Oberindianer von KB-Records und führt nebenbei die Geschäfte des noch jungen Unterlabels Burn Out Records. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden und so kam es, dass wir die Platte auf „Burn Out Records“ veröffentlicht haben.

Redaktion: Wird es noch eine Vinyl Version vom Album geben?

Dennis: Nö, das stand bisher noch nicht zur Debatte. Darüber haben wir uns komischerweise auch noch gar Gedanken gemacht. Ist aber eine gute Idee! Da draußen gibt es bestimmt genug Plattenliebhaber und Sammler. Für die Zukunft will ich es nicht ausschließen, dass da eventuell noch was kommen könnte.

Redaktion: Ihr habt ein Video zum Song „Strasse“ gedreht. Wieso gerade der Song und wo ist es entstanden?

Dennis: Wir haben das unter den Liedern der neuen Platte ausgelost. Dass es gerade dieser Song wurde, ist also eher rein zufällig. Aufgenommen haben wir das Video zum größten Teil in Berlin-Friedrichshain. Wie man sieht, ist es nicht aufwendig aufgenommen worden, passt aber zu dem Lied. Für mich war es schon ein wenig komisch, Playback singend über die Brücke zu laufen, aber in Friedrichshain sind die Leute ja bekanntlich eh ein bisschen anders, sodass ich da mit meiner Visage überhaupt nicht aufgefallen bin.

Redaktion: Ihr spielt dieses Jahr unter anderem beim OFT-Festival. Auf welche Band freut ihr euch mehr: Agnostic Front oder Torfrock?

Dennis: Kurz und knapp: Torfrock! Da werden die Erinnerungen an meine Jugend wieder wach. Aber am meisten freuen wir uns natürlich auf die tolle Stimmung des Festivals. Wir haben ja 2007 schon einmal da gespielt und „dit war Bombe“, wie der Berliner sagt. Ich bin gespannt, wie die neue Location sein wird.

Redaktion: Dann habe ich erfahren, dass ihr im Frühjahr 2011 vorhabt euer drittes Album zu veröffentlichen!? Habt ihr bereits so viel neues Material und gibt es hierzu schon genauere Infos?

Dennis: Ja das ist richtig. Wir sind gerade dabei, Songmaterial zusammenzutragen und fleißig zu komponieren. Vorab kann ich schonmal soviel sagen, dass einige neue Themenbereiche angesprochen werden und sich die Inhalte der Texte verlagern werden. Wenn alles so läuft, wie wir es uns vorstellen, gehen wir im Herbst ins Studio, um dann im Frühjahr 2011 ein neues Album veröffentlichen zu können. Bei den nächsten anstehenden Konzerten werden wir den ein oder anderen neuen Song schon mal live spielen, um zu sehen, wie sie beim Publikum ankommen. Der Zeitraum zwischen erster und zweiter Platte war im Nachinein betrachtet ja doch ganz schön lang. Das wollen wir diesmal vermeiden, achten aber dennoch darauf, nichts übers Knie zu brechen und nicht langweilig zu werden. Gespart wird auf keinen Fall an Ironie und Selbstüberschätzung. Die Kritiker müssen ja schließlich was zu schreiben haben.

Redaktion: Mit welcher Band würdet ihr gerne mal die Bühne teilen, bzw. ein Konzert spielen?

Dennis: Das ist uns im Grunde scheißegal. Hauptsache wir kommen mit den Leuten gut klar und können mit denen eine gute Zeit haben.

Redaktion: Was sind eure Pläne für die Zukunft?

Dennis: In erster Linie wollen wir uns musikalisch stets weiterentwickeln und hoffen uns nicht dabei zu ertappen, dass wir irgendwann einknicken und Anfangen darauf zu hören, was uns andere Leute erzählen wollen, z.B. wie unsere Musik zu klingen hat oder was wir sagen dürfen. Ich geb einen Fuck darauf! Am schlimmsten sind die sogenannten „Kritiker“, die unsere „anstößigen“ Texte oder meine Aussprache bemängeln und selbst nicht in der Lage sind, ihre vermutlich noch in ihren Kinderzimmern heruntergetippten Reviews fehlerfrei zu veröffentlichen. 

Da lach ich doch drüber!! Ansonsten, seid gespannt auf unser nächstes Album.

Redaktion: Vielen Dank für das Interview.

Interview von Florian Puschke

Mehr zu Drop Out Chaos:

Offizielle Homepage: www.drop-out-chaos.de

Foto: Drop Out Chaos

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