Casino Blackout bringt deutschen Pop-Punk auf die Bühne. Die Band aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis erlebt derzeit einen kreativen Höhenflug. Gerade erst haben sie als Vorgruppe für die Punkrock-Band Rogers auf deren Rambazamba- und Randale-Tour gespielt.
Ab Oktober werden sie dann mit Kopfecho auf ihrer eigenen Headliner-Tour unterwegs sein: der „Casino Blackout & Kopfecho – Wie Tag und Nacht Tour 2024„. Da wir wahrscheinlich nie wieder so jung wie jetzt sein werden, haben wir beschlossen, die Band zu einem Interview einzuladen. Was sie uns zum Tourleben, über Tourgeheimnisse und Tourerlebnisse zu berichten hatten, lest ihr hier.
Wie würdet ihr den einzigartigen Sound von Casino Blackout beschreiben und welche Elemente machen eure Live-Auftritte besonders?
Moderner deutschsprachiger Pop-Punk mit einer gewissen Synthi-Pop-Ästhetik. Pulsierende Trap-Beats, hymnisches Songwriting und dichte Gitarrenwände im Wechselspiel mit zerbrechlich-gefühlvollen Stimmungen und kraftvoll-energetischen Vocals sind einige der Grundzutaten des CASINO BLACKOUT-Sounds. Live transportieren wir dieses Gefühl auf die Bühne, um gemeinsam mit dem Publikum einen einmaligen Moment zu kreieren.
Welche besonderen Vorbereitungen trefft ihr für eure kommende Tour mit Kopfecho, um sicherzustellen, dass sie reibungslos verläuft und ein unvergessliches Erlebnis für euch und die Fans wird?
In erster Linie werden wir die Zeit nach dem Festivalsommer nutzen, um uns regelmäßig zu Bandproben zu treffen. In dieser Zeit checken wir auch die ganze Technik, schauen was verbessert werden kann und stellen die Setlist zusammen – immer mit dem Fokus, für die Leute und uns ein unvergessliches Erlebnis zu schaffen. Man kann nicht immer alles zu 100 Prozent im Voraus planen, jedes Konzert ist irgendwie anders. Aber wir sind uns sicher, dass es etwas ganz Besonderes wird.
Welche Rolle spielt die Interaktion mit dem Publikum während eurer Live-Auftritte, und wie beeinflusst sie eure Performance?
Die Interaktion mit dem Publikum spielt bei CASINO BLACKOUT eine sehr große Rolle. Wir wollen unbedingt, dass das Publikum ein Teil der Show ist und nicht nur wir unser Ding machen. Dieser besondere Live-Moment entsteht für uns immer dann, wenn wir mit dem Publikum eins werden. Natürlich gibt es auch Momente, in denen es etwas länger dauert, auch den letzten zum Tanzen, Springen und Mitsingen zu bewegen. Aber wir haben eine sehr, sehr gute Erfolgsquote #zwinkerzwinker
Welche Bedeutung hat für euch die Live-Performance im Vergleich zur Studioarbeit, und wie beeinflussen sich diese beiden Aspekte gegenseitig?
Die Studioarbeit ist meistens sehr isoliert. Es ist nicht so, dass wir mit 50 Leuten in irgendwelchen teuren Studios rumhängen und Musik machen. Meistens ist es eine sehr introvertierte Atmosphäre. Zurückgezogen, emotional und nachdenklich im Homestudio. Aber irgendwie auch total schön, wenn dann was rauskommt. Also das komplette Gegenteil von live. Ehrlich gesagt, wird bei uns im Studio nicht so viel über Live-Momente nachgedacht.
Klar, wenn man eine bestimmte Stelle im Song hat, dann stellt man sich schon vor, wie es wäre, wenn die ganze Halle diese Stelle singt. Oder man stellt sich vor, wie die Leute diesen Part live empfinden. Aber mehr auch nicht. Das sind wirklich zwei verschiedene Welten. Wir versuchen auch, uns davon nicht zu sehr beeinflussen zu lassen und im Studio einfach das zu machen, was Spaß macht, was inspiriert – und was die Kreativität nicht einschränkt.
Welche Tipps oder Ratschläge würdet ihr anderen aufstrebenden Bands geben, die sich auf ihre erste große Tournee vorbereiten?
Wir haben es nie hundertprozentig verstanden, wenn man uns gesagt hat, die beste Probe sei, live zu spielen. Früher haben wir unglaublich viel geprobt und trotzdem passieren live Dinge, auf die man nicht vorbereitet ist. Heute spielen wir viel live und proben etwas weniger, das hilft auf allen Ebenen, um in der Show sicherer zu werden. Man ist etwas weniger aufgeregt, kann besser mit technischen Problemen umgehen usw. Also unser Tipp: Spielt so viel live wie möglich.
Welche ungewöhnlichen oder lustigen Geschichten könnt ihr von vergangenen Tourerlebnissen mit anderen Bands erzählen
Natürlich gibt es schon einige Geschichten. Aber die verraten wir natürlich nicht #ehrenkodex. Aber meistens sind es schon die Momente nach den Shows, wenn der Druck abfällt und man eine schöne Zeit miteinander verbringen kann. Backstage oder am Merchstand gab es schon sehr schöne und verrückte Momente.
Wie geht ihr als Band mit Lampenfieber oder Nervosität vor euren Live-Auftritten um, und habt ihr spezielle Techniken, um euch zu beruhigen?
Das beste Mittel ist wirklich, viel zu spielen. Das merkt man natürlich auch, wenn ein sehr langer Block ohne Tour war, dann geht das Lampenfieber-Thermometer bei uns direkt etwas mehr nach oben. Aber das wird in der Regel nach den ersten paar Shows wieder etwas moderater. Ganz weg ist es bei uns nie. Aber das ist auch gut so, oder? Das sind ja auch die Momente, in denen man sich selbst spürt und die den Unterschied zu der sonst sehr virtuellen Welt ausmachen. Meistens sind wir auch besonders nervös, wenn Freunde oder Familie da sind. Wir könnten ja Familie und Freunde nicht mehr zu den Shows kommen lassen…hihihi. Nein, das ist natürlich keine Option.
Was sind eure Hoffnungen und Träume für die Zukunft von Casino Blackout, sowohl in Bezug auf zukünftige Touren als auch auf eure musikalische Entwicklung?
Auch wenn es kitschig und platt klingt. Aber wir möchten, dass der Spaß im Vordergrund steht. Dass wir möglichst lange Freude daran haben und uns als Freunde verstehen, die gemeinsam an einem Strang ziehen und ihren Traum verwirklichen. Ehrlich gesagt, verliert man das manchmal ein bisschen aus den Augen, was für ein Privileg es ist, das machen zu dürfen. Gerade in stressigen Zeiten. Wir wünschen uns, dass man das immer zu schätzen weiß, egal wie groß oder klein die Shows sind.
Bild: Liliana Tragl
Interview von Mia Lada-Klein im Juni 2024
CASINO BLACKOUT & KOPFECHO – „Wie Tag und Nacht Tour 2024“
16.10.2024 Stuttgart, Helene P
17.10.2024 Nürnberg, Z-Bau
18.10.2024 Göttingen, Exil
19.10.2024 Dortmund, FZW
23.10.2024 München, Orangehaus
24.10.2024 Saarbrücken, Studio 30
25.10.2024 Köln, Helios 37
31.10.2024 Dresden, Groovestation
01.11.2024 Hamburg, Logo
02.11.2024 Bremen, Tower
07.11.2024 Frankfurt, Nachtleben
08.11.2024 Berlin, Cassiopeia
09.11.2024 Hannover, Lux