Am 17.08.2012 erscheint mit „Hard Lines and Sweet Sounds“ das neue Album der Streetpunk-Band Lazy Bastards. Grund genug, dem Sänger Mane einige Fragen zu stellen.

 

Hallo Mane, für all die, die euch noch nicht kennen. Stell die Band bitte kurz vor.

Mane: Hey Florian, die Lazy Bastards sind Andy (26) Drums, Patrick (26) Bass, Basti (26) Lead Gitrarre, Seba (26) Rhythmus Gitarre und Ich (24) am Mikrofon.

Entstanden sind wir im November 2007, wie bei so mancher Band, aus einer Bierlaune heraus. Unsere Gründungsmitglieder waren Patrick, Seba, Gerber, Hilla und Ich. Mitte 2008 zogen wir in unseren eigenen Bandproberaum ein, nachdem wir bei einer befreundeten Band unsere ersten Erfahrungen gesammelt hatten. Zu dieser Zeit verließ uns unser Bassist Hilla und wurde durch Christoph, einen guten Freund von uns, ersetzt. Im Dezember 2008 war es dann soweit, dass wir unseren ersten Auftritt hatten und unsere Leidenschaft für die Bühne erweckt wurde. So machten wir uns 2009 auf, die Welt zu erobern. Mitte 2009 verließ uns Christoph dann wieder und wurde durch den Beitritt von Basti ersetzt. Unsere Debütscheibe „together till the end“ nahmen wir dann im Januar 2010 in den Primetime Studios auf. Kurz darauf verließ uns Gerber aus beruflichen Gründen und wurde durch Andy an den Drums abgelöst. Seitdem spielen wir konstant in dieser Besetzung und hoffen auch das es zu keinen weiteren Wechsel mehr kommen wird.

 

Die Band gibt es nun bereits seit 5 Jahren. Zeit für ein Resümee?

Mane: Seit der Gründung der Lazy Bastards ist wirklich einiges geschehen. Wir können auf viele Konzerte mit Bands wie Toxpack, Discipline, Stomper 98, Old Firm Casuals, Radio Dead Ones, Dimple Minds, Pöbel und Gesocks und viele weitere zurückblicken, die immer sehr viel Spaß gemacht waren.

Veröffentlicht haben wir seit unserer Gründung 2007 unsere Debütscheibe „together till the end“ (erschienen auf Sunny Bastards 2010), eine Split Vinyl mit unseren Freuden von den Droogiez aus Nürnberg (erschienen auf Contra Records 2011) und haben bei einigen Samplern mitgewirkt. Nun erscheint im August unser erster Longplayer „Hard Lines and Sweet Sounds“ erneut auf Sunny Bastards.

Eines unserer schönsten Erlebnisse im Laufe der fünf Jahre war unser Auftritt in Birmingham, England. Diese Erfahrung gemacht zu haben macht uns schon sehr stolz. Die Zeit dort war sehr schön und hat uns viele Eindrücke über die dortige Szene verschafft. Weiterhin waren wir dieses Jahr auf der „Rock and Rebel“-Mini Tour dabei, die uns allen wirklich sehr viel Spaß gemacht hat. Ein weiteres wichtiges Erlebnis war für uns der Auftritt beim „Son of a Bastard“ Festival in Oberhausen, da dies unsere erste Festival Erfahrung als Band war.

 

Mit „Hard Lines and Sweet Sounds“ erscheint Ende August euer neues Album. 2010 ist die 7-Track-Debut-CD „Together Till The End“ erschienen. Was sind deiner Meinung nach die größten Unterschiede?

