Freitag, März 29, 2024

Betontod – Revolution

Dass sich BETONTOD, die dem Mainstream vor einigen Jahren noch lauthals singend „in den Arsch treten“ wollten, nun selbst dem Mainstream-Pop-Rock anbiedern, dass reden sich die Musiker im Sinne der musikalischen Weiterentwicklung sicherlich selbst schön. Vom einstigen Widererkennungswert hat sich die Punkrock-Band aus Rheinberg dank der Zusammenarbeit mit dem Hit-Produzenten Vincent Sorg ja leider schon vor einigen Jahren verabschiedet, denn spätestens seit Sorg’s zutun, klingen Betontod so dermaßen glattgebügelt, wie die Kollegen der Toten Hosen, Broilers oder die Donots, die sich ebenso in regemäßigen Abständen die Sorg’sche Botox-Kur verpassen lassen.

Der Song „Revolution“ klingt mittels fetter Chöre und Mitgröl-Refrain vielmehr nach dem Sound von 30 Seconds to Mars und sorgt zunächst für einen irritierenden Albumeinstieg.

Mit „Ich nehm dich mit“ gelingt den Musikern, dann jedoch eine tolle Überraschung mit einem Ausflügen ‚Zurück in die Zukunft’ voller Emotion und Retro-Kult-Erinnerung an die Zeit um die 80er Jahre. Gefolgt von „Küss mich“, der mit einer Love-Story aufwartet, sauber nach vorne geht und Stimmungsvoll überraschend gut umgesetzt wurde. Das absolute Gegenstück: der Song „Verdammt schwer“ geht so gar nicht und klingt gerade so, als wolle man mit diesem melancholischen „Matthias Reim“-Gedächtnis-Nummer die volltrunkenen Massen am Ballermann zum Heimgehen bewegen.

Mit der Abriss-Song „Bambule & Randale“ tut sich die Band im Jahr 2017 auch irgendwie keinen Gefallen, da sich eine Rebellion zwischen Schampus und Cateringbrötchen nur noch schwer vorstellen lässt.

Und so klingt die aktuelle Veröffentlichung „Revolution“ nach rockiger Musik für die Masse, die zwar immer professioneller klingt, aber textlich irgendwo auf dem Niveau in der Zeit um „Schwarzes Blut“ (2006) stehen geblieben ist. So wie auch auf den vorherigen Alben, werden auch hier überwiegend die selben Themen mit Schlagworten, wie „Freiheit“, „Zusammen“ und „Rebellion“ besungen und abermals in unterschiedlicher Weise musikalisch neu aufgewärmt. Was auf den Alben „Traum auf Freiheit“,Entschuldigung für Nichts“ oder „GlaubeLiebeHoffnung“ schon nicht zünden konnte, wird auch mit „Revolution“ im frischen Label-Gespann mit Nuclear Blast im Warner-Vertrieb nicht zünden. „Es ist verdammt, so verdammt schwer“ können Sänger Oliver Meister und seine Betontod-Mannen dann auch weiterhin singen, wenn es um rebellische Liedtexte geht. Was im Ohr hängen bleibt ist ein Sturm im Wasserglas, der weder revolutionär, noch besonders rebellisch klingt.

Album Review von Marcus

Pressure Magazine
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