Steinige Angelegenheit: Ben Blutzukker aus Düsseldorf baut Stop-Motion-Videos mit Legomännchen. Der LEGO Fan hat seine Hobbies, die Heavy Metal Musik und LEGO, clever miteinander vereint. Mit Hilfe der kleinen Steine kreiert er eindrucksvolle Musikvideos zu den Songs seiner Musik-Ikonen. Mit Pressure Magazine sprach Ben, der gelegentlich auch selbst in eine Band spielt, über die Entstehung seiner LEGO Musikvideos.

Ben Blutzukker Heavy Metal LEGO Stop Motion Videos
Ben Blutzukker Heavy Metal LEGO Stop Motion Videos

Hallo Ben, du hast es geschafft, gleich mehrere Interessen, die viele von uns seit der Kindheit begleiten, miteinander zu verbinden: Heavy Metal Bands und LEGO. Bitte stell’ dich unseren Lesern vor…

Hallo, ich bin Ben Blutzukker. Metal Musiker aus Düsseldorf. Seit ein paar Jahren widme ich mich meinem Solo-Projekt mit eben diesem Namen. Ich spiele alle Instrumente selbst, habe mir aber auch schon Duettpartner, wie Liv Kristine und Snowy Shaw besorgt. Für einige Non-Metalbands habe ich auch Metal-Remixe erstellt. Und in den letzten 2 Jahren habe ich für die meisten meiner Singles auch ein LEGO Musik-Video gebaut.

Wann und wie bist du auf die Idee gekommen LEGO Videos zu produzieren?

Ben Blutzukker – Heavy Metal & LEGO

Für das RIPTIDE Video hatte ich im Jahr 2017 jemanden engagiert, der sich damit auskennt. Zu dem Zeitpunkt dachte ich aber noch, dass das eine einmalige Sachen werden würde. Aber das Video kam sehr gut an und mir gefiel auch diese Metal & LEGO-Verbindung so sehr, so das ich mich schnell entschieden habe diese Mischung ab sofort beizubehalten.

Mit welchem LEGO Bausatz bist du in deiner Kindheit erstmals in Berührung gekommen?

Es waren tatsächlich sehr viele LEGO Bausätze. Kannst du dich noch an die M-Tron Raumfahrt-Sets erinnern? Auch die ersten Piraten-Sets hatte ich natürlich. Und diesen fetten dicken LEGO Technik Batteriestab hatte ich auch!

Wie groß ist dein Bestand an LEGO derzeit?

Mein LEGO Sammlung musste ab 2018 erstmal wieder anwachsen. Aus den Kindertagen hatte ich leider nichts mehr. Mittlerweile habe ich einiges, ich kaufe aber selten normale Sets, sondern meisten gezielt Steine, die ich für ein bestimmte Idee benötige. Oder Figuren die einfach cool aussehen. Und trotzdem ist es so, dass ich bei neuen Ideen immer genau den Stein in genauer der Farbe gerade nicht auf Lager habe…

Welche Musik hörst du gerne und welche Bands gehören zu deinen All-Time-Faves?

Die meisten meiner Lieblingsbands kommen schon aus dem Metal. Snowy Shaw ist schon ewig mein größtes Vorbild, gerade sein Notre Dame Projekt war DIE Offenbarung. Abbath/Immortal feiere ich auch immer. Cradle of Filth natürlich auch. Ich mag aber auch genre-fremde Acts wie M83, Laibach, EAV, Falco, Dendemann, Ferris MC, Mitch Murder… sowie die Soundtracks von Ben Hur, Stranger Things, Mr. Robot, Person Of Interest, Blindspot…

Mit welchem Equipment produzierst du die LEGO Videos und wieviel Aufwand, auch in punkto Zeit, steckt dahinter?

Mit einer handelsüblichen Canon Digitalkamera. Zum Aufnehmen der Bilder nutze ich eine Software namens „Dragonframe„. Die ist speziell für Stop-Motion entwickelt worden und gibt einem viel Hilfestellung. Man kann die aktuelle Aufnahme immer wieder abspielen lassen, so dass man sieht, ob das ganze flüssig wirkt oder total abgehackt ist. Und man kann sich eine Überblendung aus dem letzten Foto und dem aktuellen Kamerabild anzeigen lassen. Damit sieht man deutlich, wie viel Veränderung man zum letzten Frame erzeugt hat. Für die Nachbearbeitung nutze ich dann „Davinci Resolve“.

Der Zeitaufwand ist natürlich unendlich und ich habe bisher keine Stoppuhr mitlaufen lassen. Wie viel Zeit die ganze Planung vorher in Anspruch nimmt, weiß ich absolut gar nicht. Für die letzten beiden Videos (Metalhead und Crucified) haben sich die Dreharbeiten über einen Zeitraum von 6 Wochen gestreckt. Wobei ich da natürlich nicht jeden Tag 8 Stunden dran arbeiten kann.

Bei den Dreharbeiten zu „Crucified“ habe ich eine Kamera für ein Making-Of mitlaufen lassen. Die Timelapse-Szenen sind in 100-facher Geschwindigkeit.

Wie Kritisch bist um ein für dich perfektes Drehergebnis zu erlangen oder bist du inzwischen so routiniert, dass die Takes schnell im Kasten sind?

Ich bin da schon kritisch mit mir selbst und habe durchaus auch Aufnahmen schon verworfen und ein paar Tage später neu gedreht. Hier und da habe ich auch mit Spiegelungen zu kämpfen, die ich beim Drehen in der Vorschau nicht gesehen habe. Das Plastik spiegelt leider sehr gut.

Welches Album-Cover war besonders schwierig mit den LEGO Steinen zu verwirklichen?

Snaggletooth, das legendäre Motörhead Logo war definitiv am schwierigsten. Es hat ganz andere Dimension als die anderen Sets, um überhaupt genügend Details unterbringen zu können. Und wenn man falsch drückt, bricht die Rückwand zusammen…

Wie ist das Feedback auf deine Videos und sind denn schon Musiker und Bands auf deine Videos aufmerksam geworden?

Das Feedback zu den Videos ist schon sehr schmeichelnd. Beim Army Of Lovers Cover war ich ziemlich baff, als ich mitbekommen habe, dass Jean-Pierre Barda das Video bei Facebook geteilt hatte.

Gibt es Pläne für weitere Video-Projekte?

Natürlich. Aber das wird jetzt erstmal wieder Monate dauern.

Vielen Dank für den interessanten Einblick in deine Arbeit und weiterhin viel Freude damit.

Ich habe zu danken. Grüße aus Düsseldorf – Ben

Merch (Shirts, Mugs, USB etc…) ► https://benblutzukker.bandcamp.com/merch
Spotify, iTunes, Amazon & Co ► https://ben.blutzukker.com/Metalhead/
YouTube Videos ► https://www.youtube.com/BenBlutzukker…

Interview mit Marcus Liprecht im Juni 2021