Mane: Ich denke der Unterschied von „together till the end“ zu „Hard Lines and Sweet Sounds“ liegt darin, das wir uns musikalisch verbessert haben und auch unser Sound sich weiterentwickelt hat. Außerdem bietet das neue Album einige Abwechslungsreiche Songs wie „Woke up“, „Soundtrack of my life“ oder „Bastards Crew“. Textlich behandeln wir wie auch schon bei „together till the end“ verschiedene Themen, die uns während der letzten Zeit bzw. während der Produktion von „Hard Lines and Sweet Sounds“ bewegt haben. Für das neue Album haben wir allerdings mehr Zeit investiert und versucht jedem Song das gewisse etwas zu geben.

 

Geb uns einen kleinen Einblick in das Album.

Mane: Im Song „Soundtrack of my life“ geht es grundsätzlich um unsere Leidenschaft zum Punkrock. Allerdings soll der Song auch unsere Attitüde wiedergeben, stolz darauf zu sein was und wer man ist ohne sich durch jegliche Statussymbole oder viel Geld präsentieren zu müssen.

„As long as we are still young“ ist ein Song für alle Altersklassen und soll aufrufen das Leben zu leben, gemeinsam zu feiern und zu lachen. Jeder ist so jung wie er sich im Herzen fühlt! Darüber hinaus möchten wir aber auch unsere momentane gemeinsame schöne Zeit mit unserem Freunden damit krönen und unserer Stadt Pfarrkirchen (Pankrock City) eine Hymne zu liefern.

Bei „Between love and hate“ handelt es sich grundsätzlich um einen Love Song, der allerdings auch die Seite des Hasses beschreibt, den die Liebe mit sich bringt, besonders wenn die Liebe ihr grausames Spiel mit einem treibt. Zur melodischen Unterstützung hat Caro Bell beigetragen die dem Song seinen letzen Schliff gibt.

 

CD-Review: „Lazy Bastards – Hard Lines and Sweet Sounds“

 

Ein Titel nennt sich „Anti Hero“. Was bedeutet euch der Begriff und was sagt der Titel aus?

Mane: Der Song handelt vom Comichelden Marv aus „Sin City“. Dieser ist für uns der Inbegriff eines Anti Helden, der für seine Liebe über Leichen geht und gegen das korrupte System kämpft. Zudem ist Marv ein grundehrlicher Kerl, der oft einen über den Durst trinkt und auch für seine Überzeugung gern seine Fäuste sprechen lässt. Ich denke jeder den Film gesehen hat oder den Comic gelesen hat wird verstehen was wir damit meinen.

 

Ausserdem befindet sich mit „His Ruin“ ein Song auf dem Album, welcher sich mit dem Thema „Negative Erfahrungen“ auseinandersetzt. Um wen handelt es sich hier, oder habt ihr die Geschichten selbst erlebt?

Mane: Bei „His Ruin“ erzählen wir die Geschichte eines Mannes, dessen Leben ganz und gar nicht rund läuft. Ob es sich um finanzielle Probleme oder nur um die Tatsache handelt das er bei Frauen nicht ankommt. Doch auch aufgrund dieser Tatsache, dass sein Leben einem Ruin gleicht, feiert er gerne und versucht das Beste daraus zu machen. Ich denke zu dieser Thematik hat jeder schon einmal etwas erlebt und musste mit ähnlichen Situationen im Leben klarkommen.

 

 

Mit „Woke Up“ liefert ihr, wie du bereits angedeutet hast, dieses mal auch einen ruhigen Song ab, welcher eine Mischung aus Rockabilly und Country ist. Gibt es einflussreiche Bands für euch aus dem Genre?

Mane: Musikalisch sind wir alle sehr interessiert und hören sehr viel Musik aus allen Stilrichtungen. Wie du bereits erwähnst auch aus den Bereichen Country und Rockabilly. Beeinflusst haben uns sicher die typischen Künstler, die an der Stelle wahrscheinlich auch immer genannt werden: z.B Johnny Cash, Willie Nelson oder Hank Williams. Aber vor allem auch alte Rockbands wie Dire Straits oder Bruce Springsteen beeinflussen den Sound. Country ist halt auch Musik, die wir privat auch immer wieder hören und auch gut finden, genauso Rockabilly, Psychobilly oder überhaupt einfach nur gute alte Rock Musik. Diese Musikrichtungen haben ja in gewisser Weise auch was mit Punkrock zu tun. Es geht da ja auch ein wenig um Rebellion, Höhen und Tiefen des Lebens, Freunde, Feiern und selbstgemachte Musik.

