Die Bonkers

Am 14.09.2012 erscheint mit „Northcoast Excess“ das neue Album der Rostocker Band Die Bonkers. Wir trafen den Sänger und Bassisten Johnny zum Interview.

Moin Johnny. Ich hoffe, es ist alles gut bei euch?! Wie war es auf dem Sauberg Open Air?

Johnny: Moin! Es war echt brutal heiss auf der Bühne! Ich hab mir wirklich gut 5 Liter Wasser reingezogen, was ich sonst NIE tue! Ohne Bier geht sonst gar nix! Aber bei den gefühlten 600 Grad da oben ging es einfach nicht anders! Und relativ chaotisch war es! Mir ist gleich beim zweiten Song der Stecker vom Kabel abgebrochen und beim dritten Song ist mir ne Basssaite gerissen!

Ich hatte weder ein Ersatzkabel noch ein Ersatz-Bass mit! Aber die Jungs von Kärbholz haben mir sofort ihr Equipment geliehen, nochmal riesen Dank dafür, Jungs! Und danke auch nochmal speziell an Adrian von Kärbholz für die epische Party, die wir zusammen gefeiert haben am Samstag! Es war absolut unfassbar geil!

Im August erscheint euer neues Album „Northcoast Excess“. Wie liefen die Arbeiten im Studio?

Johnny: Ich würde mal sagen wir sind diesesmal um einiges versierter an die Sache rangegangen und haben wirklich hart gearbeitet! Man hat gemerkt, dass uns dieses Album wirklich sehr am Herzen liegt und jeder einzelne wollte seinen Job so gut wie möglich machen und das hört man auch auf dem Endergebnis. Wenn man sich die anderen Produktionen von uns anschaut waren die vorherigen Studioaufenthalte eigentlich eher wie ne Klassenfahrt für uns.

Es ging darum möglichst viel zu saufen, ne menge Quatsch zu machen, viel zu lachen und Spass zu haben! Alles in allem ne grosse Party zu feiern und nebenbei noch ein Album zu produzieren. Das haben wir diesesmal um ehrlich zu sein komplett vergessen. (lacht)

Es gibt auch sogut wie keine Videoaufnahmen aus dem Studio, weil wir wirklich hart gearbeitet haben und voll bei der Sache waren! Aber ich muss sagen, ich hab die „alte“ Arbeitsweise schon etwas vermisst.

Wie seid ihr auf den Titel gekommen?
Johnny: Frag nicht! (lacht) Es war einfach nur eine unglaublich schwere Geburt! Es war wirklich schwer einen namen zu finden, wir haben auf Facebook sogar ne Umfrage gestartet, bei denen die Leute ihre Vorschläge posten konnten! Skurrilster Name (und gleichzeitig auch populärster mit den meisten Stimmen) war „Trink aus, wird schon hell“!

Gib uns einen Einblick in das Album. Worauf dürfen sich die Hörer freuen?
Johnny: Mein persönlicher Favorit ist „RnR Attack“. Eine schöne, schnelle Mitgröhlnummer, die nie an Tempo verliert, gekrönt von einem mehrstimmigen Refrain. Absoluter Ohrwurm-Charakter und einfach der perfekte Opener. Auch sehr gut gefällt mir „Der Blick in den Spiegel“. Der Song stammt aus Pite´s Händen und Philly´s Feder und ist eine mid-tempo Nummer die ziemlich metallastig ist. Der Track ist auf jedenfall etwas, dass man von uns ansich so nicht erwarten würde, auch was das textliche angeht.

CD-Review: Die Bonkers – „Northcoast Excess“

Ihr habt euch diesmal dazu entschieden, auch Songs zu schreiben, die sich nicht ausschließlich mit dem Thema „Saufen“ beschäftigen. Werdet ihr etwa erwachsen?

Johnny: Niemals! Alt und faltig! Aber nie erwachsen! Nein, wichtig war uns, dass der „Mario Barth Effekt“ keinen Einzug hält! Also das wir ein und das selbe Ding nicht ewig und drei Tage auslatschen bis es keiner mehr hören kann bzw. will.

Wir haben uns weiterentwickelt und sind an nem Punkt angekommen, an dem wir feststellten „Okay, wir können jetzt weitermachen wie gehabt und auf dieser Stelle stehenbleiben, oder wir gucken mal was wir noch können und bewegen uns weiter aufs nächste Level“.

