Freitag, März 29, 2024

Donots: Die Gebrüder Knollmann im ‚Wake The Dogs‘-Interview

Die Donots sind zurück! Am 27.04.2012 erscheint das neunte Studioalbum der Punkrocker aus Ibbenbüren. Kurz darauf startet eine Tour mit zahlreichen Festivalauftritten.

Pressure Redakteurin Diana Ringelsiep hat die Gebrüder Knollmann getroffen und sich mit ihnen über die neue Platte „Wake The Dogs“ unterhalten. Dabei hat sie herausgefunden, was passieren muss, damit Sänger Ingo im Quadrat kotzt und warum Guido manchmal danach ist, in den Wald zu rennen…

Résumé der vergangenen fast zwanzig Jahre in fünf Schlagworten!

Ingo: 1000 Konzerte ungefähr!

Guido: Komplette Planlosigkeit!

Ingo: Familie!
 
Guido: Herzblut!
 
Ingo: Freigetränke!
 
 
Ist es nach all den Jahren noch aufregend, eine neue Platte rauszubringen?
Ingo: So klischeehaft es klingt, aber es ist jedes Mal wieder eine totale Herausforderung und jedes Mal wundert man sich, wie man am Ende klingen kann. Und das ist es, was das Ganze so spannend macht, sich nach über 18 Jahren noch selbst überraschen können.

Guido: Es gibt Bands, die immer klingen wie sie klingen, zum Beispiel Bad Religion und ich will auch gar nicht, dass sie anders klingen. Aber ich muss sagen, bei uns finde ich es gerade interessant, mit der neuen Platte, wo es schon wieder einen Schritt in irgendeine Richtung geht und ich am Ende selber denke: „Wow, dat is‘ ja geil!“ Wir planen das nie, sondern lassen uns immer treiben. Viele Leute sagen, dass wir sie immer wieder überraschen, aber dass man noch raushört, dass wir es sind und das finde ich sehr schön.

 
Mit eurem letzten Major-Label Gun Records (Sony Music) hat es damals ein eher unschönes Ende genommen. Wie kam es jetzt zu der Kooperation mit Universal?
 
Guido: Wir haben sehr lange hin und her überlegt, ob wir es machen sollen und haben uns große Sorgen diesbezüglich gemacht. Aber dann haben wir mehrere von den Universal-Leuten getroffen und die haben uns eigentlich alle aus dem Herzen gesprochen. Das komplette Gegenteil von Gun Records.
 
Ingo: Man muss auch sagen, dass wir durch das eigene Label mittlerweile auch einen ganz anderen Erfahrungsschatz haben und wir sind eben auch keine Anfang 20 mehr. Zeiten ändern sich, wir wissen jetzt was wir wollen und besonders, was wir nicht mehr wollen. Dazu kommt, dass wir viele von den Universal Leuten noch von früher kennen. Die Gespräche verlaufen demnach alle auf Augenhöhe. Denen kann man sein Baby in die Hand geben, das sind keine Rabeneltern. Wir sind eben auch gerade an einem Punkt, wo wir einfach mal checken wollen, was noch so gehen kann. Denn die letzte Tour haben wir mit den meisten Zuschauern in unserer Bandgeschichte aufgehört, da interessiert es uns schon, ob wir noch ein Level weiter kommen.

Video: Donots – Wake The Dogs

Das Video zu „Wake The Dogs“ ist ja nun schon eine Weile zu sehen. Wie sieht das Feedback bisher aus?
 
Ingo: Es ist unglaublich wie positiv es bis jetzt ausgefallen ist. Natürlich gibt es auch die jammernden Leute, die gerne die „alten Donots“ zurück haben wollen, die gibt es bei jeder Plattenveröffentlichung. Aber das ist eben nicht der Anspruch von dem, was wir mittlerweile Donots 2.0 nennen. Wir haben gar kein Bock immer wieder dasselbe aufzunehmen. Da fehlt die Herausforderung.
 
Guido: Zumal sich ja auch der eigene Musikgeschmack ständig weiter entwickelt und das hat natürlich auch einen großen Einfluss auf das, was man macht.
 
Ingo: Das Schöne ist, dass mit der neuen Platte viele alte Fans wieder mit an Bord sind, die uns eine Weile nicht mehr auf dem Schirm hatten. Aber auch neue Leute, die mit dem alten Pop-Punk nichts anfangen konnten, aber den ehrlichen Sound des neuen Albums gut finden.
 
Guido: Ich finde es auch sehr erstaunlich, dass immer wieder der Vergleich mit The Clash fällt. Das würde ich mir persönlich nie anmaßen, aber es ist natürlich eine riesen Ehre!

 

Wie sehr verletzt es euch, wenn Leute sagen, sie wollen die alten Donots zurück?
 
Ingo: Ganz ehrlich, ich war früher selbst so ein Musik-Nazi… Ich konnte das nie haben, wenn die sich weiter entwickelten und vor allem wollte ich nicht, dass sie im Radio laufen! Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich damals im Quadrat gekotzt habe, als Green Day mit der „Dookie“ durch die Decke gegangen ist. Und das ein halbes Jahr nachdem wir ein Konzert in einer Scheune veranstaltet haben, wo sie vor nur 120 Leuten gespielt hatten. Da haben wir uns damals natürlich schön einen drauf abgewichst, nach dem Motto „Green Day ist meine Band“.
 