 

Grob gesagt handel eure Texte über das Leben und die Working Class. Was bedeutet euch die Szene, in der ihr euch befindet?

Mane: Die Szene bedeutet uns im Grunde: „Zieh dein Ding durch und leb dein Leben wie es dir gefällt.“ Zudem natürlich auch der Zusammenhalt unter den Kumpels und der gemeinsamen Leidschaft zur Musik. Es ist uns egal wer du bist oder woher du kommst, solang du ehrlich bist und nichts mit brauner Scheiße am Hut hast. Da wir alle fünf „einfache Arbeiter“ sind, steht für uns hierbei auch die Working Class im Vordergrund. Wir vertreten den Grundgedanken, dass man für ein erfüllendes Leben nicht unbedingt ein fettes Auto oder viel Geld braucht um Spaß zu haben und glücklich zu sein. Ich denke wir sind ein gutes Beispiel dafür…(lacht)

 

Was sind ausserdem eure musikalischen Einflüsse? Mir würde da soundtechnisch Discipline einfallen?!

Mane: Allgemein hören wir alle fünf schon sehr lange Musik, besonders Punkrock. Jedoch bringt jeder von uns seine eigene individuelle musikalische Vorliebe mit ein, was unseren Sound ausmacht. Der Vergleich von unserer Musik mit Discipline fällt sehr oft und ja, wir alle hören gerne Songs von Discpline, doch allerdings sind unsere musikalischen Einflüsse sehr breit gefächert. Mir ganz persönlich schmeichelt der Vergleich mit Discipline sehr, doch ich finde, dass wir besonders mit unserem neuen Album soundtechnisch anders klingen.

Zu unseren „all time favorites“ würde ich Bands wie Rancid, Perkele, Oxymoron, Social Distortion, Mad Sin, Towerblocks, Stomper 98, Cock Sparrer, Broiles, The Casualties, The Misfits, The Bones und wie bereits erwähnt Discipline nennen.

 

Wird es eine Tour zum Album geben?

Mane: Bis dato ist noch keine Tour geplant, aber sollte sich eine Möglichkeit in diese Richtung ergeben werden wir diese natürlich gerne wahrnehmen. Im Moment versuchen wir eine Tour zu planen, allerdings gibt es dazu leider noch keine genaueren Infos. Sobald wir feste Termine hierfür festgelegt haben werden wir diese frühzeitig auf unserer Facebook-, sowie Myspace-Seite veröffentlichen.

 

Was sind eure weiteren Pläne?

Mane: In nächster Zeit werden wir versuchen viele Shows in ganz Deutschland und wenn möglich auch in anderen benachbarten Ländern zu spielen. Nebenbei werden wir aber natürlich auch an neuen Songs arbeiten, denn „Hard Lines and Sweet Sounds“ soll nicht das erste/letzte Album der Lazy Bastards sein. Gegen Ende des Jahres ist ein Videodreh geplant, allerdings kann ich dazu noch nicht viel sagen, da dies gerade in der Planung ist. Nächstes Jahr sollen weiterhin ein paar Gigs auf verschiedenen Festivals gespielt werden.

 

Vielen Dank, die letzten Worte gehören dir!

Mane: Nichts zu danken, habe ich gern gemacht. Ok , also Leute holt euch unsere neue Scheibe „Hard Lines and Sweet Sounds“ und besucht doch eines unserer Konzerte. Wir würden uns freuen gemeinsam mit euch zu feiern und das ein oder andere Bier zu trinken. Cheers Bastards

 

Interview von Florian Puschke im Juli 2012

 

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