Wie bauen Die Bonkers eigentlich einen Song zusammen? Wo fangt ihr an und was macht ihr zum Schluss?

Johnny: Da gab es über die Jahre die verschiedensten Arten und Weisen. Ganz am Anfang haben wir das ganz klassisch gemacht, im Proberaum. Da ist es schon vorgekommen das wir an einem Tag zwei neue Songs komponiert haben. Um die erste LP zu schreiben, haben wir, wenn überhaupt, 9 oder 10 Wochen gebraucht. Heute ist das schon anders, meistens schwebt mir irgendein Riff im Kopf herum oder irgendeine Textzeile in einer bestimmten Melodie. Ich setze mich dann an mein Heimstudio und fange an aufzunehmen. Ein paar Stunden später ist der Song dann fix und ich schicke das Demo an die Jungs.

Wenn alles cool ist schreibt entweder Philly oder ich den Text dazu. Und wenn wir grad nen Proberaum haben, dann drücken wir uns die Songs auch drauf. Wen nicht, übt jeder für sich und wir spielen es erst im Studio das erste mal! Llingt chaotisch, hat sich aber einfach etabliert! Ein Proberaum haben wir übrigens seit nem halben Jahr nicht mehr! Wir haben uns das proben abgewöhnt! Ohne proben nach oben! Wer übt, bescheisst die Band! Das war redundant!!! (lacht)

Ihr habt mit „Wehende Fahnen“ und „Wir Wollen Tanzen“ bereits zwei Titel online veröffentlicht. Warum gerade die und um was geht es in den Songs?

Johnny: „Wir wollen Tanzen“ war natürlich kein Zufall. Der Song ist eine absolute Festivalhymne, kein komplizierter Text, sehr einprägsamer Refrain, wir haben es selbst mehrmals ausprobiert, wenn man auf dem Weg zu nem Open-Air ist, schürt dieser Song derartig gute Laune, dass man einfach mitsingen muss! Und da die Festivalsaison grade in vollem Gange ist, musste dieser Song natürlich schnellstmöglich veröffentlicht werden, um euch noch einen Ohrwurm für den Sommer zu verpassen.

Mit „Wehende Fahnen“ haben wir, eine Nummer geschrieben, die polarisieren wird! Im Endeffekt geht es in dem Song um all die Bands, die versuchen aus dem Mythos „Böhse Onkelz“ Kapital zu schlagen, schlechte Coversongs spielen und die Welle zu nutzen um es nach oben zu schaffen!

Diese Bands würdigen die Onkelz nicht, sondern schlachten sie aus! Gleichzeitig meint der Song aber auch die blinde Masse, die darauf anspringt! Gestern Abend im Vollsuff haben wir glaube ich die perfekte Definition gefunden, es betrifft all diejenigen, die sich davon angesprochen fühlen!

Ausserdem habt ihr das Video „37 Dinge, die man mit dem neuen Album nicht tun, aber trotzdem machen sollte“ veröffentlicht. Wer kam auf die Idee?

Johnny: Wir kamen zusammen auf die Idee! Wir wollten einfach mithalten können auf dem Markt, Bands wie Störte Priester zum Beispiel haben mit ihren Promovideos die Latte ziemlich hoch gelegt, es ist garnicht so einfach da ranzukommen! Wir mussten also nachlegen und uns etwas einfallen lassen, was das zwar nicht toppen konnte, aber wenigstens halbwegs so professionell wirkt. Wo zur Hölle ist denn der Ironie Kelch schon wieder???

Was sind, neben der Album-Veröffentlichung, eure weiteren Pläne?

Johnny: Auf jedenfall geht’s im Herbst erstmal auf Tour. Und ich hatte mir überlegt vielleicht n Skateboard verleih auf Teneriffa aufzumachen… aber da bin ich noch nich ganz schlüssig…

Vielen Danke, die letzten Worte gehören euch!

Johnny: „Schaff mer die blagen vom hals, isch gäbb jetz‘ kein Interview!“ (lacht)

Interview im August von Florian Puschke

Mehr zum Thema:

www.diebonkers.de
www.myspace.com/bonkerscrew

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