Guido: Haha… Kindergarten!
 
Ingo: Ich kann das jedenfalls sehr gut verstehen und da sollte man auch kritikfähig sein. Besonders, wenn das alles in einer so großen Öffentlichkeit stattfindet. Je mehr Leute zu Konzerten kommen, desto größer wird die Meinungsvielfalt. Ich finde das völlig okay.

 

Die erste Single vom neuen Album heißt „Come Away With Me“. Wohin möchtet ihr denn weglaufen, wenn euch mal alles über den Kopf wächst?
 
Ingo: Mein Fluchtpunkt ist immer Strand. Ich suche mir auch immer solche Urlaubsziele aus, wo ich mit Musik an einem Strand sitzen und einfach die Schnauze halten kann. Aber eigentlich ist dieser Song eine Anspielung auf „Fluch Der Karibik“. Ich mag diesen Film einfach unheimlich gerne und da gibt es eine Szene mit dieser Schatzkarte, die zum Ende der Welt führt und wenn man genau hinsieht, findet man darauf eine Textzeile aus „Come Away With Me“.
 
Guido: Wat?! Das hat der uns noch nicht mal erzählt! Egal… Bei mir ist das jedenfalls so, dass ich es richtig geil finde, wenn man einfach mal richtig die Schnauze halten kann. Das finde ich am aller besten. Dieser ganze nervige Party und  Halli Galli Smalltalk… Nää!! Da sitze ich lieber mit einem Kumpel in der Kneipe und rede. Manchmal würde ich am liebsten einfach in den Wald rennen…
 
Ingo: Also das ist ja nun echt der Coming of Age Spruch des Interviews – ganz ehrlich. Also erwachsener kann doch kein Mann reden, das ist ja schon fast senil.
 
 
Ihr habt durch euer Label eine besondere Beziehung zu Japan. Die Nuklearkatastrophe von Fukushima hat sich gerade gejährt, seid ihr seit dem schon wieder einmal dort gewesen?
 
Ingo: Nein, das letzte Mal sind wir drei Monate vor dem Unglück dort auf Tour gewesen und haben auch tatsächlich mal ein kleines Erdbeben in der Nacht miterlebt. Aber das gehört da ja schon beinahe an die Tagesordnung. Aber das der Tsunami und Fukushima solche Auswirkungen haben würden, hat ja weltweit alle Menschen geschockt.
 
Guido: Zumal man ja auch nicht weiß, was das noch alles hinter sich herziehen wird…
 
Ingo: Das schlimmste an dem Unglückstag und den Tagen darauf war, dass wir natürlich probiert haben, all unsere japanischen Freunde zu erreichen. Doch zum Teil hat es damals drei Wochen gedauert, bis wir eine Antwort bekommen haben. Dann ist uns natürlich ein Stein vom Herzen gefallen, als wir erfuhren, dass es denen allen gut ging. Aber das ist natürlich auch ein ganz blöder Egoismus, wenn man sich freut, dass den eigenen Freunden nichts passiert ist, während es bei vielen anderen nicht so gut ausgegangen ist.

 

Wird „Wake The Dogs“ in Japan erscheinen?

Ingo: Ja, wir haben gerade grünes Licht dafür von Universal bekommen, im Juni ist es soweit. Und wir sind auch schon sehr gespannt wie es sein wird, dann wieder dort zu sein.

Interview von Diana Ringelsiep im März 2012

 

DONOTS: „Wake the Dogs“ Tracklist:

01. Wake The Dogs
02. Into The Grey
03. Into The Grey
04. You’re So Yesterday
05. Don’t Ever Look Down
06. Born A Wolf
07. Control
08. Solid Gold
09. You Got It
10. I Don’t Wanna Wake Up
11. Chasing The Sky
12. All You Ever Wanted
13. Manifesto
14. So Long
gfgf

 

 

Der Sommer kommt: Checkt hier die Donots Festivaltermine

Wir freuen uns! Es wir Sommer und die Festival-Saison geht wieder in die Vollen. Die Donots werden während dieser Zeit natürlich auch am Start sein und mit zahlreichen Auftritten dafür sorgen, dass ihr die Zeit eures Lebens haben werdet. Alle Termine haben wir hier für euch zusammengefasst:

02.06.2012 Nürnberg, Rock im Park
03.06.2012 Nürburgring, Rock am Ring
16.06.2012 Halle/ Saale, MZ MUSIC ZONE
27.06.2012 Paaren/Glien (Bei Berlin), Greenville Music Festival
05.07.2012 Ulm, Ulmer Zelt
14.07.2012 Straubenhardt, Happiness Festival
28.07.2012 Grossefehn, Omas Teich Festival
10.08.2012 Püttlingen, Rocco del Schlacko
17.08.2012 Lüdinghausen, Area 4 Festival
25.08.2012 Jübek, Jübek Open Air
31.08.2012 Wiesen, Two Days a Week
 

Mehr zum Thema:

Offizielle Homepage: www.donots.de

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